Hannovers Trainer Andre Breitenreiter: "Unser Ziel ist es, direkt aufzusteigen"

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bundesliga.de: Paderborn, Schalke, Hannover: Sie kennen sowohl die Bundesliga als auch die 2. Bundesliga sehr gut. Wie ist zu erklären, dass sich nach einem Abstieg oft gerade gefühlt etablierte Bundesligisten schwertun, die neue Klasse anzunehmen?

Breitenreiter: Ich kann das nur sehr allgemein beantworten, da ich noch keine Mannschaft nach einem Abstieg in die 2. Bundesliga vom ersten Tag an begleitet habe. Der Fußball in der Zweiten Liga ist sicherlich ein etwas anderer als der in der Bundesliga. Aber auch in der 2. Bundesliga wird qualitativ hochwertiger Fußball gespielt, und die deutsche Zweite Liga ist die beste zweite Liga der Welt. Kein Team kann seine Spiele hier im Vorbeigehen gewinnen. Es bedarf derselben taktischen Disziplin und desselben Engagements wie in der Bundesliga, wenn man erfolgreich sein will. Der VfB Stuttgart und Hannover 96 sind beide von Saisonbeginn an oben dabei und zeigen, wie man die 2. Bundesliga angehen muss. Andere Absteiger hatten diesbezüglich in der Vergangenheit deutlich größere Probleme.

bundesliga.de: In welchen Punkten genau unterscheidet sich der Fußball der 2. Bundesliga von dem der Bundesliga?

Breitenreiter: Das Spiel in der Bundesliga ist deutlich schneller, die Ballkontaktzeiten sind kürzer. Und in einigen, eher weniger gefährlichen Zonen des Feldes mag man in der Bundesliga die eine oder andere Sekunde mehr Zeit und vielleicht etwas mehr Raum haben. Auch die individuelle Technik ist qualitativ hochwertiger, und der entscheidende Unterschied spielt sich so etwa 30 Meter vor dem Tor ab, bei der Präzision des letzten Passes und des Abschlusses. In der 2. Bundesliga dagegen bleibt einem über das gesamte Spielfeld hinweg kaum einmal Zeit oder Raum, weil dort aggressiver agiert wird und dementsprechend mehr Zweikämpfe stattfinden. Wer erfolgreich sein will, muss diese Zweikämpfe annehmen, sich durchzusetzen und darüber hinaus die eigene, höhere spielerische Komponente auf den Platz bringen