Der Frankfurter Rob Friend (l.) erzielte gegen Cottbus gleich in seinem ersten Spiel für die Eintracht sein erstes Tor
Der Frankfurter Rob Friend (l.) erzielte gegen Cottbus gleich in seinem ersten Spiel für die Eintracht sein erstes Tor

Besiegt Frankfurt seinen "Heimkomplex"?

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München - Die gute Nachricht: Bundesliga-Absteiger Eintracht Frankfurt ist nach sieben Spieltagen immer noch ungeschlagen. Die schlechte Nachricht: Die Hessen rangieren mit 13 Punkten momentan nur auf Rang sechs. Vor allem zuhause will es einfach noch nicht klappen, endeten alle drei Heimspiele in dieser Spielzeit doch nur unentschieden. Und ausgerechnet jetzt ist mit Aufsteiger Hansa Rostock am Freitagabend der aktuelle "Remis-König" zu Gast in der Commerzbank-Arena.

In den weiteren Freitagsspielen emfängt Erzgebirge Aue die ebenfalls noch ungeschlagene Fortuna aus Düsseldorf. Unter Zugzwang steht der FC Ingolstadt im Heimspiel gegen den Aufsteiger Dynamo Dresden (ab 17.45 Uhr im Live-Ticker).

Eintracht Frankfurt - FC Hansa Rostock

An den 19. März diesen Jahres kann sich jeder Anhänger der Frankfurter Eintracht noch ganz genau erinnern. Kein Wunder, gelang den Frankfurtern an diesem Tag mit einem 2:1-Sieg gegen den FC St. Pauli doch der bis dato letzte "Dreier" vor heimischen Publikum. Und so macht schon seit geraumer Zeit der Begriff "Heimkomplex" die Runde.

"Ich habe den Eindruck, dass bei uns jeder momentan alles perfekt machen will, auch um den Zuschauern etwas zu zeigen und sich bei ihnen für ihr Kommen zu bedanken. Dadurch machen wir uns zu viel Druck, und der führt zu Fehlern. Deswegen sind wir gut beraten, wenn wir es künftig erst mal lieber einfach lösen, das bringt Sicherheit und damit gewiss auch gute Ergebnisse", hat Neuzugang Matthias Lehmann einen Lösungsvorschlag parat. Allerdings sieht die Bilanz gegen die Hansa-Kogge wenig vielversprechend aus. Die Eintracht gewann nur eines der letzten sechs Pflichtspiele gegen Hansa, zuletzt siegten sie am 26. August 2007 mit 1:0. Aber der Aufsteiger aus Rostock ist noch nicht angekommen in der zweiten Bundesliga ist und fährt als klarer Außenseiter an den Main. "Wir brauchen sicherlich 130 Prozent, wenn wir dort ein außergewöhnliches Ergebnis erzielen wollen. Aber wir sind auf die Situation eingestellt und werden den Frankfurtern das Leben so schwer wie möglich machen", erklärt Cheftrainer Peter Vollmann, der mit seiner Elf zwar mit nur sechs Gegentoren die zweitbeste Defensive der 2. Liga stellt, aber immer noch auf den ersten Saisonsieg wartet. Nach fünf Remis und zwei Niederlagen steht momentan nur Platz 15 zu Buche. "Unsere aktuelle Situation ist zwar nicht gut, aber sie ist auch nicht katastrophal. Ich bin optimistisch, dass wir in naher Zukunft Erfolgserlebnisse einfahren werden, wenn wir die nötige Ruhe bewahren", meint Vollmann.

Bis auf die Langzeitverletzten Pavel Kostal und Marek Mintal stehen dem Hansa-Trainer wieder alle Akteure zur Verfügung. Bei den Gastgebern ist der Einsatz von Kapitän Pirmin Schwegler noch fraglich. Seit Wochen plagt sich der Schweizer Nationalspieler mit Schmerzen im Rücken herum. "Mir ging es schon besser, aber ich glaube trotzdem, dass ich spielen kann", äußerte sich der 24-jährige Mittelfeldspieler.




Erzgebirge Aue - Fortuna Düsseldorf

Es scheint so, als hätten die Fortunen etwas verlernt - das Verlieren. Seit saisonübergreifend 14 Begegnungen sind die Rheinläner nun schon ungeschlagen. Das ist ein Vereinsrekord im Profi-Fußball. Einziger Schönheitsfehler: Auswärts klappte es in dieser Saison noch nicht mit einem dreifachen Punktgewinn.

Und wenn es nach den Gastgebern geht, dann soll das auch so bleiben. Zwar warten die Auer seit dem ersten Spieltag auf ihren zweiten Saisonsieg, aber immerhin ist ein kleiner Aufwärtstrend festzustellen. In den vergangenen drei Partien sind sie nicht als Verlierer vom Platz gegangen. "Wir sind in der Lage, jeden Gegner zu schlagen, wenn die Einstellung passt, der richtige Biss entwickelt und aggressiv gegen den Ball gearbeitet wird", betont Trainer Rico Schmitt, der sich mit seiner Elf gegen den Tabellen-Dritten also durchaus etwas ausrechnet. Aber das wird alles andere als eine einfache Aufgabe, treten die Düsseldorfer im Vergleich zur vergangenen Spielzeit nun auch auf fremden Plätzen mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen auf. Unterschätzen werden sie die "Veilchen" aber keinesfalls. "Da werden wir alles abrufen müssen, um erfolgreich zu sein", warnt Trainer Norbert Meier seine Mannen.

Während bei den Hausherren alle Akteure einsatzbereit sind, gibt es auf Seiten der Gäste einen Wechsel auf der Torhüterposition. Michael Ratajczak muss nach seiner Roten Karte gegen den Karlsruher SC zwei Spiele aussetzen, für ihn wird Robert Almer zwischen den Pfosten stehen. "Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen", sagt der Fortuna-Coach, der beobachtet hat, dass sich der Österreicher sehr auf seine Startelf-Premiere freut. Meier ist sich sicher: "Er wird beweisen, dass wir mit seiner Verpflichtung richtig lagen." Nicht auflaufen können dagegen Oliver Fink (Innenbanddehnung im Knie) und Jules Schwadorf (Muskelfaserriss).




FC Ingolstadt - Dynamo Dresden

Nur fünf Punkte aus den ersten sieben Partien und Platz 16 - keine Frage, für den FC Ingolstadt hat schon früh in der Saison wieder der Abstiegskampf begonnen. Am Freitagabend gastiert mit Dynamo Dresden nun ein direkter Konkurrent um den Klassenerhalt im Audi Sportpark.

Und mit Aufsteigern haben die Schanzer in dieser Spielzeit gute Erfahrungen gemacht. Immerhin gelang im vergangenen Heimspiel gegen den FC Hansa Rostock der bisher einzige Saisonsieg. "Wichtig ist, dass wir wieder als Mannschaft auftreten", fordert FCI-Trainer Benno Möhlmann, "wir wollen aus den nächsten beiden Partien gegen Dresden und in Paderborn mehr als drei Punkte holen." Doch die Ingolstädter werden auf einen selbstbewussten Aufsteiger treffen, machten die Dresdner nach dem 2:1-Erfolg gegen den VfL Bochum in der Tabelle doch einen Sprung von Rang 16 auf zehn. Erstmals in dieser Spielzeit will die Elf von Trainer Ralf Loose nun auch auswärts etwas Zählbares mitnehmen. "Wir wollen nicht leer ausgehen", kündigt der Dynamo-Coach daher an.

Dabei kann Loose bis auf Jens Möckel und Alexander Schnetzler aus dem Vollen schöpfen. Auf Seiten der Gastgeber sind die Personalsorgen schon größer. Neben Andreas Görlitz (Rotsperre) kann Möhlmann verletzungsbedingt auch nicht auf Caiuby, Leonhard Haas, Malte Metzelder und Kristoffer Andersen zurückgreifen.