Die Szene des Spiels: Edgar Prib (r.) überlupft Oka Nikolov und scheitert an seinen Nerven
Die Szene des Spiels: Edgar Prib (r.) überlupft Oka Nikolov und scheitert an seinen Nerven

"Bin 1000 Tode gestorben"

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Frankfurt - Es war die 18. Minute, als Fürths Nummer 14, Edgar Prib, frei auf Frankfurts Keeper Oka Nikolov zurannte - mustergültig freigespielt vom Kollegen Stephan Schröck. Zielstrebig ließ er den Eintracht-Keeper aussteigen.

Vor sich hatte er nur noch das das leere Tor, 7,32 auf 2,44 Meter. Doch Prib schaffte das Kunststück, den Pfosten zu treffen. Mit diesem Fauxpas sicherte er sich schon jetzt einen Platz in sämtlichen Jahresrückblicken auf die Saison 2011/2012.

Büskens will "nichts mehr hören"

Sein Trainer Mike Büskens sagte nach dem , er wolle über diese Szene "nichts mehr hören und nichts mehr sehen." Der Unglücksrabe selbst konnte es sich nicht so leicht machen - er stand Rede und Antwort.

Edgar Prib: Was wollt ihr denn nur alle? Ihr habt doch alles selbst gesehen.

Frage: Wie ist das denn aus Ihrer Sicht passiert? Eigentlich kann man den Ball doch gar nicht vorbeischießen.

Prib: Was soll ich denn nur sagen? Am besten schaut ihr euch das alle noch mal im Fernsehen an. Ich werde von Stephan Schröck prima freigespielt, überloppe den Frankfurter Torwart noch ganz cool. Und dann ...

Frage: Und dann?

Prib: Klar, ich muss den Ball einfach reinmachen, da gibt es wirklich nichts dran zu deuteln. Ich hätte das Spiel entscheiden müssen.

Frage: Warum hat es denn nicht geklappt?

Prib: Was weiß ich? Der Fußballgott wollte es nicht. Ihr könnt mir glauben: Ich bin 1000 Tode gestorben, als ich gesehen habe, dass der Ball nicht reingeht.

Frage: Haben Sie an Frank Mill gedacht? Der war ja bisher der bekannteste Spieler, der freistehend vorm leeren Tor nur den Pfosten traf.

Prib: Eigentlich nicht, auch wenn ich die Szene von damals natürlich kenne. Aber ich bin allein in den letzten Minuten schon so oft auf Mill angesprochen worden ..... aber lasst uns jetzt das Thema wechseln. Ich finde, wir haben heute Abend eine richtig starke Leistung gezeigt. Das war schon richtig gut.

Frage: Das geben auch Ihre Frankfurter Kollegen zu. Sind Sie dann nicht umso enttäuschter, dass es nicht zu einem Sieg gereicht hat?

Prib: Doch, natürlich. Die Frankfurter Angriffe waren relativ leicht abzuwehren. Umso bedauerlicher, dass wir nicht gewonnen haben. Trotzdem: Wir haben klasse gespielt.

Aufgezeichnet von Christoph Ruf