Ivan Rakitic (l.) schoss Schalke am 31. Spieltag mit zwei Toren zum 3:1-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach
Ivan Rakitic (l.) schoss Schalke am 31. Spieltag mit zwei Toren zum 3:1-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach

Zwischen Hoffen und Bangen

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Unten gegen oben - so lautet das übergreifende Thema des Großteils der Samstagsspiele am 32. Spieltag. Die Hertha kämpft gegen Schalke um die letzte Chance, auch Hannover und Nürnberg müssen dringend punkten. In Mainz steigt das Derby (alle Nachmittagspartien ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio!).

Hertha BSC - FC Schalke 04

Erster Teil der großen Aufholjagd, oder das Ende aller Hoffnungen auf den Klassenerhalt? Für den Tabellenletzten Hertha BSC ist gegen den FC Schalke beides möglich. Bei fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und nur noch drei verbleibenden Spielen ist der zweite Heimsieg der Saison absolute Pflicht für die Berliner, sonst könnte der Abstieg schon nach dem 32. Spieltag feststehen.

"Ich glaube durchaus, dass wir gegen Schalke gewinnen können. Um das zu gewährleisten, müssen wir wie immer kompakt auftreten, uns Chancen erarbeiten und diese zuhause endlich auch in entsprechende Tore ummünzen", erklärt Hertha-Trainer Friedhelm Funkel, der bis auf die Langzeitverletzten Roman Hubnik und Florian Kringe alle Mann an Bord hat.

Gerade die Chancenverwertung stellte die Hertha in dieser Saison bislang aber vor große Probleme. In der gesamten Rückrunde erzielte das Funkel-Team im Olympiastadion nur zwei Tore. Zudem haben die Schalker fünf der letzten sechs Spiele gegen die Hertha gewonnen und bei nur zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern noch alle Chancen auf die Meisterschaft. "Wir sind ganz klarer Außenseiter. Nichtsdestotrotz brauchen wir uns nicht zu verstecken, da auch wir in dieser Saison schon des Öfteren gezeigt haben, wozu wir in der Lage sind," macht Hertha-Manager Michael Preetz sich und den Fans trotzdem Mut.

Magath heizt den Titelkampf an

Der Druck, unter dem die Berliner stehen, kommt den Schalkern natürlich sehr gelegen. "Die Hertha muss ihre Möglichkeiten nutzen und das Spiel machen. Da können wir aus unserer starken Defensive kontern. Diese Situation spielt uns natürlich in die Karten", sagt Trainer Felix Magath, der seine Zurückhaltung im Titelrennen endgültig abgelegt hat und noch an die Chance der "Knappen" auf die Meisterschaft glaubt. "Bayern hat unter der Woche viel Kraft gelassen. Somit hat Gladbach durchaus eine Chance, sie am Samstag zu schlagen", erklärt Magath mit Blick auf die Konkurrenz aus München.

Völlig unabhängig vom Spiel der Bayern können die Schalker ihre phänomenale Saison am Samstag selbst schon krönen. Mit einem Sieg im Olympiastadion wäre den "Königsblauen" der 2. Platz - und somit die direkte Qualifikation für die Champions League - nicht mehr zu nehmen. Personell kann Magath aus dem Vollen schöpfen. Auch Jefferson Farfan, bei dem während der Woche eine Risswunde am Kopf genäht werden musste, trainierte zuletzt wieder mit der Mannschaft und ist einsatzbereit.

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Bayer 04 Leverkusen - Hannover 96

Um die Champions-League-Teilnahme geht es weiterhin auch für Herbstmeister Bayer 04 Leverkusen. Der Versuch, die eigene Negativserie (fünf Niederlagen aus den letzten sieben Spielen) zu beenden, wird in dieser Woche allerdings von der Verletzung von Nationaltorhüter Rene Adler in den Hintergrund gerückt. Adler zog sich im Spiel beim VfB Stuttgart einen Rippenbruch zu und wird mehrere Wochen ausfallen.

An seiner Stelle soll nun Fabian Giefer der "Werkself" die nötige Sicherheit geben, um wieder einmal zu punkten und die auf Platz 3 liegenden, punktgleichen Bremer (am Samstag um 18:30 Uhr gegen den 1. FC Köln) unter Druck zu setzen. "In den entscheidenden Momenten müssen wir unsere Fehler nicht nur minimieren, sondern dafür sorgen, dass sie nicht mehr sichtbar sind und unsere Chancen besser nutzen", fordert Trainer Jupp Heynckes von seiner Mannschaft.

Die muss neben Adler auch ohne Tranquillo Barnetta, Daniel Schwaab (beide gesperrt), Gonzalo Castro (entzündeter Nerv im Oberschenkel) und Renato Augusto (Muskelfaserriss) auskommen. Dass sein Team den Gegner trotz dieser Sorgen unterschätzen könnte - Hannover verlor vergangene Woche beim FC Bayern 0:7 -, glaubt Heynckes nicht: "Wir haben überhaupt keinen Grund irgendeine Mannschaft zu unterschätzen und das haben wir in der Saison auch nie gemacht."

Auch Ya Konan fällt aus

Bei Hannover 96 war das Debakel bei den Bayern in dieser Woche natürlich noch ein Thema, Trainer Mirko Slomka und die Spieler hatten allerdings schon in München angekündigt, das Spiel sofort abzuhaken. Slomka blickt deshalb auch nur auf die Aufgabe in Leverkusen voraus. "Bayer 04 in Schach zu halten und unbeeindruckt auf den Platz zu gehen sowie taktisch gut zu arbeiten", verlangt er von seiner Mannschaft.

Allerdings setzte sich die nahezu epische Verletzungsserie der Niedersachsen, die in der Bundesliga in zehn Versuchen erst zwei Mal in Leverkusen gewinnen konnten, auch in dieser Woche fort. Neben Leon Andreasen, Elson, Altin Lala, Jan Rosenthal und Arouna Kone fällt nun auch noch Didier Ya Konan (Muskelfaserriss) aus. Mario Eggimann (grippaler Infekt)und Sergio Pinto (Schmerzen im Knie) absolvierten zum Ende der Woche nur Lauftraining.

Am Ziel der 96er ändert das nichts. Sechs Punkte benötigen sie nach eigener Berechnung aus den letzten drei Spielen, um doch noch die Klasse zu halten. In Leverkusen wäre Slomka deshalb sogar "mit einem Punkt zufrieden".

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1. FC Nürnberg - Borussia Dortmund

Zwar steht der 1. FC Nürnberg als Tabellenvierzehnter momentan auf einem Nichtabstiegsplatz, die Sicherheit ist aber trügerisch. Vom Siebzehnten Hannover trennt den "Club" ein einziger Punkt. Gegen den BVB ist ein Erfolg also Pflicht für das Team von Trainer Dieter Hecking. Die Niederlage im Spiel beim direkten Konkurrenten in Freiburg soll keine Rolle mehr spielen. "Die Mannschaft macht diese Woche im Training einen stabilen gefestigten Eindruck, gerade psychisch. Sie weiß, was sie in Freiburg falsch gemacht hat", stellt Hecking fest.

Die jüngere Historie macht dem "Club" aber keine Hoffnung, schließlich gewann er nur eines der letzten 19 Spiele gegen die Dortmunder. Zudem fehlt Kapitän Andreas Wolf wegen seines Daumenbruchs und kann die Kollegen nur von der Tribüne aus anfeuern. Für ihn wird Havard Nordtveit in die Startelf rücken.

Hajnal oder Valdez als Zidan-Ersatz

Die Borussia will sich in Nürnberg den Frust über das 1:1 am 31. Spieltag gegen 1899 Hoffenheim von der Seele spielen. Weniger die verlorenen Punkte, als die schwere Verletzung von Mohamed Zidan (Kreuzbandriss) schmerzen die Westfalen, die nur einen Punkt Rückstand auf Champions-League-Platz 3 haben. Ob in Franken Nelson Valdez oder Tamas Hajnal für Zidan in die Startelf rücken, hat Trainer Jürgen Klopp noch nicht entschieden.

Dem Coach geht es vor allem darum, den knapp verpassten Sprung auf Rang 3 für die Spieler richtig einzuordnen. "Es ist doch nichts passiert - außer, dass keine Vorentscheidung zu unseren Gunsten gefallen ist", sagt Klopp, der sein Augenmerk vor allem darauf legt, mit einem "Dreier" mindestens Platz 6 und somit die Europa-League-Teilnahme abzusichern. Marcel Schmelzer rückt nach abgesessener Gelb-Sperre wieder für Dede ins Team, Nuri Sahin wird nach seinem Nasenbeinbruch mit Schutzmaske auflaufen.

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1. FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt

Der Klassenerhalt ist schon lange gesichert und den eigenen Bundesliga-Punkterekord hat der 1. FSV Mainz 05 mit dem Sieg beim Hamburger SV auch übertroffen. Doch mit einem Erfolg im Rhein-Main-Derby gegen Eintracht Frankfurt könnte der Aufsteiger aus Mainz seine grandiose Saison endgültig krönen. Noch nie haben die Mainzer in der Bundesliga gegen die Eintracht gewonnen, am heimischen Bruchweg gab es bislang zwei Remis, auswärts zwei Unentschieden und eine Niederlage.

Erfolgstrainer Thomas Tuchel lässt sich von aufkommender Derby-Stimmung aber nicht packen - und das liegt nicht nur daran, dass das Duell der beiden sicher im Mittelfeld platzierten Teams keine tabellarische Brisanz besitzt. "Ich persönlich bin in dieser Region nicht genug verwurzelt. Klar ist die Derbysituation den Fans wichtig, auf mich hat sie allerdings keinerlei Einfluss", erklärt Tuchel, der bis auf die Langzeitverletzten alle Mann an Bord hat.

Wie die Mainzer geht es für die Frankfurter nur noch darum, ihr Saisonziel zu übertreffen. 45 Punkte wollten die Hessen mindestens holen, genau 45 Punkte haben sie nun auf dem Konto. Allerdings machen sich die Anstrengungen der vergangenen Monate bemerkbar. Caio (Muskelfaserriss) wird verletzt fehlen, der Einsatz von Chris (Oberschenkelprobleme) ist höchst fraglich. "Bei vielen treten jetzt muskuläre Probleme auf. Das zeigt, wie lange und schwer die Saison war. Man ist einfach nicht mehr so widerstandsfähig", erklärt Trainer Michael Skibbe. Als Ausrede soll das im Derby aber nicht gelten. Denn eines stellt Skibbe im Interview mit bundesliga.de klar: "Wir wollen in der Endtabelle vor Mainz stehen - entsprechend werden am Samstag am Bruchweg auftreten."

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