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Mats Hummels (l.) war bei seiner Rückkehr ein wichtiger Faktor des Dortmunder Erfolgs in Braunschweig
Mats Hummels (l.) war bei seiner Rückkehr ein wichtiger Faktor des Dortmunder Erfolgs in Braunschweig

Zwei Trümpfe für den "dreckigen Sieg"

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Braunschweig. Es war ein hartes Stück Arbeit für den Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund. Doch am Ende hatten sich die Schwarz-Gelben am Freitagabend beim Tabellenschlusslicht Eintracht Braunschweig mit 2:1 durchgesetzt. Nach vier sieglosen Partien bejubelte das Team von Jürgen Klopp erstmals seit Ende November wieder drei Punkte bejubeln. Und der Coach durfte sich ein Bier genehmigen.

Comeback von Stabilisator Hummels

"Eigentlich haben mein Co-Trainer Zeljko Buvac und ich immer das Ritual nach einem gewonnenen Spiel im Bus ein Bierchen zu trinken. Vor der Partie sagte ich zu Zeljko, das ich da mal wieder Bock drauf hätte", flachste Klopp. Nach einer bis zum Schluss spannenden Begegnung beim Aufsteiger hatte sich das Trainergespann den Gerstensaft verdient. "Wir sind die Sache hier in Braunschweig konzentriert angegangen und waren nicht überheblich. Es war ein Schritt nach vorne. Jetzt müssen wir diesen Weg weiter gehen", erklärte Klopp, der sich besonders über die Rückkehr seines Abwehrchefs Mats Hummels freuen durfte.

Nach neunwöchiger Pause war Hummels wieder auf den Rasen zurückgekehrt - und er spielte gleich wieder eine wesentliche Rolle. Er hatte die meisten Ballkontakte auf dem Feld (92) und stabilisierte den zuletzt arg kritisierten Spielaufbau des BVB mit seiner Passqualität. "Er strahlt auf seine Nebenleute eine unheimliche Sicherheit aus", freute sich Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc. Auch Klopp war voll des Lobes: "Mats war heute sehr gut.“

Das bestätigte auch die Statistik. Der 25-Jährige spielte die meisten Pässe und diese kamen dann auch noch zu  85,3 Prozent beim Mitspieler an. Klarer Topwert in dieser Partie. "Wir sind viel dominanter, wenn er dabei ist. Auch für mich ist seine Rückkehr sehr wichtig. Der Spielaufbau lastet dann nicht mehr total auf meinen Schultern“, erläuterte Teamkollege Nuri Sahin. Auch diese Aussage wurde durch Zahlen belegt. Der Türke hatte gegen die Braunschweiger nur 60 Ballkontakte, noch nie hatte er in dieser Saison weniger, wenn er von Beginn an auf dem Feld gestanden hatte.

Doppelpacker Aubameyang höchst effizient

Neben Verteidiger Hummels war Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang mit seinem Doppelpack der Spieler des Spiels. Im Gegensatz zu Hummels hatte der Gabuner zusammen mit seinem Schlussmann Roman Weidenfeller die wenigsten Ballkontakte seines Teams (46). Doch er war höchst effizient und nutzte seine beiden Chancen dieses Mal eiskalt (es waren seine einzigen Schüsse auf das Tor). "Mit was für einer Selbstverständlichkeit er die beiden Dinger reingemacht hat, war schon sensationell“, lobte Trainer Klopp, "er hat alles, was ein Top-Angreifer braucht.“

Bereits zum fünften Mal in dieser Saison zeichnete Aubameyang für das wichtige 1:0 verantwortlich. Ein Topwert in der Bundesliga. Alle fünf Partien hat der BVB anschließend für sich entschieden. Zum dritten Mal schnürte der 25-Jährige bereits einen Doppelpack (zuvor auch beim 6:2 gegen den HSV und beim 4:0 in Augsburg). Zusammen mit seinem Teamkollegen Robert Lewandowski und dem Herthaner Adrian Ramos führt er mit elf Treffern die Torschützenliste an.

Sahin: „Mit Dreckssiegen wieder Sicherheit holen“

Hätten am Freitagabend doch auch die Teamkollegen von Aubameyang diese Kaltschnäuzigkeit im Abschluss gehabt, dann hätte der BVB nicht bis zum Schluss um den Sieg zittern müssen. "Es wurde nochmal richtig eng. Wir haben versäumt frühzeitig das 3:1, oder sogar das 4:1 zu machen“, erklärte Zorc.

Auch Marco Reus haderte mit der schlechten Chancenauswertung seines Teams: "Wir waren zu dämlich, unsere Chancen zu nutzen und sind am Ende nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Aber im Endeffekt war der Erfolg hoch verdient. Wir hatten die bessere Spielanlage, auch wenn wir noch viel verbessern können.“ Sahin schlug in die gleiche Kerbe. "Wir müssen vorher den Sack zu machen. Aber im Moment müssen wir uns mit solchen 'Dreckssiegen' wieder Sicherheit holen."

Auswärtsspiel in Bremen mit Neuzugang Jojic

Freitagabendspiele scheinen dem BVB zu liegen. Die Dortmunder verloren keines ihrer letzten 14 Bundesliga-Spiele an diesem Werktag (Zwölf Siege, zwei Remis), die letzten fünf wurden gar allesamt gewonnen. Am kommenden Spieltag treten die Westfalen dann erneut auswärts auf. Der BVB gastiert bei Werder Bremen. Auf fremden Platz lief es zuletzt besser als im heimischen Signal-Iduna Park.

"Trotzdem spiele ich lieber zuhause", scherzte Zorc. In Bremen steht dann vielleicht auch schon der Winterneuzugang Milos Jojic im Kader. Der Serbe trainiert derzeit in Dortmund und steigt erst am Montag ins Mannschaftstraining ein. "Er gibt uns im Offensivspiel mehr Optionen und kann uns durchaus auch schon jetzt helfen. Aber er ist mit seinen 21 Jahren eine Investition in die Zukunft, ansonsten hätten wir ihn wohl nicht mit einem so langfristigen Vertrag ausgestattet“, erklärte Zorc. Der BVB hat den serbischen U21-Nationalspieler bis Juni 2018 an sich gebunden.

Aus Braunschweig berichtet Alexander Barklage