Nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft liegt der Fokus beim FC Bayern nun auf der Champions League und dem Viertelfinal-Rückspiel bei Juventus Turin
Nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft liegt der Fokus beim FC Bayern nun auf der Champions League und dem Viertelfinal-Rückspiel bei Juventus Turin

Zwischen Freude und Konzentration

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München - Rund um das Gelände der Säbener Straße herrscht wenig Betrieb. Kein Training am Montag. Eine kurze Ruhepause nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft und vor dem wichtigen Spiel am Mittwoch gegen Juventus Turin. Der Blick richtet sich voll und ganz auf das Erreichen des nächsten großen Zieles: den Einzug in das Halbfinale der Champions League.

Aus Erfahrung klug geworden

Schon auf dem Rückflug am Samstag gab der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge in einer kurzen Ansprache die Richtung für die kommenden Tage vor: "Feiert zuhause. Wir haben in Turin noch einiges vor." Die Spieler haben die Marschroute der Verantwortlichen übernommen und geben sich hungrig auf weitere Saisonhöhepunkte. "Wir haben noch zwei wichtige Ziele und konzentrieren uns voll auf die kommenden Aufgaben", erklärt Kapitän Philipp Lahm den Gemütszustand der Mannschaft, "wir hatten bisher noch keinen Leistungsabfall. So soll und so muss es bleiben, damit wir weiter erfolgreich sein können."



Dass es nicht zu ausschweifenden Feierlichkeiten nach dem Gewinn der Meisterschaft gekommen ist, mag zum Teil auch an Erfahrungen von Sportvorstand Matthias Sammer liegen. Als Spieler holte er mit Borussia Dortmund 1997 den Champions League Titel und erinnert sich: "Juventus war drei Tage vor dem Endspiel italienischer Meister geworden. Ich hatte damals den Eindruck, dass die etwas zu viel gefeiert haben."

So sind die Bayern gewarnt und gehen mit geschärften Sinnen in die Vorbereitung auf das Duell mit den Italienern. Die gewannen ihr Ligaspiel am Samstag gegen den Tabellenletzten Delfino Pescara mit 2:1. Ein Doppelpack von Mirko Vucinic sorgte für die Entscheidung. Die "Alte Dame" musste sich für diesen Sieg nicht besonders anstrengen und Trainer Antonio Conte schonte Stammkräfte wie Gianluigi Buffon und Andrea Pirlo. Allerdings wird Juventus am Mittwoch neben den gesperrten Arturo Vidal und Stephan Lichtsteiner voraussichtlich auch Stürmer Sebastian Giovinco fehlen, der sich am Knie verletzte.

Doppelpacker Vucinic gratulierte dem FC Bayern zum Titelgewinn, gab aber gleichzeitig ein martialisches Versprechen ab: "Wir werden das Heimspiel in einen Krieg verwandeln, der FC Bayern wird bei uns kein schönes Klima vorfinden."

Sammer: "Wir wollen noch mehr erreichen"



Bei ihrem letzten Auftritt in Turin schufen sich die Bayern ein sehr angenehmes Klima: Mit einem 4:1 siegten die Münchner 2009 souverän gegen Juventus im letzten Spiel der Gruppenphase und schafften es bis ins Endspiel gegen Inter Mailand. In dieser Champions-League-Saison sind die Bayern auswärts nicht immer so souverän gewesen, wie damals in Turin und in der Bundesliga. Den Siegen gegen Arsenal London und OSC Lille steht auch eine Niederlage gegen Bate Borisov und ein Unentschieden beim FC Valencia gegenüber.

Die Bayern sind also gewarnt und keiner im Lager der Münchner scheint die schwere Aufgabe in Turin zu unterschätzen. Die volle Konzentration ist auf den Mittwoch gerichtet und Matthias Sammer unterstreicht noch mal die Einstellung des gesamten Vereins: "Ein Fazit wird erst am Ende der Saison gezogen. Wir wollen noch mehr erreichen, dann kann immer noch gefeiert werden."