Ausleihe ist Trumpf

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Mit dem Beginn eines neuen Jahres bricht stets eine hektische Zeit bei den Verantwortlichen der Profi-Vereine aus - am 1. Januar beginnt die Wechselperiode II. Die Zweitliga-Clubs haben die Möglichkeit, im eigenen Kader nachzubessern und neue Hoffnungsträger zu verpflichten. In dieser Saison ist das Transferfenster bis zum 1. Februar geöffnet.

Von den vorderen sechs Vereinen der Zweitligatabelle haben sich in der Winterpause bislang bereits vier Clubs verstärkt, um in der Rückrunde im Aufstiegskampf gerüstet zu sein.

Sowohl der souveräne Herbstmeister aus Kaiserslautern als auch der Zweitplatzierte FC St. Pauli schlugen schon doppelt auf dem Transfermarkt zu. Aber auch Augsburg und Duisburg haben den Sprung in die Bundesliga noch nicht abgeschrieben und verstärken jeweils ihre Offensivabteilungen.

5000. Spieler der Bundesliga-Geschichte zu den "Löwen"

Aber auch im unteren Abschnitt der Tabelle wird die Transferperiode sinnvoll genutzt und versucht, die Weichen durch kleinere Feinjustierungen auf eine erfolgreiche Rückrunde zu stellen. Auffällig ist hierbei vor allem, dass in der 2. Bundesliga das Ausleihgeschäft groß im Kommen zu sein scheint.

So haben die Münchner "Löwen" mit Eke Uzoma einen 20-jährigen Nachwuchsspieler vom Bundesligisten SC Freiburg ausgeliehen. Der Nigerianer wird bis zum 30. Juni 2010 das Trikot des TSV 1860 München tragen. Der defensive Mittelfeldspieler, der trotz seines jungen Alters bereits auf 50 Einsätze in der 2. Bundesliga zurückblickt, ist flexibel einsetzbar und könnte zu einer echten Verstärkung für die Mannschaft von Ewald Lienen werden.

Der Sportdirektor der "Löwen", Miroslav Stevic, freut sich über seine neue Nummer 22: "Eke ist ein schneller, lauffreudiger Spieler, stark im Passspiel und in der Balleroberung. Er war im Aufstiegsjahr des SC Freiburg Stammspieler, deshalb sind wir überzeugt, dass er unserer Mannschaft in der Rückrunde helfen wird."

Luhukay holt einen alten Bekannten

Fest verpflichtet haben dagegen die Aufstiegsanwärter Duisburg und Augsburg ihre neuen Stürmer. Die "Zebras" vom Niederrhein sicherten sich die Dienste von Srdjan Baljak. Der Serbe, der für Mainz 05 in dieser Saison nur auf vier Einsätze in der Bundesliga kam, will in Duisburg seine Leistung aus der Vorsaison wiederholen. Er war bei den Rheinhessen gemeinsam mit Markus Feulner Top-Scorer im Aufstiegsjahr (11 Treffer, 9 Vorlagen).

In Augsburg verpflichtete Trainer Jos Luhukay einen alten Bekannten: Angreifer Nando Rafael war unter dem Niederländer bereits bei Borussia Mönchengladbach aktiv. Der ehemalige deutsche U-21-Nationalspieler wechselt aus Dänemark in die Fuggerstadt und unterschrieb einen Vertrag bis Saisonende. FCA-Coach Luhukay ist überzeugt vom Mann, der aus der Fußballschule von Ajax Amsterdam stammt: "Ich freue mich, dass der Transfer kurzfristig geklappt hat, denn er wird uns weiterhelfen."

Zwei Europameister für die "Kiezkicker"

Zwei echte Europameister gibt es ab sofort in Hamburg zu bestaunen. Stürmer Richard Sukuta-Pasu erhielt beim FC St. Pauli einen Vertrag bis zum Ende der Spielzeit 2010/11. Der deutsche U-19-Europameister und aktuelle U-21-Nationalspieler wechselt auf Leihbasis vom Bundesliga-Spitzenreiter aus Leverkusen zu den "Kiezkickern".

Das 19-jährige Bayer-Talent ist ein Wunschspieler von Pauli-Trainer Holger Stanislawski: "Richie ist ein äußerst talentierter Spieler mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Er passt menschlich und fußballerisch hervorragend in diese Mannschaft." Neben Sukuta-Pasu reist Bastian Oczipka, ein weiterer Bayer-Youngster und U-19-Europameister, in den hohen Norden. Der 21-Jährige linke Außenverteidiger wird ebenfalls bis 2011 an die Hamburger ausgeliehen.

Oczipka selbst blickt voller Vorfreude auf die neue Aufgabe in der Rückrunde: "Ich freue mich sehr, zukünftig für den FC St. Pauli spielen zu dürfen. Die Philosophie des Vereins und die Art, wie die Mannschaft spielt, gefallen mir sehr und ich möchte mich hier gerne bestmöglich einbringen."

Wechselkarussell dreht sich

Auch der Herbstmeister aus Kaiserslautern verpflichtet mit Pierre de Wit einen Akteur aus Leverkusen. Der 22-jährige Mittelfeldspieler will in der Pfalz nach seinem Kreuzbandriss wieder Fuß fassen.

Zudem verstärkt Markus Steinhöfer die "Roten Teufel" bis zum Ende der Saison. Der heute 23-Jährige spielte seit der U 16 in allen Junioren-Nationalmannschaften Deutschlands und wurde in der Jugend von Bayern München ausgebildet. 2007 feierte der rechte Mittelfeldspieler mit Red Bull Salzburg die österreichische Meisterschaft. Ein Jahr später wechselte er nach Frankfurt und kam bei der Eintracht bislang 37 Mal in der Bundesliga zum Einsatz.

In der gesamten 2. Bundesliga hat bisher kein Club mehr als zwei neue Spieler für die Rückrunde verpflichtet - bei sieben Vereinen ist derzeit nicht ein Neuling im Training dabei. Die Mannschaften scheinen auf Kontinuität und eingespielte Mechanismen zu setzen. Allerdings ist nicht einmal die Hälfte der Transferzeit abgelaufen - die Fans dürfen sich also noch auf Bewegung auf dem Transfermarkt freuen...

Sebastian Bisch