Dennis Aogo spielt seit drei Jahren für den Hamburger SV
Dennis Aogo spielt seit drei Jahren für den Hamburger SV

"Wir müssen weiter punkten"

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Hamburg - Der Hamburger SV tritt auf der Stelle und hat unter seinem neuen Trainer Thorsten Fink in drei Bundesliga-Spielen drei Mal Remis gespielt. Doch die Leistung zuletzt beim 2:2-Unentschieden in Leverkusen macht Mut.

Im exklusiven Interview mit bundesliga.de spricht HSV-Außenverteidiger Dennis Aogo über die Lage beim Bundesliga-"Dino".

bundesliga.de: Dennis Aogo, der Hamburger SV hat am letzten Samstag nach einem 0:2-Rückstand noch ein 2:2 in Leverkusen geholt. Mit dem Remis können Sie sicher gut leben?

Dennis Aogo: Wenn man sieht, wie das Spiel gelaufen ist, können wir damit gut leben. Aber es wäre vielleicht etwas mehr drin gewesen, wenn wir nicht so früh in Rückstand geraten wären. Ab der 30. Minute haben wir in Leverkusen ein sehr gutes Spiel gemacht und hätten am Ende sogar noch gewinnen können. Alles in allem war es ein gutes Spiel von uns.

bundesliga.de: Wie beurteilen Sie die Lage des HSV nach dem 12. Spieltag?

Aogo: Wir müssen natürlich weiter punkten, das ist auch klar. Es bringt nichts, wenn wir immer gut spielen, aber am Ende nicht punkten. Wir sollten möglichst schon im nächsten Heimspiel gegen Hoffenheim einen "Dreier" nachlegen, dann können wir eine gute Serie starten.

bundesliga.de: Unter dem neuen Trainer Thorsten Fink hat der HSV in drei Spielen drei Unentschieden geholt. Nimmt man jedes Spiel für sich, ist die Ausbeute sicher okay, aber in der Summe vielleicht doch etwas zu wenig. Oder ist das der erste Schritt zu mehr Stabilität?

Aogo: Ich glaube auf jeden Fall, dass der Trainer unsere Spielweise bereits verändert hat. Das sieht man auf dem Platz.

bundesliga.de: Was hat er verändert?

Aogo: Er geht mit viel Engagement und Leidenschaft voraus. Das fordert er auch von uns ein.

bundesliga.de: In den letzten sechs Spielen hat der HSV nach dem miserablen Saisonstart immerhin neun Punkte geholt. Wenn die Mannschaft diesen Punktedurchschnitt beibehält, müsste der HSV bald die Abstiegsränge verlassen.

Aogo: Das erhoffen wir uns natürlich auch. Ich bin davon überzeugt, dass wir da unten schnellstmöglich heraus kommen. Wir beschäftigen uns nicht mit den Ergebnissen der anderen Mannschaften. Nur unsere Spiele sind wichtig. Darauf konzentrieren wir uns. Der Punkt in Leverkusen war deshalb sehr wichtig. Wir müssen in Schlagdistanz bleiben zu den anderen Vereinen. Unser Abstand beträgt nur noch zwei Punkte, wir sind jetzt ganz dicht dran.

bundesliga.de: Gegen Leverkusen musste der Trainer die Abwehr umstellen, Dennis Diekmeier und Michael Manciennes mussten einspringen. Wie haben Sie die beiden gesehen?

Aogo: Gut. Es ist sehr wichtig, dass wir eine hohe Konkurrenzdichte im Kader haben. Und die haben wir. So konnten wir in Leverkusen auch zwei Verteidiger ersetzen. Michael hat seine Sache als Innenverteidiger sehr gut gemacht. Wir können zufrieden sein.

bundesliga.de: Zwölf Spieltage sind gespielt, beim HSV haben bereits vier Trainer auf der Bank gesessen. Wie haben Sie das turbulente erste Saisondrittel erlebt?

Aogo: So ähnlich waren die vergangenen drei Jahre ja auch schon. Das ist nichts Neues für mich. Ich glaube aber, dass wir jetzt den richtigen Trainer gefunden haben und uns auf eine gute Zukunft freuen können.

bundesliga.de: Was fehlt noch, damit der HSV auch in den Heimspielen den Bock umstößt und den ersten Heimsieg einfährt? Hat der HSV einen Heimkomplex?

Aogo: Wir müssen die erste Halbzeit einmal zu Null spielen und in Führung gehen. Das würde uns schon ungemein helfen. Ich glaube nicht, dass wir einen Heimkomplex haben. Wir sind zurzeit moralisch top drauf. Wir haben in den letzten drei Spielen immer einen Rückstand aufgeholt. Daran sieht man, dass die Moral intakt ist. Fakt ist aber auch, dass wir jetzt nach der Länderspielpause endlich vor eigenem Publikum den ersten Heimsieg einfahren müssen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski