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Kölns Christian Eichner absolvierte in der laufenden Saison 20 Einsätze - 16 Mal von Beginn an
Kölns Christian Eichner absolvierte in der laufenden Saison 20 Einsätze - 16 Mal von Beginn an

"Wir haben eine sehr schwierige Situation"

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Köln - Der 1. FC Köln befindet sich weiter im freien Fall. Gegen Bayer Leverkusen unterlagen die Domstädter im Derby mit 0:2. Damit kassierte der FC die dritte Heimniederlage in Folge und die sechste in den letzten sieben Spielen.

Noch haben die Kölner vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, da auch Hertha und Kaiserslautern in der Rückrunde ziemlich von der Rolle sind. Doch niemand in Köln sollte sich darauf verlassen, dass dies munter so weiter geht. Im Gespräch mit bundesliga.de hat FC-Außenverteidiger Christian Eichner den Ernst der Lage erkannt.

bundesliga.de: Christian Eichner, der FC hat mit dem letzten Aufgebot verloren. War nicht mehr drin?

Christian Eichner: Leverkusen war ein Tor besser als wir und hat verdient gewonnen. Wir haben versucht, das, was wir im Köcher haben, auf den Platz zu bringen. Wir hatten Aggressivität auf dem Platz und haben versucht, die Vorgaben des Trainers umzusetzen. Allerdings haben wir momentan auch eine sehr schwierige Situation.

bundesliga.de: Sie sprechen die Verletztenmisere an. Während bei Bayer Leverkusen gestandene Nationalspieler auf der Bank saßen, waren beim 1. FC Köln fast nur weitgehend unbekannte Nachwuchsspieler wie Fabian Schnellhardt, Jonas Hector oder Lukas Kübler im Kader. Lag in diesem Qualitätsproblem der große Unterschied zwischen den rheinischen Rivalen?

Eichner: Von einem Qualitätsproblem sollte man in der Bundesliga nicht zwingend sprechen. Natürlich ist es klar, dass es einen Unterschied gibt, je tiefer es geht, wenn man die beiden Mannschaften vergleicht. Aber wir hatten bei uns auch genügend Spieler auf dem Platz, die über 100 Bundesliga-Spiele absolviert haben. Das sollten wir nicht als Grund anführen, dass wir 0:2 verloren haben.

bundesliga.de: Jetzt sind sechs Rückrundenspiele absolviert, fünf davon gingen verloren. Wird es für den FC langsam eng?

Eichner: Ja, es wird ganz sicher eng. Ich habe schon in der Winterpause gesagt, dass es eng werden kann. Ich vergleiche das mit der Rückrunde der vergangenen Saison. Da hatten wir zum gleichen Zeitpunkt zwei Punkte mehr auf dem Konto. Da war die Situation noch prekärer vom Punktestand. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir nach sechs Niederlagen in den letzten sieben Spielen immer noch vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz haben. Aber wir sollten uns schleunigst beeilen, Punkte zu holen.

bundesliga.de: Bei den Fans schrillen die Alarmglocken auch bereits.

Eichner: Das ist der normale Gang im Geschäft. Aber das Schöne im Fußball ist, dass man das aushalten muss. Das ist das klassische Argument. Ich sehe das immer zweigeteilt. Die Leute haben das Recht, wenn sie so viel Eintritt bezahlen und uns immer verlieren sehen, zu pfeifen. Auf der anderen Seite müssen wir gucken, dass wir zusammenstehen, weil wir alle im gleichen Boot sitzen.

bundesliga.de: Das Restprogramm ist noch nicht gerade einfach. In den fünf Heimspielen geht es noch gegen Dortmund, die Bayern, Bremen, Stuttgart und Hertha.

Eichner: Es wird noch schwer. Wir fahren noch zu allen Konkurrenten, nach Mainz, nach Augsburg, nach Freiburg. Gegen Hertha haben wir in zwei Wochen ein ganz richtungsweisendes Heimspiel.

bundesliga.de: Was macht Ihnen Hoffnung auf Besserung?

Eichner: Der Fußball selbst. Es kann sehr schnell gehen und sich schnell wieder drehen. Vielleicht brauchen wir einfach einmal das Tor, um in Führung zu gehen. Das könnte den Knoten lösen.

bundesliga.de: Erfreulich gegen Leverkusen waren sicher die Debüts von Chong Tese und Mitchell Weiser. Vor allem Tese hatte ein paar starke Szenen.

Eichner: Es war sein erstes Spiel, er war noch unbefleckt. Solche Jungs gehen dann unbeschwerter ins Spiel, als Spieler, die schon länger dabei sind. Er hat seine Sache gut gemacht.

bundesliga.de: Wie sicher sind Sie, dass der FC die Klasse hält?

Eichner: Momentan bin ich noch sehr sicher, dass wir drin bleiben. Allerdings müssen wir bald die Wende schaffen, sonst wird es schwierig.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski