Alexander Iashvili (r.) und seine Karlsruher halten bei einem Sieg sicher die Klasse - sonst droht der zweite Abstieg in die Drittklassigkeit nach 2000
Alexander Iashvili (r.) und seine Karlsruher halten bei einem Sieg sicher die Klasse - sonst droht der zweite Abstieg in die Drittklassigkeit nach 2000

Abstiegsangst hoch drei

xwhatsappmailcopy-link

München - Drei Teams kämpfen am letzten Spieltag ums nackte Überleben in der 2. Bundesliga: Karlsruhe, Osnabrück und Oberhausen greifen am Sonntag (alle Spiele ab 13:15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) nach dem letzten Strohhalm. Der KSC (Platz 15, 30 Punkte, -27 Tore) empfängt Union Berlin und hat mit zwei Punkten Abstand zum Relegationsplatz die besten Karten. Osnabrück (16, 28, -23) tritt in Ingolstadt an, während RWO (17, 28, -33) in Cottbus gastiert.

Spielen Sie mit dem Tabellenrechner jetzt alle Partien des 34. Spieltags durch!

Karlsruher SC - 1. FC Union Berlin

Der KSC kann im Heimspiel gegen Union Berlin den Klassenerhalt perfekt machen. "Das ist das Finale, das sich keiner gewünscht hat und eine extreme Situation, mit der wir klarkommen müssen", sagte Trainer Rainer Scharinger.

In der Vorwoche kassierten die Badener eine ernüchternde 1:2-Schlappe gegen Bielefeld. "Es ist an der Zeit, dass die Mannschaft die Antwort gibt auf dieses schwache Spiel", fordert Scharinger: "Sie ist jetzt sehr fokussiert auf das Spiel gegen Union und macht einen guten Eindruck." Timo Staffeldt stünde nach seiner abgesessenen Gelb-Sperre wieder zur Verfügung, der 27-Jährige verzichtet aber aus schwerwiegenden familiären Gründen auf einen Einsatz. Ob es für einen Einsatz des an der Schulter verletzten Delron Buckley reicht, entscheidet sich kurzfristig.

Union Berlin möchte die Saison mit einem Auswärtssieg versöhnlich beenden, muss dabei aber auf etliche Akteure verzichten. Es fehlen die Verletzten Christian Stuff , Daniel Göhlert, Marcel Höttecke , Santi Kolk, Michael Parensen und Ahmed Madouni. Hinter dem Einsatz von Christoph Menz, den Kopf- und Gliederschmerzen plagen, steht ein Fragzeichen. Maurice Trapp rückt aus der zweiten Mannschaft zu den Profis auf. Trainer Uwe Neuhaus weiß noch nicht, wen er beim KSC aufbieten soll: "Ich muss erst gucken, wer alles gesund ist. Ich weiß es wirklich noch nicht."




FC Ingolstadt 04 - VfL Osnabrück

Osnabrück steht auswärts in Ingolstadt unter Druck. Nur dank der besseren Tordifferenz rangieren die "Lila-Weißen" noch vor Oberhausen, das auf dem direkten Abstiegsplatz steht. "Die Mannschaft lebt, die Mannschaft will, die Mannschaft ist fit", sagt Teamchef Joe Enochs vor dem Nervenspiel beim FCI.

Besonders im Angriff fordert er in der entscheidenden Partie höchste Konzentration von den Spielern: "In Ingolstadt wird es nicht so viele Möglichkeiten geben wie in den Heimspielen gegen Frankfurt und Bochum." Dem VfL fehlen werden Oliver Stang, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat, und Henrich Bencik (Pfeiffersches Drüsenfieber).

Ingolstadt hat den Klassenerhalt schon sicher. Trainer Benno Möhlmann geht entspannt in die Partie, auch wenn er einen entschlossenen Gegner erwartet: "Osnabrück wird alles daran setzen, dieses Spiel zu gewinnen, sie kämpfen ums Überleben. Der allerletzte Wille in den Aktionen und Zweikämpfen ist bei uns jetzt nicht mehr so da wie in der noch entscheidenden Phase, das hat man in den beiden letzten Partien schon gemerkt. Aber natürlich werden unsere Jungs dagegenhalten - wir wollen die Saison nach wie vor ordentlich zu Ende bringen." Verzichten muss Möhlmann auf Marvin Matip. Der 25-Jährige laboriert an einer Knieverletzung.




FC Energie Cottbus - Rot-Weiß Oberhausen

RWO-Trainer Theo Schneider gibt sich vor dem Nervenspiel in Cottbus keinen Illusionen hin. "Dass unser Gegner nichts herschenken wird, ist uns klar", sagt der Coach. Sein Team steht mit dem Rücken zur Wand. Nur mit einem Sieg könnte RWO noch den direkten Klassenerhalt schaffen, bei einem Remis wäre zumindest Relegationsplatz 16 drin. In beiden Fällen bräuchten die "Kleeblätter" aber Schützenhilfe. Verzichten muss Schneider auf Stephan Loboué (Außenbandanriss), Marinko Miletic (Meniskus), Steven Ruprecht (Muskelfaserriss), Moses Lamidi (Muskelfaserriss), Felix Luz (Trainingsrückstand) und Mike Tullberg (Reha).

Bei Gegner Cottbus sitzt ausgerechnet Osnabrücks ehemaliger Trainer Claus-Dieter Wollitz auf der Bank. "Der Sieg in diesem Spiel ist für mich persönlich besonders wichtig. Er ist wichtig für meine Seele", sagte der Coach des FC Energie: "Wenn wir nicht alles geben und sie wegen mir absteigen sollten, wäre das eine maßlose Enttäuschung für mich."

Verzichten muss Wollitz auf die beiden Linksverteidiger Daniel Ziebig und Takahito Soma. Zudem fehlt nach wie vor Markus Brzenska verletzt und Daniel Adung sitzt seine zehnte Gelbe Karte ab. Da auch Kolja Afriyie wegen Rückenbeschwerden passen muss wird Alexander Bittroff auf der linken Seite verteidigen und Adam Straith voraussichtlich rechts hinten zum Einsatz kommen. Dennis Sörensen könnte nach auskurierter Sprunggelenks-Blessur wieder in die Startformation rücken.




SC Paderborn 07 - TSV München 1860

Im ersten Spiel nach dem vorzeitigen Klassenerhalt hatten die Paderborner beim MSV Duisburg am vergangenen Wochenende (3:1 für die Gastgeber) einige Probleme, an die Leistungsgrenze zu gehen. Im Heimspiel will Andre Schubert mit seiner Mannschaft noch einmal alle Kräfte mobilisieren. "Der Druck ist nicht mehr da, beide Mannschaften können befreit aufspielen. Für die Spieler ist es eine Kopfsache. Wir wollen den Fans eine ordentliche Leistung präsentieren", sagte Paderborns sportlicher Leiter und Chef-Trainer.

In der Startelf wird es ein munteres Wechselspiel geben. Lukas Kruse wird im Tor stehen. Da Daniel Masuch an einer Zahnentzündung leidet, rückt Nico Burchert als Keeper auf die Ersatzbank. Neben Kapitän Markus Krösche, der seine Verletzung aus dem Heimspiel gegen den VfL Osnabrück (1:0) auskuriert hat, kehrt auch Linksfuß Daniel Brückner nach seiner Gelb-Sperre zurück ins Team. Noch offen ist der Einsatz von Florian Mohr, der aufgrund einer Entzündung an der Hüfte in dieser Woche nicht trainieren konnte.

Die Münchner "Löwen" nehmen derweil eine Rekordmarke ins Visier. Sieben Mal haben sie in der Fremde in dieser Saison gewonnen, acht Siege schafften sie noch nie als Zweitligist. "Wir werden aber alles daran setzen, auch in Paderborn zu gewinnen", kündigte Trainer Reiner Maurer an. Der Coach muss wie zuletzt auf Aleksandar Ignjovski, Bobby Wood und Christopher Schindler verzichten. Dafür könnte zumindest Stefan Bell in dieser Saison nochmals auf der Auswechselbank Platz nehmen. Noch nicht ganz klar ist sich Maurer, wer in der Viererkette links hinten beginnt. "Benny Schwarz kann keine 90 Minuten spielen, deshalb überlege ich mir, ob ich nochmals Daniel Bierofka auf dieser Position teste."




Alemannia Aachen - DSC Arminia Bielefeld

Alemannia Aachen möchte im Heimspiel gegen Schlusslicht Bielefeld die 50-Punkte-Marke knacken und sich versöhnlich vom Anhang verabschieden. "Wir wollen spielerisch und kämpferisch noch einmal alles zeigen", sagt Chef-Trainer Peter Hyballa, der sich rückblickend über die Niederlage in Düsseldorf in der Vorwoche ärgerte: "Ein langer Ball hat nicht zum ersten Mal gereicht, um unsere Innenverteidigung in die Bredouille zu bringen." Aus solchen Unachtsamkeiten resultierten der Platzverweis für David Hohs und zwei Elfmeter-Gegentore bei der 1:3-Pleite. Für den gesperrten Keeper wird am Sonntag Tim Krumpen zwischen den Pfosten stehen. Auch Thomas Stehle ist gesperrt (zehnte Gelbe Karte), Mirko Casper fällt mit einer Zerrung aus. Ob Shervin Radjabali-Fardi wieder einsatzbereit ist, entscheidet sich erst kurzfristig. Der Linksfuß laboriert an muskulären Problemen im Oberschenkel.

Bielefelds Trainer Ewald Lienen stellt sich für den Saisonabschluss in Aachen eine ähnlich gelungene Vorstellung wie beim Heimspiel gegen den KSC vor: "Das war ein ganz tolles Erlebnis letztes Wochenende. Die Fans hatten diesen Sieg verdient. Sie waren in dieser Saison die größte Konstante bei Arminia," findet Lienen und blickt auf die letzte Partie der Saison voraus: "Die Aachener sind natürlich ein heimstarkes Team. Die haben richtig gute Spieler in ihren Reihen, wenn ich da beispielsweise an Stieber oder Höger denke. Außerdem haben sie mit Benjamin Auer einen echten Torjäger in ihren Reihen. Wir werden uns daher mächtig ins Zeug legen müssen."

Äußerst fraglich ist, ob es Josip Tadic (Schmerzen im Fußgelenk) und Galin Ivanov (Zehenentzündung) in den Kader schaffen. Größere Hoffnung hat Lienen bei Christian Müller (Fußwurzelprellung): "Ich denke, dass er heute wieder ins Training einsteigt. Dann könnte er auch ein Thema für Sonntag sein." Definitiv ausfallen werden Pavel Fort (Achillessehnenprobleme), Dennis Eilhoff (Bindehautentzündung), Arne Feick (Nasenbeinbruch), Benjamin Lense , Dare Nibombe, Michael Delura (alle im Aufbautraining), Nils Fischer, Rüdiger Kauf (beide Gelbgesperrt) und Sebastian Heidinger (Innenband-Teilriss).




Hier geht es zur Vorschau zu den restlichen Partien!