Friedhelm Funkel kam vor der Saison zum VfL Bochum und führte die Westfalen auf Platz 3
Friedhelm Funkel kam vor der Saison zum VfL Bochum und führte die Westfalen auf Platz 3

"Absolut machbar"

xwhatsappmailcopy-link

Bochum - Ein Jahr nach dem Abstieg aus der Bundesliga hat sich Bochum nach einer überragenden Rückrunde am letzten Spieltag Platz drei gesichert. In der Relegation gegen Borussia Mönchengladbach hat das Team von Trainer Friedhelm Funkel nun die Chance zur direkten Rückkehr ins Oberhaus. Der Statistik zufolge sind die "Fohlen" ein echter Lieblingsgegner des VfL.

Die Vorzeichen stehen gut. Seit 1998 und insgesamt 15 Pflichtspielen hat der VfL Bochum gegen die Borussia nicht mehr verloren. Bochum gewann zudem die vergangenen drei Duelle im Borussia Park. Im bislang letzten Bundesligavergleich im Januar 2010 siegten die Blau-Weißen durch Tore von Stanislav Sestak und Zlatko Dedic mit 2:1.

"Außenseiter haben es schon geschafft"

"Es wäre natürlich schön, wenn wir diese Serie fortsetzen könnten", sagt Marcel Maltritz, der dem Club auch nach dem Abstieg 2010 treu geblieben ist und zu den großen Stützen der vor der Saison neu formierten Mannschaft zählt. "Eine solche positive Statistik kann man gerne schon einmal zur Motivation nutzen", sagt Trainer Friedhelm Funkel, der seinen sechsten Bundesliga-Aufstieg als Trainer anpeilt. Dieses Kunststück gelang ihm bereits mit Uerdingen (2x), Duisburg, Köln und Frankfurt.

"Wir sind natürlich Außenseiter, aber auch Außenseiter haben es schon geschafft", sagt der 57-Jährige. Zuletzt feierte 2009 der 1. FC Nürnberg als Zweitligist in der Relegation gegen Energie Cottbus den Aufstieg. Vor der Arbeit seines Kollegen Lucien Favre hat Funkel großen Respekt. "Nach der Hinrunde war Gladbach schon fast abgeschrieben. Favre hat die Mannschaft wieder stabilisiert. Durch den guten Saisonendspurt sind sie momentan richtig in Schwung. Das wird eine schwere Aufgabe für uns".

Torwart Andreas Luthe indes gibt sich weniger zurückhaltend. "Gladbach ist absolut machbar. Klar werden uns die beiden Partien mehr abverlangen, als jedes Spiel in der 2.Liga, aber warum sollten wir nicht auch diese beiden Spiele bestehen können?"

Heimvorteil im Rückspiel nutzen

Vor dem Hinspiel hofft man beim VfL noch auf den Einsatz von Mittelfeldspieler Mimoun Azaouagh, der nach überstandener Sprunggelenksverletzung wieder ins Training eingestiegen ist. "Es wäre sehr wichtig, wenn er dabei sein könnte. Er ist ein absoluter Bundesligaspieler. Wenn er auf dem Platz steht, hat das Spiel qualitativ noch eine höhere Stufe", erklärt Luthe.

Dass man zuerst in Gladbach antreten darf und das Rückspiel vor eigenem Publikum steigt, wird beim VfL durchaus als Vorteil angesehen. "Die Fans gegen Duisburg waren super. Wenn sie uns zu Hause gegen Gladbach auch so unterstützen, dann ist alles möglich", sagt Mirkan Aydin, der mit zwei Toren gegen den MSV und insgesamt acht Treffern seit der Winterpause maßgeblich am Erfolg beteiligt ist. Nach langer Verletzungspause hatte für ihn die Saison erst zur Rückrunde begonnen. "Für mich ist es zuletzt optimal gelaufen. Ich hoffe, es kommt jetzt noch etwas", so der Stürmer.

"Ziel ganz nah vor Augen"

"Erstes Ziel wird sein, ein Ergebnis aus Gladbach mitzunehmen, das alle Möglichkeiten offen lässt, um im Rückspiel bei uns noch aufzusteigen", sagt Trainer Funkel.

"Mit dem Erreichen der Relegation ist der erste Teil des Traums wahr geworden. Jetzt haben wir unser Ziel ganz nah vor Augen und ich hoffe, dass wir es erreichen", sagt Abwehrspieler Antar Yahia, der gegen Gladbach auf seinen algerischen Landsmann Karim Matmour trifft. "In zwei Wochen sind wir wieder Nationalmannschaftskollegen, aber momentan zählt nur der VfL und der Aufstieg."

Markus Hoffmann