Stefan Kießling (l.) und Robert Lewandowski haben derzeit beide 23 Treffer erzielt
Stefan Kießling (l.) und Robert Lewandowski haben derzeit beide 23 Treffer erzielt

Wer macht das Rennen um die Torjäger-Krone?

xwhatsappmailcopy-link

München - Die Frage, welche die beste Mannschaft ist, ist schon länger geklärt. Der FC Bayern thront auf dem Spitzenplatz, hat die Schale schon seit Wochen sicher. Doch wer wird der beste Torjäger der Bundesliga? Diese Entscheidung ist noch offen.

Kießling bricht Vereinsrekord

Für die Torjäger-Kanone kommen mit Stefan Kießling und Robert Lewandowski noch zwei Spieler in Betracht. Beide trafen bisher je 23 Mal und haben so acht Treffer Vorsprung vor den Verfolgern (Mandzukic und Meier mit je 15 Toren). Lewandowski könnte dabei ein Novum aufstellen. Er wäre der erste Bundesliga-Torschützenkönig aus Polen.



In der Regel werden die Torjäger beim Wettstreit um die Kanone an den letzten Spieltagen der Saison nach allen Kräften von ihren Mitspielern unterstützt. Normalerweise. Dass Kießling noch Chancen auf die Kanone hat, muss Sidney Sam wohl entgangen sein. Der schnappte sich nämlich beim 2:0 in Nürnberg den Ball, als es darum ging, einen Elfmeter auszuführen. Teamkollege Kießling hatte zuvor bereits vom Punkt verwandelt. Sam wollte es ihm gleich tun - und verschoss. Hätte er "Kieß" den Vortritt gelassen, stünde der nun vielleicht alleine an der Spitze der Torjägerliste.

Bisher ging die Kanone dreimal nach Leverkusen, jedes Mal an Ulf Kirsten (1993, 1997, 1998). Nachdem Kießling gegen Nürnberg mit seinem 23. Treffer bereits als besten Bayer-Schützen innerhalb einer Saison abgelöst hatte, könnte der 29-Jährige den "Schwatten" mit dem Gewinn der Krone endgültig vom Vereinsthron stoßen.

Im Gegensatz zu Kießling war das Spiel der "Werkself" zu Kirstens Zeiten extrem auf den Torjäger zugeschnitten. Der gebürtige Sachse wurde teilweise von Ausnahme-Vorbereitern wie Bernd Schneider, Ze Roberto oder Bernd Schuster gefüttert. Kießling dagegen muss Arbeitspferd, Brechstange und Torjäger in Personal-Union geben.

Kanone nach Dortmund?



Rivale Lewandowski ging vergangenes Wochenende einmal mehr leer aus, hatte zuvor aber in zwölf Bundesliga-Spielen in Folge getroffen - das gelang in der Bundesliga-Historie nur Gerd Müller. Im Spitzenspiel gegen die Bayern scheiterte er sogar erstmals im BVB-Trikot mit einem Elfmeter.

Dennoch hat der Torjäger noch gute Chancen, sich die Kanone zu sichern. Der letzte Titelträger in Schwarz-Gelb war in der Saison 2001/02 Marcio Amoroso mit 18 Treffern. Die hatte Lewandowski bereits am 26. Spieltag in dieser Saison überboten, traf bisher fünf Mal häufiger als Amoroso. Ob er dem Brasilianer nachfolgen wird, dürfte sich wohl erst am 34. Spieltag entscheiden.