Das 1:1 gegen Oberhausen war für Jiri Bilek (M.) und seine Lauterer Kollegen das achte Remis in dieser Saison
Das 1:1 gegen Oberhausen war für Jiri Bilek (M.) und seine Lauterer Kollegen das achte Remis in dieser Saison

Aufgabe der Zurückhaltung

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Der 1. FC Kaiserslautern bewegt sich im Schneckentempo Richtung Bundesliga, doch Stefan Kuntz gibt Vollgas. Der Clubchef gab nach dem 1:1 des Spitzenreiters der 2. Bundesliga gegen Union Berlin erstmals öffentlich den Aufstieg als Ziel aus.

"Nun wollen wir Platz 1 bis 3 nicht nur theoretisch erreichen, sondern auch praktisch. Am liebsten natürlich Platz 1 oder 2", sagte Kuntz. Da der MSV Duisburg am Sonntag nicht über ein 1:1 (1:0) gegen die SpVgg Greuther Fürth hinaus kam, hat der FCK bei 13 Punkten Vorsprung auf den Tabellenvierten Fortuna Düsseldorf die Teilnahme an der Relegation bereits sicher.

Kurz: Können mit dem Remis gut leben"

Obwohl dem viermaligen deutschen Meister Kaiserslautern, der am vergangenen Spieltag 1:2 bei Rot-Weiß Oberhausen verloren hatte, auf der Zielgeraden der Saison etwas die Puste ausgeht, kann Kuntz mit großem Optimismus auf die ausstehenden vier Spiele schauen.

Schließlich können die Pfälzer, die sieben Punkte vor dem FC St. Pauli und acht Zähler vor dem FC Augsburg liegen, entspannt dabei zusehen, wie sich die Verfolger am Montag (ab 20 Uhr im Live-Ticker / Liga-Radio) gegenseitig die Punkte wegnehmen.

"Wir können mit dem Remis gut leben und bleiben ruhig", sagte deshalb auch Lauterns Trainer Marco Kurz nach der Partie. "Wir haben zwar zwei Punkte verschenkt, aber wir wollen trotzdem direkt nach oben", sagte der brasilianische Torschütze Rodnei und nährte damit die Hoffungen der gesamten Pfalz auf das Bundesliga-Comeback des Clubs nach vier Jahren Abstinenz.

Vorentscheidung um Platz 2?

In die Eliteklasse wollen auch St. Pauli und Augsburg. Für beide Clubs ist das Duell am Montag so etwas wie ein Endspiel um den 2. Platz. Außerdem hätte der Sieger der Begegnung im ausverkauften Stadion am Millerntor zumindest die Teilnahme an der Relegation so gut wie sicher.

"Diese Partie kann vorentscheidend sein. Es wird es darauf ankommen, wer den größeren Willen zeigt. Wir wollen nach oben marschieren", erklärte Mittelfeldspieler Matthias Lehmann, der mit seinen Teamkollegen den "Kiez-Club" zum 100. Vereinsjubiläum in die Bundesliga schießen will: "Wir haben die Chance, den Vorsprung auf Augsburg zu vergrößern - und das werden wir auch schaffen."

Dagegen hat Düsseldorf mit dem Aufstieg wohl nichts mehr zu tun. Der notorisch auswärtsschwache Aufsteiger verspielte durch ein 2:4 bei Energie Cottbus die vermutlich letzte Chance auf den Durchmarsch. "Wir haben eine tolle Saison gespielt, aber Platz drei nun wohl endgültig verpasst", sagte Stürmer Martin Harnik.

Wenig Hoffnung für RWA

Kaum noch eine Chance auf den Klassenerhalt hat Rot Weiss Ahlen. Das Tabellenschlusslicht verlor das ostwestfälische Duell beim Aufsteiger SC Paderborn 0:2. Nicht rosig sieht es auch für die TuS Koblenz trotz eines 1:1 bei Alemannia Aachen aus.

Besser machte es der Drittletzte FSV Frankfurt. Die Hessen setzten sich trotz einer frühen Roten Karte gegen Innenverteidiger Gledson (21.) mit 1:0 (0:0) gegen Oberhausen durch. Das ebenfalls abstiegsgefährdete Hansa Rostock unterlag beim Karlsruher SC durch einen Treffer von Marvin Matip in der Nachspielzeit 1:2 (1:0) und liegt nur noch wegen der besseren Tordifferenz vor den Hessen. Das Mittelfeld-Duell zwischen 1860 München und Arminia Bielefeld entschieden die "Löwen" mit 3:1 für sich.