Der Mainzer Mohamed Zidan (l., gegen Hoffenheims Roberto Firmino) traf in den letzten drei Spielen - drei Mal reichte es nur zu einem Unentschieden
Der Mainzer Mohamed Zidan (l., gegen Hoffenheims Roberto Firmino) traf in den letzten drei Spielen - drei Mal reichte es nur zu einem Unentschieden

Wieder nur Unentschieden

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Sinsheim - Mohamed Zidan sagte nach seinem dritten Tor im dritten Spiel: "Ich spiele hier mit Riesenfreude. Mir macht es Spaß, mit dieser Mannschaft zu trainieren, mit dieser Mannschaft auf dem Platz zu gehen. Ich hoffe, dass es endlich mal klappt mit einem Sieg." Drei Spiele, drei Zidan-Tore für Mainz 05 - aber dabei eben auch nur drei Remis.

Das brachte die Mainzer in der Tabelle nicht entscheidend vorwärts. "Wir müssen einfach weiter kämpfen, dann wird bald ein Sieg kommen", glaubt Zidan, der immer optimistische Ägypter. FSV-Trainer Thomas Tuchel ärgerte sich wieder einmal darüber, wie wenig aus seiner Sicht Einsatz und Ertrag nach einem Spiel seiner Mannschaft miteinander übereinstimmten.

"Ich bleibe dabei", stellte Tuchel fest: "Das Spielglück wird in dieser Saison nicht über uns gegossen." Ein Blick auf die Statistik scheint den Trainer zu bestätigen, fünf von zehn Eigentoren in dieser Runde unterliefen den Mainzern. Am Freitag lenkte wieder einmal Nikolce Noveski den Ball nach einer Flanke des Hoffenheimers Boris Vukcevic unglücklich ins eigene Tor (9.). Mit nun sechs Eigentoren hat der Sportsmann aus Mazedonien Rekordhalter Manfred Kaltz in der ewigen Tabelle dieser ungeliebten Rangliste eingeholt.

Tuchel blickt nach vorne

Noveski tue ihm leid, der könne ja nichts dafür, nahm Tuchel den Unglücklichen in Schutz. Doch die Häufung dieser kuriosen Verfehlungen ärgern den Trainer: "Das passt zu unserer Saison. Das kostet uns Punkte und Nerven."
Während hinten zu leicht und unglücklich Gegentreffer kassiert werden, entspringt jeder eigene Torerfolg zäher Arbeit. "So lange unsere Offensivspieler nicht hundertprozentig in Form sind, müssen wir um jedes Tor fighten", so Tuchel. Zidan war ab Minute 60 in Sinsheim die fehlende Spielpraxis der letzten Jahre in Dortmund anzumerken. Und nach langen Verletzungspausen ringen auch Adam Szalai und Andreas Ivanschitz noch um ihre optimale Wettkampffitness.

Ivanschitz kam in Hoffenheim erstmals von Anfang an wieder in der Startelf zum Einsatz. Grundsätzlich stehe nichts in Frage, seine Mannschaft werde das mit dem Siegen wieder "auf die Reihe kriegen", sobald die vorderste Reihe individuell wieder in Topform sei, glaubt Tuchel. Immerhin sei es wieder unbequem, gegen Mainz 05 zu spielen. Einen unbequemen Gegner empfängt Nullfünf am kommenden Wochenende.

Beim Derby in der Pflicht

Eine Niederlage im Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern wäre bitter für die Mainzer, kämen die auf Relegationsrang 16 stehenden Lauterer dann doch bis auf drei Punkte an sie heran. Das 1:1 in Sinsheim war für den FSV kein Anlass zum Durchschnaufen. Trainer Tuchel kann gegen den FCK den in Sinsheim gesperrt fehlenden Verteidiger Nico Bungert wieder einsetzen. Und Mohamed Zidan sagt: "Ich habe gehört, dass die Fans einen Sieg gegen Kaiserslautern wollen. Wir wollen ihnen diesen Derbysieg schenken."

Und Jan Kirchhoff verspricht: "Wir arbeiten daran, dass irgendwann ein Tor von 'Mo' zum Sieg reicht." Wenn ein anderer Spieler kommenden Samstag den Siegtreffer erzielen würde, hätte der Ägypter bestimmt auch nichts dagegen - die Mainzer Fans auch nicht.

Tobias Schächter