Unverzichtbar: Letzte Saison stand Robert Koch an allen Spieltagen für Dynamo Dresden auf dem Platz
Unverzichtbar: Letzte Saison stand Robert Koch an allen Spieltagen für Dynamo Dresden auf dem Platz

"Besitzen die nötige Klasse"

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Dresden - Es war ein Fußballfest aus Sicht der Fans von Dynamo Dresden: 4:0 gegen den Ostrivalen Union Berlin gewonnen und damit den ersten Sieg nach dem Wiederaufstieg eingefahren. Dass dieser gleich der höchste in der gesamten Zweitligageschichte der Sachsen wurde, lag vor allem an dem dynamischen Duo Robert Koch und Marvin Knoll. Beide verbuchten jeweils ein Tor und zwei Assists.

Nach der Partie sprach bundesliga.de mit Koch über das Ankommen in der 2. Bundesliga und seine ungewohnte Rolle als Kapitän - der etatmäßige Spielführer Cristian Fiel fehlt wegen Rotsperre für zwei Partien. Außerdem verriet der 25-Jährige, dass er sich auch privat mit dem 20-jährigen Knoll sehr gut versteht - schon ist an der Elbe von einer "K.u.K.-Monarchie" die Rede.

bundesliga.de: Herr koch, die Kapitänsbinde, die Sie erstmals bei Dynamo trugen, scheint Sie beflügelt zu haben.

Robert Koch: Es ist für mich eine große Ehre, für diesen Verein als Kapitän aufzulaufen. Der Trainer hat es mir am Freitag gesagt. Es beflügelt einen noch mehr. Aber wenn Cristian Fiel in zwei Wochen zurückkommt, gebe ich die Binde natürlich wieder ab.

bundesliga.de: Ist Dynamo mit dem Sieg angekommen in der 2. Bundesliga?

Koch: Ich denke schon. Mit dem 4:0-Sieg haben wir eindrucksvoll bewiesen, dass wir die nötige Klasse besitzen. Das ist uns heute auf jeden Fall gelungen.

bundesliga.de: Insbesondere in der 2. Halbzeit war es ein tolles Spiel von Dynamo. Kann man in Dresden jetzt die "K.u.K.-Monarchie", bestehend aus Koch und Knoll, ausrufen?

Koch: Ja (lacht). Wir sind heute zusammen zum Stadion gefahren, nachdem wir früh beschlossen haben, dass er mich abholt. Dass es auf dem Platz genauso wunderbar läuft - das sind die Geschichten, wie der Fußball sie schreibt. Aber man muss der gesamten Mannschaft ein Kompliment machen, jeder hat für den anderen gekämpft. Wir haben von der ersten Minute an Gas gegeben oder zumindest alles versucht, richtig reinzukommen. Die erste Halbzeit war noch nicht so gut, aber wir sind dann mit 1:0 in die Pause gegangen. Wir hatten eben den berühmten kleinen "Wecker" dabei. Nach dem Seitenwechsel haben wir uns dann in einen Rausch gespielt.

bundesliga.de: Ihre Mannschaft hat nach der Pause gleich nachgelegt.

Koch: Genauso war es. Wir haben unsere Chancen konsequent genutzt und gleich das 2:0 und das 3:0 gemacht - dann läuft es natürlich. Man weiß, dass im Fußball in so einer Situation vieles einfacher geht. Ich glaube, Union hat sich dann auch ein bisschen aufgegeben, und wir haben noch etwas fürs Torverhältnis getan. Die zweite Halbzeit war vom gesamten Team besser. Auch mit meiner Leistung im zweiten Durchgang war ich ganz zufrieden, im ersten noch nicht so. Wir hatten eben schon einen gewissen Druck vor dem Spiel und durften auf keinen Fall verlieren. Jetzt ist uns das mit dem 4:0 mehr als gelungen.

bundesliga.de: Es hieß, der Trainer gibt Ihnen jetzt zwei Tage frei.

Koch: Das habe ich auch nur in der Zeitung gelesen. Aber ich hoffe, dass er sein Wort hält (lacht).

bundesliga.de: Gegen den SC Paderborn steht gleich das nächste Heimspiel an, da wollen Sie sicherlich nachlegen.

Koch: Klar, man muss das immer mit früheren Zeiten bei Dynamo vergleichen - wir müssen zu Hause wieder eine Macht werden. Heute haben wir einen ersten Schritt gemacht, das soll nächste Woche gegen Paderborn natürlich so weitergehen.

Andre Anchuelo