Führungsspieler beim HSV: Aaron Hunt - © © gettyimages / Martin Rose/Bongarts
Führungsspieler beim HSV: Aaron Hunt - © © gettyimages / Martin Rose/Bongarts

Aaron Hunt vom Hamburger SV: "Das wirft uns nicht aus der Bahn"

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Hamburg - Der Sieg war für den Hamburger SV zum Greifen nahe. Bis zur 90. Minute führte der Bundesliga-Absteiger gegen den 1. FC Union Berlin mit 2:1, ehe Suleiman Abdullahi den späten Ausgleichstreffer erzielte. Dennoch fällt die Zwischenbilanz der Hamburger positiv aus: Die Mannschaft ist seit acht Ligaspielen unbesiegt und steht auf dem ersten Tabellenplatz. Nach Spielende sprach Aaron Hunt, der das zwischenzeitliche 1:1 erzielte, über das Spiel gegen Union, über Trainer Hannes Wolf und über das bevorstehende Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt 04.

"Wir hatten viele gute Aktionen"

Frage: Herr Hunt, wie fühlt sich das 2:2 für Sie an?

Aaron Hunt: Es ist natürlich bitter, fast mit dem Schlusspfiff noch den Ausgleich zu bekommen. Aber das wirft uns nicht aus der Bahn. Wir haben in der zweiten Halbzeit eine gute Reaktion gezeigt, nachdem unser Spiel in der ersten Halbzeit etwas verschlafen wirkte und wir zu behäbig auftraten. Die zweite Halbzeit war besser. Für den Moment fühlt sich das Ergebnis natürlich trotzdem bitter an.

Spielbericht: HSV und Union trennen sich in packendem Spitzenspiel mit 2:2

Frage: Sie haben in der zweiten Halbzeit das Tor zum 1:1 erzielt und viele Impulse gesetzt, wurden dann aber trotzdem ausgewechselt. Was war der Grund dafür?

Hunt: Ich glaube, das hatte taktische Gründe. Wir haben auf Fünferkette umgestellt, daher bin ich rausgegangen. Mit David Bates kam dann ein kopfballstarker Spieler rein. Das hat in der Vergangenheit oft gut geklappt.

Frage: Der Top-Torjäger Pierre-Michel Lasogga fiel verletzungsbedingt aus. War dieser Ausfall vielleicht nicht zu kompensieren?

Hunt: Ich denke, dass wir auch ohne Pierre ein insgesamt gutes Spiel gemacht haben. Wir hatten trotzdem viel Wucht nach vorne – gerade in der zweite Halbzeit. Natürlich spielen wir so jetzt ein bisschen anders, haben noch einen Tick mehr Speed. Das haben wir auch gut ausgespielt. Wir hatten viele gute Aktionen. Wir hätten nur eben das 3:1 machen müssen. Dann wäre die Partie durch gewesen.

Aaron Hunt im Einsatz gegen den FC Union Berlin - © gettyimages / Martin Rose

"Wir hätten sie heute knacken können"

Frage: Trotzdem ist der Hamburger SV weiter Tabellenführer und unter Trainer Hannes Wolf ungeschlagen. Die Zwischenbilanz kann so gesehen doch eigentlich nur positiv ausfallen, oder?

Hunt: Ja, das stimmt. Wir sind nach wie vor Erster, spielen nach wie vor eine gute Serie und waren auch heute die bessere Mannschaft. Wir hatten mit der letzten Aktion zum Ausgleich eben etwas Pech. Aber so ist Fußball. Heute und morgen werden wir das vielleicht noch in den Köpfen haben. Aber dann muss das Thema abgeschlossen sein. Wir fahren am Samstag nach Ingolstadt und wollen dort wieder gewinnen.

Frage: Hat Union Berlin mit diesem Spiel bewiesen, dass Sie ebenfalls zu den Aufstiegskandidaten zählen?

Hunt: Sie stehen nicht zu Unrecht auf dem 3. Tabellenplatz und sind auch nicht zu Unrecht ungeschlagen. Schade, wir hätten sie heute knacken können. Letztendlich ist Union so aufgetreten wie viele andere Gegner von uns auch: Sie haben viele lange Bälle gespielt und gehofft, dass ein Ball irgendwie durchrutscht. Leider haben wir genau das kurz vor Ende zugelassen.

Mit dem HSV auf Kurs: Fiete Arp, Pierre-Michel Lasogga und Aaron Hunt - © gettyimages / Cathrin Mueller/Bongarts

"Wir wollen das Spiel gewinnen"

Frage: Zurück zum HSV: Sie haben unter Hannes Wolf nun zehn Punkte aus den vergangenen vier Spielen geholt und zudem das DFB-Pokalspiel gegen Wehen Wiesbaden gewonnen. Was zeichnet den Trainer aus Ihrer Sicht aus?

Zur Tabelle der 2. Bundesliga

Hunt: Er hat taktisch gar nicht so viel umgestellt, sondern nur ein paar Einzelheiten – zum Beispiel dass unsere Außenverteidiger je nach Gegner mehr im Zentrum agieren, dadurch sind sie weniger ausrechenbar. Wir spielen auch nicht mehr auf Teufel komm raus Ballbesitzfußball, sondern haben stattdessen die eine oder andere Variante in unserem Spiel.

Frage: Sie haben gerade das bevorstehende Spiel am Samstag gegen den FC Ingolstadt 04 angesprochen. Diese Mannschaft steht auf dem letzten Tabellenplatz der 2. Bundesliga und hat gerade ihren Trainer freigestellt. Ist es besonders schwer, wenn man auf einen Gegner mit einem neuen Trainer trifft?

Hunt: Das interessiert uns eigentlich nicht sonderlich. Es ist ja bereits deren zweiter Trainerwechsel. Aber dazu kann ich nichts sagen. Ob nun noch der alte Trainer da wäre oder ein neuer kommt: Wir fahren dorthin und wollen das Spiel gewinnen.

Aus Hamburg berichtet Oliver Jensen