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Augsburgs Rechtsverteidiger Ronny Philp verletzte sich gegen den 1. FSV Mainz 05 erneut am rechten Knie
Augsburgs Rechtsverteidiger Ronny Philp verletzte sich gegen den 1. FSV Mainz 05 erneut am rechten Knie

Von Albtraum zu Albtraum

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Augsburg - Er war eine der auffälligsten Figuren im Team des FC Augsburg. Immer wieder schaltete sich Verteidiger Ronny Philp in die Offensive ein, versuchte, mit seinen unwiderstehlichen Außenbahnsprints die Mainzer Deckung über den rechten Flügel aufzureißen.

Deja-vu-Erlebnis für Philp

So auch in der 39. Minute: Der 24-Jährige hatte sich bis zur Torauslinie durchgetankt, wurde dann aber von Junior Diaz rüde von den Beinen geholt. Ein Foul - selbst von FSV-Trainer Thomas Tuchel als "krasses Einsteigen" bezeichnet - mit Folgen: Mit schmerzverzerrtem Gesicht blieb Philp liegen, wurde von den Vereinsärzten Peter Stiller und Andreas Weigel erstversorgt und schließlich vom Platz getragen. Vorläufige Diagnose: Teilanriss des Außenbandes im rechten Knie.



Knie-Fall Philp, die zweite - denn: Mit eben dieser Verletzung war der Abwehrspieler vor Saisonbeginn von Jahn Regensburg zum FCA gekommen. Nach langer Reha und anschließendem Aufbautraining dann das Debüt bei seinem neuen Arbeitgeber im Pokal gegen Bayern München am 18. Dezember. Und als Gegenspieler des Superstars Franck Ribery wurde der Nobody bei der 0:2-Heimniederlage zum großen Gewinner. Fortan gehörte er zum Stammpersonal, stand in den bisherigen vier Rückrundenbegegnungen in der Startelf und spielte jeweils durch - bis zu jener verhängnisvollen 39. Minute gegen Mainz.

"Es ist leider wieder das operierte Außenband", klagte nach dem Abpfiff Augsburgs Coach Markus Weinzierl. "Er wird uns wieder lange fehlen, das ist wirklich bitter für den Jungen." Auch Christian Heidel fühlte mit dem Pechvogel. "Das ist tragisch und tut uns sehr leid", sagte der Mainzer Manager. "Wir wünschen ihm alles Gute."

Für Philp, der sein Deja-vu-Erlebnis wie einen Albtraum empfunden haben mag, kam Michael Parkhurst. Der Winterzugang, zuvor für den dänischen Champions-League-Teilnehmer FC Nordsjaelland tätig, wurde bei seiner Bundesliga-Premiere Hals über Kopf ins kalte Wasser geworfen. "Ich hatte gar keine Zeit, mich richtig warm zu machen", verriet der US-Amerikaner. Und der Nationalspieler fühlte sich ebenfalls wie in einem Albtraum. "Ich war gerade mal 20 Sekunden auf dem Platz, da ging der Gegner in Führung. Ein Albtraum", blickte er hinterher auf sein Debüt zurück.

"Wir werden es packen"



Dennoch: Parkhurst machte einen guten Job. In der Defensive kaum gefordert, kurbelte er kräftig mit an, machte da weiter, wo Philp aufgehört hatte. Außerdem versuchte er sich als Torschütze. Doch als er aus halbrechter Position abzog, landete der Ball am Außennetz (74.).

So blieb es beim - und wieder wurde es nichts aus dem geplanten Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Zwar dehnte der FC Augsburg seiner niederlagenfreie Serie auf fünf Spiele aus. Weil jedoch vier davon remis endeten, tritt man auf der Stelle. Das Ziel Klassenerhalt scheint - wenn überhaupt - nur über den Umweg Relegation zu erreichen zu sein. "Mit Heimunentschieden machst du keine großen Schritte", räumte denn auch Keeper Alexander Manninger ein (zur Tabelle).

Am kommenden Samstag geht's nach Leverkusen zum Tabellendritten Bayer 04. "Vielleicht gelingt uns da eine Überraschung", sagte der Torhüter, während Jan-Ingwer Callsen-Bracker schon an die übernächste Aufgabe dachte: In zwei Wochen stellt sich Hoffenheim, aktuell auf dem Relegationsrang 16, in der Augsburger Arena vor. Und der Innenverteidiger ist nicht nur von einem positiven Ausgang des Kellerduells überzeugt, sondern ganz generell von einem Happy-End: "Wir haben einen harten Weg vor uns, doch wir werden es packen. Wir sind jetzt wesentlich stabiler, eine ganz andere Mannschaft als in der Vorrunde."

Aus Augsburg berichtet Reinhart Kruse