Der SC Paderborn ist der erste Gegner, der die Freistoßkünste von Zlatko Junuzovic in dieser Saison zu spüren bekommt. Nach zehn Minuten trifft der 27-Jährige zum 1:0 - © © getty
Der SC Paderborn ist der erste Gegner, der die Freistoßkünste von Zlatko Junuzovic in dieser Saison zu spüren bekommt. Nach zehn Minuten trifft der 27-Jährige zum 1:0 - © © getty

"Waffe" Junuzovic bei Werder Bremen auf Rekordjagd

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Bremen - Der Fall war klar: Ruhender Ball, zwanzig Meter vor dem Tor. Auf dem halben Weg hatte sich eine zehnbeinige Mauer postiert um zu verhindern, was momentan nicht zu verhindern ist. Zumindest nicht, wenn ein Spezialist antritt. Beim SV Werder Bremen heißt dieser Zlatko Junuzovic.

Vorfreude beim ruhenden Ball

Vier Schritte Anlauf reichen ihm, um den Fall zu lösen. Bereits zum vierten Mal traf der Mittelfeldspieler in dieser Saison nach einem Freistoß. Saisonrekord! Nun fehlen ihm noch weitere vier, um einen 19 Jahre alten Rekord eines ehemaligen Werderaners zu überbieten.

Erfolgsgeheimnis? Kein Training!

Dabei ist das Erfolgsrezept des österreichischen Nationalspielers simpel. "Ich habe mir vorgenommen, die Freistöße nicht zu trainieren, sondern einfach zu schauen, was dabei rauskommt. Das hat im vergangenen Herbst schon gut geklappt. Und deshalb werde ich die Freistöße vermutlich auch weiterhin nicht trainieren", erklärt Junuzovic lachend. Kapitän Clemens Fritz hingegen weiß, dass sein Teamkollege "lange an dieser Technik gefeilt hat". Umso schöner sei es, dass "Juno" nun endlich zeige, was er drauf habe, so Fritz.

Seit Januar 2011 wirbelt der im früheren Jugoslawien geborene Junuzovic im Mittelfeld der Grün-Weißen. In seiner vierten Saison in der Bundesliga jagt er nun einen Rekord eines Ex-Werderaners. In der Saison 1995/1996 verwandelte Mario Basler sieben Freistöße direkt. Doch Junuzovic wiegelt ab und stellt sich und seine Freistöße in den Dienst der Mannschaft: "Im Grunde ist es völlig egal, wer die Tore macht und wie sie fallen. Wir wollen nur gewinnen."

"Jedes Spiel an unser Maximum gehen"

Mit seinen Toren und Vorlagen hat der Dauerläufer, der beim 2:1-Auswärtssieg in Hoffenheim wegen einer Gelbsperre erstmals in dieser Saison nicht in der Startelf stand, am Aufschwung der letzten Wochen großen Anteil. "Wir haben einen super Start hingelegt, den wir uns alle nicht erträumt haben. Ich denke, wir haben uns diese Siege verdient.  Wir belohnen uns für die Leistung - genau das, was wir zu Beginn der Saison nicht gemacht haben", resümiert Junuzovic die perfekte erste Bundesliga-Woche im neuen Jahr.

Mit der maximalen Ausbeute von zwölf Punkten aus den letzten vier Spielen hat sich die Werder-Elf Luft im Kampf um den Klassenerhalt verschafft. Dennoch, so der Mittlefeld-Motor "wird jetzt nicht alles wie von alleine laufen. Wir müssen jedes Spiel an unser Maximum gehen. Wenn wir nur ein, zwei Prozentpunkte zurückfahren, werden wir die Spiele verlieren. Das muss uns allen bewusst sein."

Den kommenden Gegnern muss dagegen bewusst sein: Wenn der Ball ruht, dann steht die "Waffe" Junuzovic bereit für den nächsten Fall.