Luuk de Jong (o.) feiert seinen Siegestreffer gegen Greuther Fürth ausgiebig
Luuk de Jong (o.) feiert seinen Siegestreffer gegen Greuther Fürth ausgiebig

"Wollen nach Europa"

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Mönchengladbach - Er ist derzeit der Mann für die "goldenen Tore". Drei Treffer erzielte Luuk de Jong in den vergangenen fünf Spielen, drei Mal jeweils das . In Frankfurt, gegen Hannover und nun gegen Greuther Fürth. Die "Fohlen" mischen dadurch weiter munter mit im Kampf um die internationalen Plätze.

Im Interview mit bundesliga.de spricht der 22 Jahre alte holländische Nationalspieler über mangelnde Chancenverwertung, Gladbachs Weg nach Europa und seine erste Saison am Niederrhein.

bundesliga.de: Herr de Jong, Glückwunsch zum Siegtor gegen Greuther Fürth. Kein überzeugendes Spiel, aber Hauptsache gewonnen?

Luuk de Jong: Es war heute wirklich nicht einfach für uns und wir haben uns lange Zeit schwer getan und zu viele Bälle verloren. Erst in der zweiten Halbzeit konnten wir uns steigern und haben besser Fußball gespielt. Dann hat der Gegner eine gelb-rote Karte bekommen und wir konnten letztlich unsere Stärken ausspielen.

bundesliga.de: Wobei Ihr Team trotz Überzahl dem Gegner noch einige Chancen gestattet hat. Wie kam es dazu?

de Jong: Ich denke, dass wir in den ersten zehn Minuten nach dem Platzverweis zunächst die Kontrolle über das Spiel hatten. Danach haben wir es ein bisschen nachgelassen und unser Spiel nicht mehr durchgezogen. Wir haben es versäumt weiter zu kombinieren, so wie wir es im Training üben und phasenweise im Spiel auch gemacht haben.

bundesliga.de: Sie und Amin Younes hatten allein zwei hundertprozentige Torchancen. Müssen Sie sich heute vorwerfen, zu nachlässig mit Ihren Möglichkeiten umgegangen zu sein?

de Jong: Es stimmt, wir hätten schon früher treffen müssen. Glücklicherweise ist dann doch noch einer reingegangen. Das ist am Ende das Wichtigste. Ich hatte zuvor eine große Möglichkeit und muss einfach das Tor machen, das gebe ich zu. Zum Glück habe ich später ein tolles Zuspiel von Oscar Wendt bekommen und habe das Tor noch gemacht.

bundesliga.de: In dieser Situation haben Sie da gestanden, wo ein Stürmer stehen muss. Hatten Sie im Gefühl, dass der Ball genau dort hin kommt?

de Jong: Ja, ich habe gesehen, dass der Torwart auf die linke Seit rausgeht, um den Winkel zu verkürzen. Dann bin ich zwei Schritte zurück gegangen. Oscar hat das sehr gut gesehen und den Ball flach zu mir reingeschoben.

bundesliga.de: Wie haben Sie die zwischenzeitlichen Pfiffe des eigenen Publikums empfunden?

de Jong: Die Pfiffe habe ich natürlich gehört. Wenn man gegen den Tabellenletzen spielt und nicht alles klappt, dann kommt so etwas vor. Ich denke aber, dass es nur ein kleiner Teil war. Der Großteil der Fans unterstützt uns immer sehr gut.

bundesliga.de: Platz sechs ist nach wie vor zum Greifen nah. Schafft es Gladbach auch diese Saison ins internationale Geschäft?

de Jong: Es wäre sehr wichtig für uns, das Ziel "Europa" auch in dieser Saison wieder zu erreichen. Aber es ist alles so eng zusammen und es wird richtig schwer in den letzten sechs Spielen. Jedes Spiel ist nun enorm wichtig.

bundesliga.de: Wie gehen Sie nun die kommenden sechs "Endspiele" an?

de Jong: Man kann schon sagen, dass alle Spiele, die nun kommen, wie ein kleines Finale sind. Wir müssen nun von Woche zu Woche schauen und den Fokus immer auf das nächste wichtige Spiel richten. Dann hoffen wir, dass wir am Ende der Saison unser Ziel erreicht haben.

bundesliga.de: Am kommenden Spieltag geht es nach Stuttgart. Der VfB war das letzte Team, das in dieser Saison im Borussia Park gewinnen konnte, am 12. Spieltag. Gilt es nun, eine offene Rechnung zu begleichen?

de Jong: Klar wollen wir uns gerne revanchieren und diesmal auch bei ihnen drei Punkte holen. Das wäre ein wichtiger Dreier auf dem Weg zum Europapokalplatz.

bundesliga.de: Wie zufrieden sind Sie bislang mit Ihrer ersten Saison in Mönchengladbach?

de Jong: Natürlich hofft man, dass es direkt gut läuft, aber es klappt nicht immer alles so, wie man es sich vorstellt. Am Anfang der Saison war es für mich nicht einfach und dann kam auch noch die Verletzung dazu (im Europa-League-Spiel gegen Marseille, d. Red.). Danach musste ich mich wieder herankämpfen. Momentan läuft es sehr gut für mich und ich hoffe, dass wir mit der Mannschaft ein gutes Saisonergebnis erreichen und nächste Saison wieder in Europa mit dabei sind. Dafür arbeite ich hart und möchte einen Teil dazu beitragen.

Aus Mönchengladbach berichtet Markus Hoffmann