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Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht war nach der Partie vor allem von der Leidenschaft seines Teams angetan
Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht war nach der Partie vor allem von der Leidenschaft seines Teams angetan

Braunschweig blickt schon nach Lübeck

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Berlin - Zwei Spiele, zwei Tore, sechs Punkt - Eintracht Braunschweig holte zum Saisonstart ganz minimalistisch die maximale Ausbeute. Nach den Auftaktsiegen gegen den Absteiger 1. FC Köln und rangieren die Niedersachsen mit weißer Weste ganz oben in der Tabelle.

Erfolgreicher Konterfußball

"Wir haben nicht nur sechs Punkte geholt", freute sich Eintrachts Sportlicher Leiter Marc Arnold. "Man muss auch sehen, gegen wen wir gewonnen haben."

Nach der Partie bei den hoch eingeschätzten Köpenickern ging das Rätselraten los: Haben die "Löwen" ihre Punkte eher glücklich geholt? Ist der Tabellenstand nur ein zufälliges Bild? Besonders das Gastspiel An der Alten Försterei bot dazu Anlass. Erzielten die Niedersachsen das Tor des Tages doch durch einen Handelfmeter, den nicht jeder berechtigt fand. Eintracht-Coach Lieberknecht beharrte bei der Pressekonferenz jedenfalls darauf, dass sein Team unabhängig vom Strafstoß verdient gewonnen habe.



Immerhin verzeichnete der Deutsche Meister von 1967 auch bei Alutreffern ein Plus von 3:1 gegenüber den "Eisernen", am Ende stand ein Torschussverhältnis von 20:17 für die Gäste aus Niedersachsen. Eine "sehr leidenschaftliche Partie" hatte Lieberknecht von seiner Mannschaft gesehen. Wie schon gegen Köln zeigten die "Löwen" aus einer massierten Deckung heraus gefährlichen Konterfußball.

Keeper Daniel Davari, der mit mehreren guten Paraden einen gehörigen Anteil an dem "Dreier" in der Hauptstadt hatte, mahnte sofort: "Es sind nur sechs Punkte. Wir sollten die Kirche im Dorf lassen und nicht durchdrehen." Der Braunschweiger hat die Erfahrung der vergangenen Saison auf seiner Seite: 2011/12 spielte die Eintracht eine sehr gute Hinrunde und stand an deren Ende auf Platz 6. In der Rückrundentabelle sprang dagegen nur noch Rang 15 heraus.

2011/12 als Warnung



Ein weitere Warnung aus der Historie: Auch in der vergangenen Spielzeit gewannen die "Löwen" die ersten zwei Partien, es folgten aber zwei Pflichtspiel-Niederlagen. Doch ehe die Niedersachsen am 3. Spieltag den ebenfalls noch ungeschlagenen SC Paderborn im heimischen Eintracht-Stadion empfangen, steht diesen Freitag zunächst das Gastspiel im DFB-Pokal beim Regionalligisten VfB Lübeck auf dem Plan.

"Wir schauen jetzt schon Richtung Lübeck" gab Lieberknecht noch in Berlin die Richtung vor. "Der Pokal ist immer eine Sache für sich", weiß Innenverteidiger Ermin Bicakcic, "da ist es egal, wie der Gegner heißt". Der 22-Jährige fordert: "Wir müssen unsere Stärken abrufen. Dann bin auch optimistisch, dass wir dort gewinnen." Beruhigen dürfte Bicakcic auch, dass es für den Viertligisten aus Schleswig-Holstein bislang alles andere als rund läuft: Nach zwei Partien ist der VfB noch punkt- und torlos.

Dogan gegen seinen Ex-Club



Für Bicakcics Kollegen in der Braunschweiger Innenverteidigung ist das Gastspiel an der Ostsee etwas ganz Besonderes: Deniz Dogan spielte von 2004 bis 2007 drei Jahre in der Hansestadt und bestritt in dieser Zeit 102 Regionalligapartien für Lübeck, ehe er nach Braunschweig wechselte. "Wir wollen da gewinnen, an etwas anderes denken wir gar nicht", sagte der 32-Jährige: "Wir wollen die nächste Runde erreichen - darum geht es." Schließlich war vergangene Saison für Braunschweig im Pokal schon nach der ersten Partie Schluss. Damals allerdings hieß der Gegner FC Bayern München.

"Für mich ist das sicher ein besonderes Spiel", räumte der gebürtige Lübecker ein. "Da muss ich mal 90 Minuten meine Heimatstadt vergessen", sagte der Routinier lachend, der bei der Partie viele Freunde erwartet: "Aber wenn das Spiel angepfiffen wird, geht es nur darum zu siegen."

Aus Berlin berichtet Andre Anchuelo