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"Mama Lauda": Felix Kroos will was hören für sein Traumtor im Stadion an der Alten Försterei - © © imago / Contrast
"Mama Lauda": Felix Kroos will was hören für sein Traumtor im Stadion an der Alten Försterei - © © imago / Contrast

Union Berlins Felix Kroos ist mehr als nur Tonis kleiner Bruder

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Köln - Am Sonntag im Spiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem FC Erzgebirge Aue war er der Matchwinner: Felix Kroos, der einen Freistoß sehenswert zum entscheidenden 1:0 in die Maschen beförderte. Er spielt im zentralen Mittelfeld, verfügt über einen exzellenten rechten Fuß und kann Spiele im Alleingang entscheiden - wie sein großer Bruder Toni Kroos, der Weltmeister und frischgebackene Fußballer des Jahres. Bei allen Parallelen: Felix Kroos hat noch mehr zu bieten als seinen Bruder.

Ein kurzer Blick auf das Tor, dann fixiert er den Ball. Drei kurzen Trippelschritten folgt ein scharfer und präziser Freistoß aus 25 Metern Torentfernung, halblinke Position. Martin Männel im Tor des FC Erzgebirge Aue macht einen Sidestep, hebt aber nicht zur Parade ab, denn er erkennt schnell: Der ist nicht zu halten.

Da kommt er nicht mehr ran: Aues Martin Männel - © imago / Matthias Koch

Mit diesem Kunstschuss in der 87. Spielminute entschied Felix Kroos am Sonntag die Partie und sicherte so Union Berlin den wichtigen Dreier am ersten Spieltag der 2. Bundesliga. "Ich freue mich über so ein wichtiges Tor. So starte ich gerne in die Saison", sagte der Matchwinner, der von seinem Trainer Urs Fischer erst in der 81. Minute eingewechselt wurde.

Zum Spielbericht der Partie Union - Aue

"Ich freue mich über so ein wichtiges Tor": Felix Kroos - © imago / Contrast

Die Schlagzeilen, die auf dieses wichtige Traumtor folgen würden, waren vorprogrammiert. "Felix Kroos macht’s wie Toni", schrieb etwa der Berliner Tagesspiegel. Toni ist Felix’ älterer Bruder, der Weltmeister, der viermalige Champions-League Sieger von Real Madrid. An diesem Montag ist Toni Kroos zudem zum ersten Mal als Deutschlands Fußballer des Jahres ausgezeichnet worden.

Mit diesen Bruder-Vergleichen muss Felix Kroos bereits seine gesamte Karriere leben. Selbst als er im Alter von 18 Jahren seine ersten Einsätze als Profi in der 2. Bundesliga für den F.C. Hansa Rostock noch als Stürmer absolvierte. Sein damaliger Trainer Dieter Eilts, Europameister 1996 mit Deutschland, attestierte Kroos "außergewöhnliche Qualitäten" und hob vor allem dessen "enorme Ballsicherheit" hervor.

Zu Kroos' exzellenter Schusstechnik kommen weitere "außergewöhnliche Qualitäten" wie seine "enorme Ballsicherheit" (Dieter Eilts) hinzu - © imago / Contrast

Kroos tangierten diese Vergleiche nie, er pflegt - trotz der großen räumlichen Distanz (Berlin-Madrid) - ein enges Verhältnis zu seinem großen Bruder - und nicht nur, weil beide die Profession und Liebe zum Fußball miteinander teilen: Beide sind eher ruhige Typen, lassen ihre Leistung sprechen. Eine weitere Gemeinsamkeit: der selbstironische, intelligente Humor. Via Social Media necken sich die beiden Brüder gerne des Öfteren, wie nach dem Spiel Deutschlands gegen Schweden bei der WM 2018, als der Weltstar Toni mit einem Fehlpass einen Gegentreffer einleitete und kurz vor Spielende doch noch zum Matchwinner wurde - aufgrund eines direkt verwandelten Freistoßes.

Als Fußball-Profi wird Felix Kroos die Erfolge seines großen Bruders nicht toppen können. Wobei, eines hat er dem Weltmeister voraus: Felix absolvierte 65 Spiele in der Bundesliga für den SV Werder Bremen - Tonis Lieblingsverein während dessen Kindheit!

Allerdings profiliert sich der Mittelfeldspieler der Eisernen auf anderen Gebieten: Für das Streaming-Portal DAZN arbeitete Kroos bereits mehrmals als Co-Kommentator und Experte. Wenn er nicht gerade selbst für Union Berlin spielen muss, wird Kroos gerne beim Clasico, dem spanischen Spiel der Spiele zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona, eingesetzt. Dort kommentiert er das Spiel seines Bruders und liefert dabei Insiderwissen - aus Telefonaten mit Toni, einen Tag vor dem Spiel oder aus WhatsApp-Chats mit dem großen Bruder.

Über die Mauer und links oben in den Knick: Felix Kroos beim Freistoß - © imago / Picture Point

Kroos und seine Köpenicker haben große Ziele für diese Saison, wollen, wie ihr Trainer Urs Fischer sagte, "ein Wörtchen mitreden" - um den Aufstieg, versteht sich. Der Anfang wurde Sonntag gemacht, dank Kroos und dessen exzellenter Schusstechnik, die er mit seinem großen Bruder gemein hat.

Patrick Dirrigl