Der VfL Bochum ist in Feierlaune: Der Bundesligaabsteiger holt Sieg um Sieg und tritt nun beim Schlusslicht an
Der VfL Bochum ist in Feierlaune: Der Bundesligaabsteiger holt Sieg um Sieg und tritt nun beim Schlusslicht an

Auf Rekordjagd beim Schlusslicht

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München - Am Sonntag des 22. Spieltags in der 2. Bundesliga kommt es in Bielefeld zum Duell der Gegensätze.

Tabellenschlusslicht Arminia Bielefeld, das aus den letzten neun Partien nur einen einzigen Punkt holte, empfängt das Rekordteam aus Bochum, das als einzige Mannschaft im deutschen Profifußball im gleichen Zeitraum noch verlustpunktfrei ist. Reißt Bochums Serie (jetzt schon acht Siege in Folge) ausgerechnet beim Tabellenletzten? (alle Spiele ab 13:15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Arminia Bielefeld - VfL Bochum

Friedhelm Funkels Team brennt auf den nächsten Erfolg. "Die Jungs sind alle heiß, geben im Training Gas und sehen sogar über diverse Kleinigkeiten hinweg, nur um sich für den Kader zu empfehlen", lobte der VfL-Coach die Einstellung seines kompletten Teams. Außer den langzeitverletzten Matias Concha und Slawo Freier kann Funkel bei der Arminia personell aus dem Vollen schöpfen.

Zur möglichen Startaufstellung wollte Funkel nichts verraten. Er ließ nur durchblicken, dass es generell jederzeit aus taktischen oder verletzungsbedingten Gründen zu Veränderungen in der ersten Elf kommen könne. Möglich scheinkt, dass Funkel Torjäger Chong Tese eventuell eine kleine Pause gönnt. "Aber das werde ich noch in Ruhe entscheiden", sagte Funkel, der der Mannschaft von Coach Ewald Lienen trotz der aktuellen Tabellenkonstellation durchaus Respekt entgegenbringt. "Die Arminia hat in der Vergangenheit viele unglückliche Ergebnisse gehabt und dabei häufig nicht schlecht gespielt."

Lienen: Treuebekenntnis zur Arminia

Dass der VfL mit acht Siegen in Folge den eigenen Rekordwert eingestellt hat und nun in Bielefeld Vereinsgeschichte schreiben will, fällt im Abstiegskampf für Bielefelds Coach Ewald Lienen nur wenig ins Gewicht. "Das interessiert mich nicht. Wir müssen sie vor allem erst einmal daran hindern, Fußball zu spielen und uns auf unser Spiel konzentrieren", meinte Lienen.

Unabhängig vom möglichen Abstieg verkündete Lienen zudem seine Treue zur Arminia. "Ich habe hier ein zu Hause gefunden und kann mir vorstellen, auch langfristig hier zu arbeiten. Der Verein verfügt über ein riesiges Potenzial: Das betrifft sowohl die Fans, die Stimmung, die Mitarbeiter als auch das Stadion. Das alles ist etwas ganz Besonderes für mich, Emotionen spielen da eine große Rolle. Natürlich hängt diese Entscheidung aber nicht nur von mir ab."




Karlsruher SC - Hertha BSC

Die Fanfreundschaft zwischen dem KSC und der Hertha wird für 90 Minuten ruhen, wenn es für die Berliner nach der Derbypleite gegen Union um die nächsten wichtigen Punkte im Kampf um den Aufstieg geht und der KSC, der unter Uwe Rapolder noch unbesiegt ist, gleichzeitig jeden Zähler gegen den Abstieg braucht.

In der Karlsruher Startelf wird es wohl zwei Veränderungen geben. Zum einen wird Timo Staffeldt wieder in die Anfangsformation rücken, zum anderen muss der verletzte Sebastian Langkamp (Muskelfaserriss) in der Innenverteidigung ersetzt werden. Welches Personal dort zum Einsatz kommen wird - zur Wahl stehen Matthias Langkamp, Stefan Müller und Neuzugang Martin Hudec - will Rapolder aber erst kurzfristig entscheiden. Seine Hintermannschaft müsse aber in jedem Fall gut stehen, so Rapolder. "Hertha ist eine Mannschaft, die sehr offensiv ausgerichtet ist, deshalb ist ein kompaktes Abwehrverhalten sehr wichtig."

Markus Babbel weiß, dass das Spiel gegen den Abstiegskandidaten kein Zuckerschlecken wird. "Gegen uns ist jede Mannschaft hundertfünfzigprozentig motiviert." Eben deshalb müsse Hertha mit genauso großem Einsatz dagegenhalten, denn "wir spielen hier in einer Profiliga, da gibt es keine einfachen Spiele." Personell haben die Herthaner momentan ein paar kleinere Probleme. Peter Niemeyer und Ronny sind angeschlagen, sollten aber bis zum Spielbeginn wieder fit werden. Hoffnungen ruhen außerdem auf dem Comeback von Torjäger Pierre-Michel Lasogga.




Fortuna Düsseldorf - FC Ingolstadt

Fortuna Düsseldorf ist der Favorit im Spiel gegen den FCI. Die Düsseldorfer gewannen ihre letzten sieben Heimspiele allesamt und streben gegen die Bayern die Einstellung des vereinsinternen Rekords an. Im Hinspiel feierte Ingolstadt allerdings seinen höchsten Saisonsieg (3:0).

"Wir müssen hellwach sein! Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel", nimmt Fortuna-Coach Norbert Meier seine Schützlinge in die Pflicht, "Lethargie wäre fatal". Gleichwohl geht er nicht davon aus, dass seine Mannschaft die trügerische Sicherheit des Tabellenbildes zum Anlass nehmen könnte, den Schlendrian einkehren zu lassen: "Sie hat die schwierige Situation zu Saisonbeginn richtig gut gemeistert. Das spricht für ihren Charakter, ihre Willensstärke und ihr Leistungsvermögen", lobte Meier sein Team.

Ingolstadts Trainer Benno Möhlmann gibt sich kämpferisch: "Wenn wir das was wir können in Düsseldorf abrufen, haben wir eine Chance", analysierte Möhlmann. Er beobachtete die Fortuna am letzten Montag beim 1:1 gegen 1860 München. "Sie sind dort zwar nicht so aufgetreten, wie sie das zuhause tun. Trotzdem konnte man sich von der Qualität dieser Truppe überzeugen." Verzichten muss der FCI auf Andreas Görlitz (Gelbsperre) - als heißer Kandidat für die Besetzung des freien Postens gilt Moise Bambara.