Kerem Demirbay (v.l.), Lars Stindl, Marvin Plattenhardt und Sandro Wagner bekommen beim Confed Cup die Chance, sich in der Nationalmannschaft zu präsentieren - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA
Kerem Demirbay (v.l.), Lars Stindl, Marvin Plattenhardt und Sandro Wagner bekommen beim Confed Cup die Chance, sich in der Nationalmannschaft zu präsentieren - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA

Vier neue Deutschland-Stars aus der Bundesliga

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Köln - Bundestrainer Joachim Löw hat für den Confed Cup in Russland vier Bundesliga-Spieler in seinen Kader berufen, die zuvor noch kein Länderspiel bestritten hatten. Warum können sie wertvoll für die Nationalelf sein? bundesliga.de verrät es Euch.

Sandro Wagner(Hoffenheim)

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Der Angreifer der TSG 1899 Hoffenheim ist der nächste aus der Goldenen Generation der U21-Europameister von 2009, der nun auch das Dress der A-Nationalmannschaft trägt. Wagner traf damals beim 4:0-Finalsieg gegen England doppelt. Mit ihm im Team standen 2009 auch Manuel Neuer, Jerome Boateng, Benedikt Höwedes und Mats Hummels.

Seit Miroslav Klose nach dem WM-Sieg 2014 seine Schuhe an den Nagel gehängt hat, hat Löw verschiedene Optionen getestet, um die Lücke im Angriff zu füllen. Mario Gomez vom VfL Wolfsburg spielte bei der EM 2016, für den Confed Cup wurde neben Wagner auch Timo Werner von RB Leipzig nominiert. Wagners Qualitäten: Durchsetzungstärke, Lufthoheit und ein guter Abschluss.

Marvin Plattenhardt(Berlin)

Der 29-Jährige hat seine starke Form aus 2016, als er mit 19 Treffern der beste deutsche Torschütze war, auch ins neue Jahr gerettet. Und an Selbstbewusstsein mangelt es ihm sowieso nicht. Er stellte fest: "Ich bin immer noch der beste deutsche Angreifer."

Der Freistoßspezialist von Hertha BSC war bereits in der U21 am Ball, bevor Löw ihn nun zur A-Elf beförderte. Plattenhardt war in der abgelaufenen Saison einer der konstantesten Außenverteidiger der Bundesliga und hatte seinen Anteil an der direkten Qualifikation der Herthaner für die Gruppenphase der Europa-League.

Der 25-Jährige ist aus der starken Defensive von Pal Dardai nicht wegzudenken. Aber er glänzt auch offensiv, wenn der Ball in der Nähe des Strafraums ruht. Seine drei Saisontore gelangen ihm allesamt per direktem Freistoß. Sein Treffer aus dem Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 war sogar einer der Kandidaten für das Tor der Saison. Plattenhardt hat zudem vier Assists auf dem Konto. Eine beachtliche Ausbeute für einen linken Verteidiger.

Video: Plattenhardts Tor gegen die Lilien

Lars Stindl(M'gladbach)

Der Kapitän von Borussia Mönchenglabach hat in der vergangenen Saison wettbewerbsübergreifend 16 Tore erzielt. Eine beeindruckende Bilanz, bedenkt man, dass die Fohlenelf Neunter wurde und dass der 28-Jährige sich zwischen Mittelfeld und Angriff bewegt. Dass Löw ihn nominierte, kam nicht überraschend. "Lars bringt alle Voraussetzungen mit", sagte der Bundestrainer. "Wir haben nun die Möglichkeit, uns besser kennen zu lernen."

Die Sommerfahrpläne der Bundesligisten

Die Gladbacher haben Stindl frühzeitig bis 2021 an sich gebunden, schließlich ist er ein Mann für die wichtigen Tore. Sein Dreierpack in Florenz im Februar sorgte für ein großartiges Fohlen-Comeback im Sechzehntelfinale der Europa League. Sein spätes Siegtor im Derby in Köln am 28. Spieltag machte ihn bei den Fans noch beliebter.

Kerem Demirbay(Hoffenheim)

"Lars ist für uns zu einem unglaublich wichtigen Spieler geworden. Als Mannschaftskapitän und torgefährlicher Offensivspieler auf dem Platz wie auch als Führungsfigur in der Kabine", betonte Sportdirektor Max Eberl. Stindl hat sich zu einem starken Spieler im und vor dem Strafraum entwickelt und kann erfahrenen Nationalspielern wie Thomas Müller und Marco Reus absolut Konkurrenz machen.

Demirbay stand bei vielen Clubs auf dem Zettel, doch der 23-Jährige hat bei der TSG 1899 Hoffenheim ein passendes Zuhause gefunden. Mit sechs Toren und zehn Vorlagen hatte er entscheidenden Anteil an der ersten Champions-League-Teilnahme des Clubs. Demirbays Spielstil hat sich bei seinem Aufstieg aus der vierten Liga in die Bundesliga nicht verändert. Er ist ein cleverer offensiver Mittelfeldspieler mit einem guten Auge für den perfekten Pass. Für die Spielphilosophie seines Trainers Julian Nagelsmann ist er damit bestens geeignet.

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Vor einem Jahr wurde er mit Fortuna Düsseldorf noch 14. in der 2. Bundesliga, jetzt spielt er in der Nationalmannschaft. "Seine Nominierung überrascht mich nicht. Es war klar, dass er ein guter Spieler ist, der auf höchstem Niveau spielen kann", sagte Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel. Löw erklärte, dass er Demirbay mit "volle Überzeugung" nominiert habe. Sollte er beim Confed Cup nur halb so viel Eindruck machen wie zuletzt in der Bundesliga, ist er eine echte Bereicherung für das Nationalteam.

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