Youngster Sascha Bigalke (r.) kommt nicht durch gegen Michal Svec
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Wichniarek lässt Hertha wieder hoffen

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Valeri Domovchiyski und Artur Wichniarek haben Hertha BSC die Chance auf den Einzug in die Zwischenrunde der Europa League erhalten.

Das Sturm-Duo sorgte mit seinen Toren für den 3:2 (1:2)-Erfolg der Hertha in der niederländischen Provinz beim SC Heerenveen und belohnte die Energieleistung des Bundesliga-Schlusslichts, das den ersten Sieg nach zuvor zwölf Pflichtspielen ohne Erfolgserlebnis feierte.

Domovchiyski gleicht zwei Mal aus

Domovchiyski glich die Führung der Gastgeber zwei Mal aus (21. und 52.), Wichniarek erzielte in der Nachspielzeit den umjubelten Siegtreffer (90.+1). Es war das erste Tor des Angreifers im 13. Spiel nach seiner Rückkehr aus Bielefeld. Domovchiyski hatte noch Pech mit einem Pfostenschuss (61.).

Drei Tage vor dem Kellerduell mit dem 1. FC Köln in der Liga präsentierte sich das auf fünf Positionen veränderte Team von Trainer Friedhelm Funkel kämpferisch zwar deutlich verbessert, aber vor allem in der Defensive zunächst verunsichert. Vor den abschließenden beiden Spielen der Gruppe D liegt die Hertha mit Heerenveen und Ventspils gleichauf und kämpft um den Platz für die Zwischenrunde.

Rückstand nach drei Minuten

Aus Berliner Sicht war das 84. Europapokalspiel der Vereinsgeschichte zunächst so trist wie das Wetter am nahen Ijsselmeer. Durch stundenlangen Regen war der Rasen in Heerenveens "Schmuckkästchen" Abe-Lenstra-Stadion stark aufgeweicht, aber nur die Hertha tat sich schwer. In der ersten Halbzeit wurden die Gäste vom ehemaligen Bundesliga-Stürmer Michal Papadopulos (3./36.) zwei Mal kalt erwischt.

Zwei Minuten und 57 Sekunden dauerte es, bis die zunächst unsortierte Hertha zurücklag. Papadopulos nutzte beim ersten Eckball einen Stellungsfehler von Maximilian Nicu und schob aus fünf Metern ein. Die 300 unverdrossenen Anhänger, die die 650 Kilometer lange Reise aus Berlin in die Niederlande angetreten hatten, ließen ihren Frust raus.

Erster Berliner Treffer nach 462 Minuten

Die Stimmung besserte sich erst, als Domovchiyski das Bundesliga-Schlusslicht zurück ins Spiel brachte. Artur Wichniarek ließ bei einem Laufduell Heerenveens Kapitän Michel Breuer stehen und bediente den Bulgaren mustergültig (21.). Es war das erste Tor der Berliner seit 462 Minuten. In der 26. Minute hatte Nicu sogar den zweiten Treffer auf dem Fuß, stattdessen traf Papadopulos per Kopf erneut (36.).

In der zweiten Hälfte stand plötzlich eine kampf- und willensstarke Berliner Mannschaft auf dem Platz, die sich den erneuten Aussgleich redlich verdiente und anschließend sogar das bessere Team war. Neben Domovchiyskis Pfostentreffer hatten die Gäste durch Joker Raffael, der lange für den Abstiegskampf geschont wurde, weitere Chancen.

Schema:

Heerenveen: Vandenbussche - Popov, Koning, Breuer, Bak Nielsen - Losada (82. Henrique), Svec, Elm - Beerens (66. Väyrynen), Papadopulos, Assaidi. - Trainer: de Jonge

Berlin: Drobny - Stein, Friedrich, von Bergen, Pejcinovic -
Nicu (72. Piszczek), Lustenberger, Cicero, Bigalke (60. Raffael) -Domovchiyski (90.+2 Janker), Wichniarek. - Trainer: Funkel

Schiedsrichter: Pavel Balaj (Rumänien)

Tore: 1:0 Papadopulos (3.), 1:1 Domovchiyski (21.), 2:1 Papadopulos (36.), 2:2 Domovchiyski (52.), 2:3 Wichniarek (90.+1)

Gelbe Karte: Friedrich