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Alexander Iashvili (l.) und Timo Staffeldt nehmen Münchens Collin Benjamin in die Zange
Alexander Iashvili (l.) und Timo Staffeldt nehmen Münchens Collin Benjamin in die Zange

Auf einem guten Weg

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München - Der KSC verliert unglücklich bei 1860 München, kann dabei aber erneut spielerisch überzeugen.

Die KSC-Spieler konnten nach dem Schlusspfiff den Blick gar nicht mehr von den vielen Monitoren wenden, die im Innenraum der Allianz Arena die Höhepunkte eines Spiels zeigten, das sie reichlich unglücklich mit 1:2 verloren hatten.

Standards verschlafen

"Es ist schon bitter, ohne Punkte nach Karlsruhe zurück zu fahren", sagte Timo Staffeldt und schaute traurig auf den Bildschirm, der immer wieder flüssige Karlsruher Angriffe und allerlei gewonnene Zweikämpfe zeigte. "Leider waren wir bei zwei Münchner Standards zu schläfrig, sonst wäre hier viel mehr drin gewesen." Das fand auch Mittelfeldkollege Steffen Haas: "Fußball ist ein Ergebnissport", seufzte der ehemalige Offenbacher, "da nützt es gar nichts, dass wir spielerisch die bessere Mannschaft waren."

Am Ende triumphierten dennoch die Gastgeber, weil der KSC "gleich zwei Mal gepennt hat", wie Staffeldt zugab. Beim ersten Münchner Treffer köpfte Kai Bülow eine von Benjamin Lauth getretene Ecke direkt aufs Tor, wo KSC-Keeper Dirk Orlishausen zunächst bravourös parierte, gegen den Nachschuss von Christopher Schindler aber machtlos war (35.).

Beim zweiten Tor verlängerte der gleiche Bülow ebenfalls per Kopf auf Stefan Aigner - wieder hatte der KSC bei einem Eckball miserabel verteidigt (56.). Auf Karlsruher Seite blieb es hingegen bei einem von Alexander Iashvili verwandelten Elfmeter (37. Dominik Stahl hatte Terrazzino gefoult). Von einem halben Dutzend Karlsruher Chancen vergab Klemen Lavric dabei die zwei größten (59./67.).

Vertrauen auf spielerische Qualität

Doch das war es eigentlich auch schon, was sich die Badener vorwerfen lassen mussten. Aus dem Spiel heraus hatten sie nämlich "wenig zugelassen", wie Sportdirektor Oliver Kreuzer nach der Partie feststellte. Der KSC machte stattdessen konsequent die Räume dicht und erschwerte so das Münchner Angriffsspiel. Im Karlsruher Spiel sahen die etwa 3000 mitgereisten Fans also vieles, was sie in der vergangenen Saison allzu oft vermissten. So scheint man in Dirk Orlishausen einen Keeper gefunden zu haben, der im Strafraum und auf der Linie gleichermaßen überzeugt, eine Abwehr, die trotz einiger Abstimmungsschwierigkeiten "von Woche zu Woche besser harmoniert", so Kreuzer, und eine Offensive, die schon zu Saisonbeginn als Prunkstück des komplett umgestalteten Kaders galt.

Was Lavric, Iashvili, Delron Buckley und Marco Terrazzino in der Allianz Arena zeigten, beeindruckte jedenfalls auch Tribünengast Rico Schmitt ("Die KSC-Offensive hat richtig Qualität."). Der Coach des FC Erzgebirge Aue hatte am Vortag im nahen Ingolstadt einen Punkt geholt und nutzte die Gelegenheit, um sich auf dem Rückweg ins Sächsische den nächsten Punktspielgegner aus der Nähe anzuschauen, Anfang August muss der KSC ins Erzgebirgsstadion.

Bis dahin - möglichst sogar schon am kommenden Sonntag, wenn man im DFB-Pokal Alemannia Aachen empfängt - sollten die Schläfrigkeiten im eigenen Strafraum allerdings abgestellt sein. "Wir müssen diese Konzentrationsmängel schnellstmöglich abstellen", forderte Sportdirektor Kreuzer, der sein Team ansonsten auf einem guten Weg sieht. Genau den wollen sie beim KSC nun weitergehen. Schließlich, so Staffeldt, "setzt sich spielerische Qualität im Laufe einer Saison durch. Wir werden jetzt nicht anfangen, die Bälle blind nach vorne zu klopfen. Langholz liegt uns nicht."

Christoph Ruf