Ralf Aussem arbeitet seit Sommer 2010 für Alemannia Aachen und soll den TSV nun vor dem Abstieg retten
Ralf Aussem arbeitet seit Sommer 2010 für Alemannia Aachen und soll den TSV nun vor dem Abstieg retten

Aussem will "Antworten auf dem Platz geben"

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Aachen - Auf eine große Ansprache hat Ralf Aussem am Montagmorgen bei seinem ersten Arbeitstag als neuer Chefcoach von Alemannia Aachen verzichtet. "Wir müssen die Antworten auf dem Platz geben", lautete seine klare Ansage an die Mannschaft, die sich pünktlich um 10 Uhr auf dem Trainingsplatz versammelte, um in die Vorbereitungswoche für das Spiel beim FC Ingolstadt am kommenden Sonntag zu starten.

"Diese Truppe lebt"

Weniger als 24 Stunden zuvor saß Aussem noch auf der Bank der U 23, die am Sonntag knapp mit 0:1 bei den Sportfreunden Siegen unterlag. Für den 51-Jährigen kein Problem, schließlich trifft er auf kein unbekanntes Team. Bereits vor dem 8. Spieltag hatte er die Mannschaft nach der Entlassung von Peter Hyballa übergangsweise übernommen. Der Austausch zwischen ihm und Friedhelm Funkel sei zuletzt ohnehin immer sehr gut gewesen, verrät er.



Wie schon bei Alemannias Zweitvertretung wird auch bei den Profis Michael Burlet an Aussems Seite arbeiten. "Ich habe vollstes Vertrauen in ihn. Er weiß, was ich will und ich weiß, was er will", betonte Aussem bei seiner offiziellen Vorstellung. Bevor er sich den Fragen der Presse stellte, standen die ersten 110 Minuten Training auf dem Plan.

"Viele sagen, wir wären tot. Wer beim Training da war, hat gesehen, dass diese Truppe lebt. Bei den Jungs ist noch so viel Leben drin, jeder von ihnen hat voll mitgezogen", zeigte sich Aussem zufrieden. Es fehlten lediglich Kevin Kratz, der am Sonntag mit einem Muskelfaserriss definitiv ausfällt, und Anouar Hadouir, den leichte Probleme mit dem Knie plagen.

Aussem ist "kein Zauberer"



Sechs Endspiele sind bis zum Saisonende noch zu absolvieren, nun gehe es besonders darum, der Mannschaft klar den Glauben zu vermitteln, das noch nichts entschieden sei. "Wir werden jetzt alle Kräfte bündeln. Ich bin heute früh nicht mit dem Besen und dem Zauberstab zum Training gekommen, ich bin keine Hexe und auch kein Zauberer. Ich werde die Situation auf meine Art und Weise angehen. Wir wollen auch im heimischen Stadion für die letzten Spiele wieder eine Atmosphäre schaffen, mit der sich die Leute identifizieren", so Aussems klare Vorstellungen.

Bereits am Nachmittag stand die nächste Einheit für die Mannschaft auf dem Programm. Auch am Dienstag werden Aussem und Burlet das Team sowohl morgens als auch nachmittags zum Trainingsplatz bitten. "Der Trainingsplatz wird die nächsten Tage und Wochen der wichtigste Ort sein. Nur da können wir an unserem gemeinsamen Ziel arbeiten", sagte der neue Trainer.