Bochums Andreas Johansson (r.) steuerte dem 3:0-Hinspielsieg gegen Paderborn einen Assist bei
Bochums Andreas Johansson (r.) steuerte dem 3:0-Hinspielsieg gegen Paderborn einen Assist bei

Bochum will vorlegen

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München - Der SC Paderborn will nach neun Spielen ohne Sieg endlich wieder einen "Dreier" einfahren, um den Abstand zum Relegationsplatz 16 zu vergrößern. Doch das wird keine leichte Aufgabe am Gründonnerstag (alle Spiele ab 17:45 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio), denn der VfL Bochum kommt zum westfälischen Duell.

Auch die Bochumer haben ein klares Ziel vor Augen. Sie wollen im Kampf um den Aufstiegsrelegationsplatz gegenüber der SpVgg Greuther Fürth vorlegen. Einen Zähler liegt der Tabellendritte nur vor den Franken, der FC Augsburg auf Platz 2 und der damit verbundene direkte Aufstiegsplatz liegt dagegen schon sechs Punkte entfernt.

Brandy wieder eine Option

Eine klare Vorgabe macht Paderborns Chef-Trainer Andre Schubert seiner Mannschaft für das Heimspiel - die Ostwestfalen wollen offensiv verteidigen und durch Ballgewinne im Mittelfeld zum Erfolg kommen. Aus Sicht von Schubert kommt die kurze Pause mit nur vier Tagen nach dem Auswärtsauftritt in Fürth durchaus gelegen. "In der zweiten Spielhälfte ist der Glaube zurückgekehrt, dass wir auch solche Mannschaften schlagen können", weist der Coach auf den Auftritt der Paderborner nach dem Seitenwechsel hin. Nach seiner Gelbsperre ist Sören Brandy wieder dabei.

Friedhelm Funkel wird für das Gastspiel in Ostwestfalen aus 19 Feldspielern wählen können. "Wir haben genügend Auswahlmöglichkeiten, um eine schlagkräftige Truppe aufs Feld schicken zu können", sagt Bochums Cheftrainer, der mit Mahir Saglik und Matthias Ostrzolek zwei gegen Ingolstadt gesperrte Kräfte berufen kann. Insbesondere Ostrzolek darf sich Hoffnungen machen, in die erste Elf zurückzukehren, denn: "Er hat gegenüber Philipp Bönig die Nase leicht vorne", dem nach seiner langen Pause noch die Spielpraxis fehle, erklärt Funkel.

Bochum will sich an den letzten vier Spieltagen darauf konzentrieren, den 3. Platz zu sichern. "Es ist unwahrscheinlich, noch an Augsburg heranzukommen, aber im Fußball ist nichts unmöglich", sagt Funkel kurz und knapp, bevor er betont: "Wir wollen so viele Punkte holen wie möglich, um den 3. Platz zu verteidigen. Wenn es dann doch für mehr reichen sollte, wäre uns das nicht unrecht." Grundsätzlich sei die Maxime jedoch, "nicht auf andere zu schauen".




FC Erzgebirge Aue - Energie Cottbus

Auf einen Bochumer Ausrutscher in Paderborn hofft auch Erzgebirge Aue, denn der Tabellenfünfte liebäugelt durchaus noch mit dem Relegationsplatz. Nur drei Punkte fehlen dem Aufsteiger auf Bochum, zudem möchten die Auer die Flaute vor eigenem Publikum beenden und wieder zur besten Heimmannschaft der 2. Bundesliga aufsteigen. "Das Derby ist ein toller Rahmen, die Mannschaft hat sich mit dem Auswärtssieg in Aachen Selbstvertrauen verschafft, jetzt gilt es, den Erfolg zu veredeln", erklärt Trainer Rico Schmitt, der bis auf Tomasz Kos, Patrick Milchraum und Jörn Wemmer alle Mann an Bord hat.

"Was Aue bisher geschafft hat, ist nicht hoch genug einzuschätzen. Die Mannschaft hat eine klare Struktur, eine konkrete Vorstellung und einen Teamgeist, der Berge versetzen kann", lobt Energie-Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz den Derby-Kontrahenten. Der 6:0-Sieg aus dem Hinspiel ist längst Makulatur, Aue steht vier Punkte vor dem FCE. "Die Auer werden gegen uns alles raushauen, um noch das i-Tüpfelchen auf eine ohnehin schon grandiose Saison zu setzen", glaubt Wollitz.

Der Trainer erwägt nochmals Änderungen in der Startformation, um der zuletzt müde wirkenden Mannschaft Frische zu verleihen. Ob Jiayi Shao nach drei Tagen Training in den Kader rückt, ließ der Trainer offen. Dennis Sörensen will nach kurzer Pause wegen leichter Wadenzerrung unbedingt mitwirken. Und Velimir Jovanovic hat nach seinem Startelf-Debüt gegen Duisburg gute Chancen, erneut beim Anpfiff das Vertrauen zu erhalten.




VfL Osnabrück - FSV Frankfurt

Der VfL kann mit einem Sieg zumindest vorübergehend den Relegationsplatz 16 verlassen und würde so die Konkurrenz gehörig unter Druck setzen. Doch Osnabrück hat zuletzt Mitte Februar einen Sieg gefeiert, unter dem neuen Trainer Heiko Flottmann gab es am vergangenen Wochenende bei Hertha BSC eine deutliche 0:4-Niederlage. Fehlen könnte den Niedersachsen gegen Frankfurt Flamur Kastrati, der sich am Dienstag im Training verletzte, und auszufallen droht.

Die Frankfurter wollen dagegen die 40-Punkte-Marke knacken, aber auch ein Remis würde dem FSV schon ausreichen, um den Klasserhalt perfekt zu machen. "Nach dem Sieg gegen 1860 München hat man gespürt, wie groß die Erleichterung und die Zufriedenheit nach dieser langen Durststrecke ohne Sieg war. Die Mannschaft hat gemerkt, dass es noch geht", erklärt FSV-Cheftrainer Hans-Jürgen Boysen. "Das war das richtige Signal im Endspurt. Damit haben wir uns ein komfortables Polster geschaffen, möchten aber am Donnerstag gleich den ersten Matchball nutzen."

Trotzdem werden die Hessen den Gegner nicht unterschätzen. "Wir werden auf eine willige, kampfstarke Mannschaft treffen, der man entsprechend mit gleichen Vorzeichen begegnen muss", meint Boysen. "Wir müssen den Kampf annehmen und ebenso gierig und aggressiv wie der Gegner agieren. Im Vorbeigehen werden wir überhaupt nichts erreichen." Der Chefcoach muss dabei auf seine beiden Spielmacher Jürgen Gjasula (Gelb-Sperre) und Mike Wunderlich (Grippeerkrankung) verzichten. Weiterhin nicht dabei sind Kai-Fabian Schulz (Aufbautraining nach Muskelfaserriss) und Tufan Tosunoglu (Kreuzbandriss / Quadrizepsmuskelriss).