Kraftpaket: Baba Rahman (r.), hier im Nationaltrikot Ghanas, will bei Fürth in Europa den ersten Schritt machen
Kraftpaket: Baba Rahman (r.), hier im Nationaltrikot Ghanas, will bei Fürth in Europa den ersten Schritt machen

Afrikas Megatalent: Fürth statt Chelsea

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München - Er hätte zum Champions-League-Sieger FC Chelsea gehen können, zu Neapel oder zu Arsenal. Doch statt Torres, Cavani oder van Persie heißen die zukünftigen Mitspieler nun Fürstner, Nehrig und Zillner: Afrikas Supertalent Baba Rahman kommt nach Fürth.

"So einen 17-Jährigen haben wir ganz, ganz selten gesehen"

Der 17-Jährige Ghanaer entschied sich für einen Zwischenschritt, bevor er die ganz großen "Brocken" angeht. "Das Kleeblatt ist für einen jungen Spieler wie mich optimal. Ich möchte mich weiterentwickeln und im europäischen Fußball etablieren", sagt er. Denn dass er das Potenzial für ganz oben hat, wissen eigentlich auch die Fürther - und gaben ihm einen Fünfjahresvertrag.



"So einen 17-Jährigen haben wir ganz, ganz selten gesehen", erklärt Fürths Präsident Helmut Hack. In einem Probetraining im April hatte Rahman einen derart nachhaltigen Eindruck hinterlassen, dass sich die Verantwortlichen der Franken für eine langfristige Verpflichtung entschieden und die namhafte Konkurrenz dabei ausstachen.

In Ghana ist der Linksverteidiger innerhalb kürzester Zeit zum Star aufgestiegen. Mit 17 führt er schon die U-20 seines Landes als Kapitän aufs Feld. In der Liga spielte er zunächst für Dreams FC und zuletzt beim Rekordmeister Asante Kotoko FC.

Von den Stachelschweinen zu den Kleeblättern



Genau wie die Fürther in Deutschland hat auch Rahmans Ex-Club viel Tradition. Das Logo von Ghanas Rekordmeister ziert ein Stachelschwein (das Nationaltier des Volks der Ashanti) und das Motto "Kuma Apem A, Apea Beba", das so viel bedeutet wie "Wenn du tausend tötest, kommen tausend Neue" - was die Unbezwingbarkeit des Clubs verdeutlichen soll. Und unbezwingbar waren Rahman und sein Club in der abgelaufenen Saison: Mit satten 14 Punkten Vorsprung stürmten sie zum Meistertitel.

Mit Fürth muss er in der Bundesliga zunächst in den Abstiegskampf und hat sich schon gut in Deutschland eingelebt. "Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden und habe mich hier gleich vom ersten Tag an willkommen gefühlt", sagt der Neuzugang.

Zunächst ist als Backup eingeplant, aber langfristig soll er Linksverteidiger Heinrich Schmidtgal, den der 1,90 Meter große Rahman um 16 Zentimeter überragt, Konkurrenz machen. Wenn nicht vorher wieder die Top-Clubs rufen.

Christoph Gschoßmann