Im Testspiel gegen Brühl führte Dominic Maroh den FC als Kapitän aufs Spielfeld
Im Testspiel gegen Brühl führte Dominic Maroh den FC als Kapitän aufs Spielfeld

Aufstieg? "Je schneller, desto besser"

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Köln - Der 1. FC Köln bereitet sich seit zwei Wochen auf die neue Saison in der 2. Bundesliga vor. Die ersten Testspiele wurden erfolgreich absolviert. Neu bei den "Geißböcken" ist der aus Nürnberg gekommene Innenverteidiger Dominic Maroh, der in der neuformierten Kölner Mannschaft Führungsspieler werden soll .

Beim 3:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen den SC Brühl führte Maroh seine neuen Mannschaftskollegen schon einmal als Kapitän aufs Feld. bundesliga.de sprach exklusiv mit dem 25-Jährigen.

bundesliga.de: Dominic Maroh, die ersten Trainingswochen und Testspiele liegen hinter Ihnen. Wie sind Ihre ersten Eindrücke vom 1. FC Köln?

Dominic Maroh: Es macht richtig Spaß. Das ganze Team zieht mit. Es ist alles noch etwas neu. Wir müssen uns jetzt erst einmal alle kennenlernen. Die Vorbereitung ist hart, aber ich glaube, dass das neue Konzept beim 1. FC Köln passt.

bundesliga.de: Sie sind vom Bundesligisten 1. FC Nürnberg eine Klasse tiefer zum 1. FC Köln gewechselt. Was war ausschlaggebend für Ihre Entscheidung?

Maroh: Der Stellenwert. Das war für mich ausschlaggebend. Hier kann ich in eine Rolle hineinwachsen, hier kann ich den nächsten Schritt gehen. Ich möchte ein wichtiger Faktor für die Mannschaft sein. Und das wurde mir ganz klar zugesagt. Ich hoffe, dass ich mit meiner Leistung und auch mit meiner Erfahrung vorangehen und den jungen Spielern helfen kann.

bundesliga.de: Beim 3:0-Sieg im Test gegen den SC Brühl sind Sie sogar als Kapitän aufgelaufen. Das tut sicher auch gut, oder?

Maroh: Ja, natürlich. Ich scheue mich nicht davor. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man nicht unbedingt die Binde braucht, um der Mannschaft Halt zu geben. Es war schön, und ich habe mich darüber gefreut. Aber wer letztendlich Kapitän wird, entscheidet der Trainer.

bundesliga.de: Was haben Ihnen in den Gesprächen der Kölner Trainer und der Sportdirektor gesagt, was sie von Ihnen erwarten?

Maroh: Sie erwarten, dass ich meine Erfahrung einbringe, die ich in den letzten vier Jahren in Nürnberg gesammelt habe. Ich bin mit Nürnberg in die Bundesliga aufgestiegen, habe drei Jahre Bundesliga gespielt und viele Spiele absolviert. Ich habe einiges an Erfahrung gesammelt. Die Verantwortlichen möchten, dass ich diese Erfahrung an die Mannschaft weitergebe.

bundesliga.de: Welche Rolle hat der Trainer Stanislaswki bei Ihrer Entscheidung gespielt?

Maroh: Eine große. Das erste Gespräch mit Frank Schaefer und Holger Stanislawski war für mich entscheidend. Es hat von Anfang an gepasst. Holger Stanislawski hat mich absolut ins Boot mit reingenommen und mir die Vorhaben des Vereins mitgeteilt und erklärt, was sie erreichen wollen und welche Rolle ich dabei spiele. Nach dem Gespräch war mir klar, dass ich zum FC will.

bundesliga.de: Der Kölner Vorstand hat gesagt, dass der Aufstieg in dieser Saison kein Muss ist. Ist dadurch der Druck geringer geworden? Wie sehen Ihre Ambitionen aus?

Maroh: Das ist schwer zu sagen, weil wir eine sehr junge, neue Mannschaft haben. Wir müssen uns erst kennenlernen und die Qualität herausfinden. Die Qualität ist zweifelsohne vorhanden, wir müssen sie aber Woche für Woche in der 2. Bundesliga bestätigen. Es bringt jetzt nichts, der Mannschaft einen Rucksack aufzusetzen und zu sagen: "Wir müssen aufsteigen." Wir werden versuchen, so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Was dann am Ende dabei herausspringt, werden wir im Mai sehen.

bundesliga.de: Welche Rolle trauen Sie dem FC zu?

Maroh: Der Verein gehört auf jeden Fall in die Bundesliga. Das ist ganz klar. Jedoch muss man auch die letzten Jahre berücksichtigen. Die letzte Saison war nicht so toll. Jetzt entsteht aber in Köln etwas Neues. Mittelfristig gehört der Verein hoch. Ob das in dieser Saison geschieht oder in zwei Jahren, muss man abwarten. Je schneller, desto besser. Das ist klar. Aber man hat nie eine Garantie für einen Aufstieg. Und in der letzten Saison hat man gesehen, wie viele Punkte man für den Aufstieg gebraucht hat. Das war der Wahnsinn. Auch in diesem Jahr ist die 2. Bundesliga stark. Wir halten den Ball flach.

bundesliga.de: Wie haben Sie die Stadt Köln und die Region bislang kennengelernt?

Maroh: Hier ist alles eine Nummer größer. Nürnberg war eine wunderschöne Stadt. Aber hier ist alles ein bisschen wuchtiger, es sind mehr Leute da. Auch die Begeisterung ist einen Tick größer. Das Einzugsgebiet ist größer. Man kann die Vereine trotzdem miteinander vergleichen, es sind beides Traditionsvereine, die in die Bundesliga gehören. Ich bin stolz, dass ich nach Nürnberg nun einen Verein wie den 1. FC Köln gefunden habe.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski