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Ronny sicherte mit seinem Freistoßtor den Sieg für die "Alte Dame"
Ronny sicherte mit seinem Freistoßtor den Sieg für die "Alte Dame"

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Berlin - Nach dem 2:1-Sieg beim Stadtrivalen Union Berlin geht Hertha BSC mit sieben Punkten aus vier Spielen in die Länderspielpause. Damit kommt der Aufstiegsaspirant der Tabellenspitze langsam näher.

"Mehr als drei Punkte"

Es war ein hartes Stück Arbeit, bis die "Alte Dame" im Gastspiel bei den "Eisernen" die hatte. Und es war noch keineswegs eine spielerische Offenbarung. Die hatte vor dem Prestigeduell aber auch keiner erwartet.

Vielmehr war die entscheidende Erkenntnis des Montagabendspiels: Hertha konnte bei den traditionell kampfstarken Köpenickern in deren ureigenster Domäne dagegen halten. In einer höchst körperbetonten Partie, in der Schiedsrichter Peter Gagelmann viel laufen ließ, zeigte sich der Bundesligaabsteiger dann vor allem bei der Chancenverwertung abgezockter.



"Ich freue mich für unsere Fans und für die Mannschaft. Wichtig ist, dass sie eine breite Brust bekommt", sagte Hertha-Coach Jos Luhukay nach dem Spiel. Peter Niemeyer pflichtete ihm bei: "Der Sieg bedeutet eine Menge." Natürlich seien es nur drei Punkte gewesen, relativierte der Hertha-Kapitän, "aber für uns und für die Fans waren das mehr als drei Punkte."

"Wir haben jetzt endlich einen Befreiungsschlag geschafft und können beruhigt in die Länderspielpause gehen", betonte Niemeyer die Bedeutung des Sieges. Herthas Abräumer im defensiven Mittelfeld hatte einen gehörigen Anteil zu dem Erfolg beigetragen und lief während des Spiels so hochtourig, dass Schiri Gagelmann ihm nach der Pause spaßeshalber "zur Abkühlung" zwei Eiswürfel in die Hand drückte, wie Niemeyer lachend erzählte.

"Geschlossene Mannschaftsleistung"



Zwar fing sich Herthas "Sechser" trotzdem noch eine Gelbe Karte ein, aber die Begebenheit zeigt, wie heiß das Team von Jos Luhukay selbst auf den Referee gewirkt haben muss. Als nach dem Ausgleich der Hausherren in der 69. Minute das ganze Stadion hinter Union stand, habe sein Team den Charakertest bestanden, indem es sofort zurückschlug und durch Ronny nur wenige Minuten später wieder in Führung ging, konstatierte Niemeyer.

"Wir wussten, dass wir kämpferisch dagegenhalten müssen", erklärte der Ex-Bremer, "und haben eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt." Niemeyers Kollege auf der "Doppel-Sechs", Peer Kluge, gab unumwunden zu, dass sein Team nach dem 1:1 "definitiv" die Angst gehabt habe, dass das Spiel kippen könnte. Diese Angst haben sie besiegt.

"Auftrieb für die nächsten Spiele"



Nunmehr kann der Traditionsclub aus Charlottenburg nach drei sieglosen Partien zum Auftakt - darunter das peinliche Pokalaus bei Viertligist Wormatia Worms - auf zwei gewonnene Spiele in Folge zurückblicken. Konnte dabei das 2:1 zuhause gegen Jahn Regensburg noch als Pflichtsieg gegen einen Aufsteiger betrachtet werden, der in dieser Partie viel Lehrgeld zahlte, ist der "Dreier" bei Union von anderem Kaliber. Denn die Köpenicker sind nicht nur bekannt für ihren Kampfgeist, sondern haben auch spielerisch eine Menge auf dem Kasten.

"Ich glaube, dass gibt uns Auftrieb für die nächsten Spiele", hofft Kluge. "Jetzt werden wir in Zukunft stabiler sein und noch besser Fußball spielen", so der vom FC Schalke 04 gekommene Neuzugang. "Wir wollen weiter nach oben", erklärt der 31-Jährige mit Blick auf den Drei-Punkte-Rückstand auf die Aufsteigsplätze, "aber das ist ein langer Weg und wir müssen uns weiter steigern."

"Jetzt können wir uns in der Länderspielpause sammeln", fasst Kluge die Situation zusammen, "und konzentriert und mit mehr Selbstvertrauen nach vorne schauen." Danach steht erneut eine Begegnung mit einem Aufsteiger auf dem Plan. Am Sonntag, den 16. September, empfängt Hertha den VfR Aalen im heimischen Olympiastadion. Die "Blau-Weißen" sollten gewarnt sein: Mit sechs Punkten sind die Kicker von der Ostalb derzeit der beste der drei Aufsteiger und rangieren in der Tabelle nur einen Platz hinter dem Hauptstadtclub.

Aus Berlin berichtet Andre Anchuelo