Mohamed Zidan verletzt sich im Spiel gegen Hoffenheim schwer. Die Diagnose: Kreuzbandriss
Mohamed Zidan verletzt sich im Spiel gegen Hoffenheim schwer. Die Diagnose: Kreuzbandriss

Zwischen Hoffen und Bangen

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Geplatzte Siegesträume, große Verletzungssorgen - und doch glaubt der BVB fest an seine Chance. "Wir werden die nötigen Punkte für den Europapokal holen", ist Sportmanager Michael Zorc überzeugt.

Keine Frage: Das Last-Minute-Gegentor gegen Hoffenheim, das magere 1:1-Remis, das zweite Spiel ohne Sieg in Folge – all das hatte Spuren hinterlassen. Die Kabinentür fiel lautstark ins Schloss, die Blicke der Spieler gingen nach der Partie ins Leere, der Trainer wirkte konsterniert und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte es schlicht die Sprache verschlagen.

Geht dem BVB wieder die Puste aus?

Platz drei hatte die Mannschaft vor Augen. Schon in der Vorwoche hätte sie auf den begehrten Rang springen können, der die Qualifikation für die Champions League bedeutet. Und verlor in Mainz. Jetzt bot ihr Leverkusen erneut eine Steilvorlage - und der BVB scheiterte mit dem 1:1 gegen Hoffenheim erneut.

Die Chance, aus eigener Kraft nach sieben Jahren wieder die lukrative Königsklasse zu erreichen, ist erst einmal dahin. Geht den Dortmundern im Endspurt etwa die Puste aus? Sogar die Europa League ist längst nicht gesichert. Auf fünf Zähler ist der Vorsprung auf Rang sieben geschrumpft. Und in Dortmund herrscht Niedergeschlagenheit statt Stolz. Frust statt Freude.

"Die MAnnschaft wird sich selbst belohnen"

Erinnerungen werden wach an die Vorsaison, als man am letzten Spieltag in Gladbach die Europa League verspielte. Doch so weit soll es diesmal nicht kommen. "Die Mannschaft wird sich am Ende für ihre herausragende Saison selbst belohnen", glaubt Michael Zorc.

Ein Stück weit versucht der Sportmanager damit auch den eigenen Spielern Mut zuzusprechen. Denn die letzten Spiele in der Liga zeugten nicht mehr vom druckvollen, laufstarken und ambitionierten Vollgasfußball, der den BVB so weit gebracht hat.

Die Leichtigkeit ist futsch

Auch gegen Hoffenheim hatte die Mannschaft Probleme. Sie agierte zwar feldüberlegen, musste aber mehr Kampf als spielerisches Element sprechen lassen und sich auch den Führungstreffer hart erarbeiten. Neben der Präzision im Abschluss scheint auch die Leichtigkeit zurzeit dahin zu sein. "Es war kein überragendes Spiel von uns", räumt auch Neven Subotic ein, "aber immerhin haben wir die Partie kontrolliert."

Weit mehr als die Art und Weise des Spiels dürfte Jürgen Klopp zurzeit auch eine andere Frage quälen - die des Personals. Schon die gesamte Saison über musste sich die junge Elf immer wieder mit Verletzungssorgen plagen. Kehl, Hummels, Weidenfeller, Tinga, Feulner, Rangelov, Hajnal und auch Dede fielen wochenlang aus.

Lazarett wird immer größer

Der Kreuzbandriss von Mohamed Zidan trifft den BVB nun besonders empfindlich. Neben Kapitän Sebastian Kehl, der auch als Führungsfigur und Leitwolf vermisst wird, fehlt damit in der heißen Phase der Saison der zweitbeste BVB-Scorer hinter Lucas Barrios. Sechs Tore und acht Vorlagen stehen für den dribbelstarken Ägypter zu Buche.

Immerhin scheint Nuri Sahin trotz seines Nasenbeinbruches am Samstag auflaufen zu können, wenn die Dortmunder beim abstiegsbedrohten 1. FC Nürnberg antreten. Dem Sportmanager vertreibt das zumindest eine Sorgenfalte. "Das Spiel wird ein hartes Stück Arbeit. Und es wäre fatal, wenn unser Herzstück im zentralen Mittelfeldbereich komplett nicht dabei wäre", meint Michael Zorc mit Blick auf die möglichen Ausfälle von Kehl, Zidan und Sahin.

"Gekämpft, etwas Cooles zu schaffen"

So wie Zorc versucht indes auch Jürgen Klopp, sich und seinen Spielern Mut zu machen. "Es gehört offenbar zu dieser Spielzeit, dass wir immer wieder Rückschläge hinnehmen müssen. Die Mannschaft ist das gewohnt, sie wird auch diesen Ausfall verkraften."

Oder um es mit den Worten von Neven Subotic zu sagen: "Wir haben 30 Spieltage darum gekämpft, am Ende noch einmal etwas Cooles zu schaffen. Es wird es in Nürnberg wieder Zeit für einen Sieg."

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte


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