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Michael Rummenigge hat im Finale in Wien den Ball fest im Visier
Michael Rummenigge hat im Finale in Wien den Ball fest im Visier

"Wiggerl" und "Auge": Verdammtes Wien!

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Alles hätte so schön sein können. Schon am drittletzten Spieltag krönte sich Bayern München zum dritten Mal in Serie zum Meister, mit einem "Knie-Tor" zum 2:2 in Uerdingen machte Dieter Hoeneß den 10. Titel am 6. Juni perfekt. Endlich war auch der Erzrivale 1. FC Nürnberg (9 Titel) in der ewigen deutschen Bestenliste überholt, doch Stimmung kam keine auf.

Zwar floss in der Münchner Kabine edler Champagner, doch die Spieler hockten stumm auf den Bänken herum und schwiegen sich betreten an. Was geschehen war?

Augenthaler bringt es auf den Punkt

Klaus Augenthaler, seit 1984 Kapitän der Bayern und einer zünftigen Weißbier-Feier nie abgeneigt, benutzte nur ein einziges Wort: "Wien!"

Verdammtes Wien. Der Stachel der vermeidbaren Niederlage zehn Tage zuvor im Finale des Europapokals der Landesmeister gegen den FC Porto saß immer noch tief, zu tief, um sich über den dritten Titel in Serie zu freuen.

Rabenschwarze Nacht am 27. Mai

Es war eine rabenschwarze Nacht, die der FC Bayern an jenem unseligen 27. Mai im Praterstadion erlebte. Der erste Triumph im Europapokal seit 1976 schien nur noch eine Frage der Zeit, doch am Ende unterlagen die Münchner dem krassen Außenseiter Porto 1:2 (1:0).

Der kleine Ludwig "Wiggerl" Kögl spielte das Spiel seines Lebens, brachte die Bayern mit dem ersten Kopfball-Tor seiner Karriere (25.) zur Halbzeit in Führung, doch die anderen spielten nicht mit. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr zog sich der hohe Favorit zurück. Die Strafe folgte prompt: Der Algerier Madjer per Hacke (78.) und ein Brasilianer namens Juary (80.) drehten die Partie innerhalb drei Minuten um.

"Auge" erlebt die Schmach zu Hause

Klaus Augenthaler, auf Grund einer Verletzung wie Regisseur Hans Dorfner und Torjäger Roland Wohlfarth in Wien nicht dabei, erlebte die Schmach zu Hause in Vaterstetten am Fernseher mit: "Ich war maßlos enttäuscht."

Bis zur Meisterfeier am 17. Juni in der Schlossgaststätte Leutstetten aber hatte sich auch der Kapitän wieder gefangen. Zum Abschied von Trainer Udo Lattek, der nach dem 14. Titel seiner Karriere als Sportdirektor zum 1. FC Köln ging, glänzte "Auge" als bayerischer Dichterfürst: "Bis die in Köln sei komische Taktik kapieren, dean mia in München zum fuffzehnten Titel marschieren."