Markus Weinzierl ist stolz auf die Entwicklung, die der FC Augsburg genommen hat
Markus Weinzierl ist stolz auf die Entwicklung, die der FC Augsburg genommen hat

Weinzierl: "Wir sind in der Pflicht, nicht nachzulassen"

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Augsburg - Die Saison 2013/2014 ist für den FC Augsburg in vielen Belangen eine Rekordsaison. Der Club hat so viele Punkte gewonnen wie noch nie. Nach Real Madrid und Borussia Dortmund, gelang es dem FCA Meister Bayern München zu schlagen. Und mehr. Obwohl längst gerettet, gibt der FCA weiter alles. Zuletzt besiegte das Team von Trainer Markus Weinzierl den HSV 3:1, am kommenden Wochenende steht das Duell bei Eintracht Braunschweig an (ab 15 Uhr im Live-Ticker). Grund genug, mit Markus Weinzierl über die Gründe für die gute Saison zu sprechen.

bundesliga.de: Herr Weinzierl , der FC Augsburg gehört zu den Teams, denen es gelang, diese Saison ...

Markus Weinzierl: (lacht) ...das stimmt. Real Madrid, Borussia Dortmund und FC Augsburg - die Auswahl hört sich gut an. Dieser Sieg hat uns viel Anerkennung eingebracht. Wir sind stolz drauf und dieser Tag wird in besonderer Erinnerung bleiben, aber das Saisonziel des FCA war das sicher nicht.

bundesliga.de: Der FCA hat eine Rekordsaison hinter sich. Im Saisonendspurt bedeutet das, der FCA gehört nicht zu den Teams, die um den Klassenerhalt kämpfen. Wie sehen Sie die neue Rolle ihrer Mannschaft?

Weinzierl: Wir wollen bis zum letzten Spieltag alles geben und so viele Punkte wie möglich holen, um Platz acht zu festigen. Es geht uns aber auch darum, eine möglichst konstante und damit verlässliche Leistung zu bringen, das heißt in jedem Spiel gegen jeden Gegner, alles zu geben. Dass wir einen Club wie den HSV geschlagen haben, ist ein Erfolg, der anerkannt wird. Gegen Braunschweig wollen wir eine ähnliche Leistung zeigen.

bundesliga.de: Auch, weil der FC Augsburg aus eigener Erfahrung weiß, wie wertvoll 'Hilfe' anderer sein kann?

Weinzierl: Ja und nein. Es geht weniger um Hilfe, sondern mehr darum, dass wir aus eigener Erfahrung wissen, wie viel es im Abstiegskampf auf die Motivation, die Geschlossenheit und den Glauben einer Mannschaft ankommt. Wir haben dabei nicht vergessen, wie wichtig dafür in unserem Fall der Sieg von Nürnberg am 33. Spieltag in Düsseldorf war. Ohne das zu hoch zu hängen, sehen wir uns vor diesem Hintergrund in der Pflicht, nicht nach zu lassen.

bundesliga.de: Lust und Leidenschaft - so wirkt es - stehen im Mittelpunkt des Spiels beim FC Augsburg?

Weinzierl: Beide Begriffe spielen sicher eine Rolle, aber die Mannschaft hat sich vor allem auch auf anderen Gebieten wie der Spielanlage weiterentwickelt. Das Kollektiv steht im Mittelpunkt, wir haben es geschafft, die Chancenquote und die Chancenauswertung zu erhöhen.

bundesliga.de: Mit dieser Saison aber steigen die Erwartungen?

Weinzierl: Ja. Das ist sicher eine logische Konsequenz aus dieser Saison. Aber wir können diesen Erfolg realistisch einschätzen. Mittelfristig ist es unser Ziel, den FCA in der Bundesliga zu etablieren und die positive Entwicklung weiterzuführen. Aber in der kommenden Saison wird es trotzdem zuerst wieder darum gehen, mit einem der kleinsten Etats der Liga drei Vereine hinter uns zu lassen.

bundesliga.de: Wie hat sich der Trainer Markus Weinzierl weiter entwickelt. Gibt es etwas, was sie gelernt haben?

Weinzierl: Klar. Ich habe eine weitere Erfahrung in der obersten Spielklasse gesammelt. Dabei hat mich vor allem fasziniert, wie sehr Erfolg und Misserfolg in der Bundesliga von kleinsten Dingen abhängig sind. Das ist zur Dritten Liga, in der ich lange gearbeitet habe, einer der größten Unterschiede.

bundesliga.de: Wofür stehen der FC Augsburg und sein Trainer?

Weinzierl: Wir wollen mutig und offensiv Fußball spielen, dabei aktiv gegen und mit dem Ball sein.

bundesliga.de: Inzwischen haben Sie sich durch Ihre gute Arbeit einen Namen in der Bundesliga gemacht. Im Winter haben Sie trotzdem Ihren Vertrag in Augsburg langfristig verlängert.

Weinzierl: Ich fühle mich hier sehr wohl und sehe beim FC Augsburg ein großes Entwicklungspotenzial. Das macht die Arbeit sehr interessant und herausfordernd. Ich denke, ich war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.

bundesliga.de: Auch Stefan Reuter hat seinen Vertrag als Manager verlängert. Wie sehr profitieren Sie und der FCA von seiner Erfahrung?

Weinzierl: Stefan Reuters Erfahrung und die gute Zusammenarbeit mit ihm ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg. Er hat mir sehr geholfen, die Erkenntnisse, die wir aus dem ersten Bundesligahalbjahr gewonnen haben, umzusetzen.

bundesliga.de: Erfolg und die gute Entwicklung manches FCA-Profis wecken bei der Konkurrenz Begehrlichkeiten. Andre Hahn beispielsweise verlässt den FCA.

Weinzierl: Es ist schade, dass wir ihn verlieren, aber es ist gelichzeitig auch ein Beleg für die Attraktivität des FCA und eine Anerkennung unserer guten Arbeit als Verein. Der FCA ist zu einer sehr guten Adresse für junge Spieler geworden, um sich zu entwickeln und reifer zu werden.

Das Gespräch führte Oliver Trust