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Bundestrainer Joachim Löw schwört seine Mannschaft auf das Endspiel gegen Argentinien ein
Bundestrainer Joachim Löw schwört seine Mannschaft auf das Endspiel gegen Argentinien ein

Löw macht vor dem Finale die Schotten dicht

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Santo Andre - Kein Besuch, keine Interviews, keine Freizeit: Joachim Löw zieht für eine optimale Vorbereitung auf das große WM-Finale am Sonntag gegen Argentinien die Zügel noch mal kräftig an und macht die Schotten dicht. Jede Ablenkung ist für die Überflieger vom 7:1 im Halbfinale gegen WM-Gastgeber Brasilien vor der Neuauflage der Final-Duelle von 1990 und 1986 strengstens verboten.

Löw: "Eine reizvolle Konstellation"

"Wir sind hochkonzentriert und fokussiert und wollen uns durch nichts ablenken lassen", sagte Assistenztrainer Hansi Flick am Donnerstag stellvertretend für seinen Chef Joachim Löw. Die Vorbereitung auf das Duell gegen Lionel Messi und Co., gegen die der vierte Stern perfekt gemacht werden soll, laufe mit Ende des Elfmeterschießens der zweiten Halbfinales zwischen den Gauchos und den Niederlanden auf Hochtouren.

"Europa gegen Südamerika - eine reizvolle Konstellation. Argentinien ist defensiv stark, kompakt, gut organisiert", sagte Löw kurz nach diesem Match. Mit seiner Mannschaft hatte der Bundestrainer das Spiel auf einer Großleinwand im Basiscamp verfolgt. "In der Offensive haben sie überragende Spieler wie Messi und Higuain", sagte der 54-Jährige, versprach den 80 Millionen deutschen Fans aber für Sonntag auch: "Wir werden uns gut vorbereiten und freuen uns auf Rio."

Am Donnerstagvormittag durften die Familien-Angehörigen zwar noch einmal für zwei Stunden ins Campo Bahia, dann wurde das deutsche Quartier bis zur Abreise an die Copacabana am Freitagnachmittag aber komplett abgeriegelt. Das Duell gegen die Gauchos, die im letzten Final-Duell am 8. Juli 1990 in Rom durch einen Elfmetertreffer von Andreas Brehme mit 1:0 bezwungen worden waren, war das einzige Thema, über das gesprochen wurde.

Keine Überheblichkeit nach der Gala

Am Vorabend hatte Löw, der sich nur auf der offiziellen Pressekonferenz am Tag vor dem Spiel im Maracana-Stadion öffentlich äußern wird, seine Spieler in einer erste kurzen Ansprache auf Argentinien eingestimmt. Dass seine eigene Mannschaft einen Tag länger regenerieren kann als Messi und Co., die zudem noch die Verlängerung und das Elfmeterschießen in den Knochen haben, dürfe ebenso wenig zu Überheblichkeit führen wie die Gala gegen Brasilien.

"Ich habe das Gefühl, dass bei uns alle geerdet und bereit für den letzten Schritt sind", sagte Löw und gab in dieser Hinsicht Entwarnung. Flick sagte aber, dass es sehr gut sei, "dass wir einen Tag länger frei haben. Das empfinden auch die Spieler so, die so besser regenerieren können."

Alle 22 Spieler im Training

Flick berichtete auch, dass alle Spieler einschließlich Mats Hummels, der gegen Brasilien wegen einer Sehnenreizung nach 45 Minuten passen musste, ihr individuelles Trainingsprogramm absolvieren können.

Erst am Freitagvormitag wird Löw bei der letzten Einheit auf dem Trainingsplatz in Santo Andre noch einmal alle 22 Spieler versammeln. Am Donnerstagnachmittag hatten einige Akteure mit dem Ball trainiert, andere saßen auf dem Fahrrad oder ließen sich behandeln oder pflegen.

Keine Gedanken an die alten Duelle

Die Mannschaft soll sich ganz in Ruhe auf das Duell gegen Maradonas Erben vorbereiten. Die Elf um den Weltstar hatte 1986 in Mexiko die DFB-Auswahl im Endspiel vor 115.000 Zuschauern im Aztekenstadion 3:2 bezwungen. "Die alten Spiele spielen für uns keine Rolle mehr, wir konzentrieren uns auf die Gegenwart", sagte aber Flick.

Löw, der seine Mannschaft in den restlichen drei Trainingseinheiten auf den Turnier-Höhepunkt einschwört, und sein Chefscout Urs Siegenthaler wollen Philipp Lahm und Co. bis zum Abschlusstraining am Samstag im Fußball-Tempel Maracana alles Wissenswerte über die Albiceleste vermitteln. "Wir müssen aber auch darauf achten, dass wir nicht verkrampfen", sagte Benedikt Höwedes, "denn das bewirkt dann das Gegenteil von dem, was wir wollen." Man müsse den richtigen Mix aus nötiger Anspannung und Lockerheit finden.

Merkel und Gauck reisen zum Finale an

Mit genau dieser Kombination will der dreimalige Weltmeister seinen ersten Titel seit 1996 gewinnen, der dann auch gebührend gefeiert werden würde. Sollte gegen dem 14-maligen Copa-America-Sieger der vierte Stern 1954, 1974 und 1990 perfekt gemacht werden, soll es in einem Nobelhotel an der Copacabana eine riesige Samba-Party mit einigen Überraschungen geben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck, die zum Finale aus Deutschland anreisen werden, würden in diesem Fall wohl einige Worte an die Mannschaft richten.

Erst am Montagabend würde der DFB-Tross dann mit einer Chartermaschine nach Deutschland zurückfliegen, wo am Dienstag auf der Berliner Fanmeile dann zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor mit den Fans gefeiert würde. Als Vize-Weltmeister würde die Mannschaft nach Frankfurt am Main zurückteisen und sich ohne großes Tamtam direkt in den Urlaub verabschieden.