Im DFB-Pokal setzte sich der VfL im Viertelfinale 1:0 gegen den SC Freiburg durch und will jetzt über Bielefeld nach Berlin
Im DFB-Pokal setzte sich der VfL im Viertelfinale 1:0 gegen den SC Freiburg durch und will jetzt über Bielefeld nach Berlin

Wolfsburg: Volle Konzentration auf Bielefeld

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Mönchengladbach - Nach fünf Bundesliga-Spielen ohne Niederlage hat es den VfL Wolfsburg wieder erwischt. Im Topspiel des 30. Spieltags verlor der Tabellen-Zweite bei Borussia Mönchengladbach in letzter Minute mit 0:1. So ärgerlich die Niederlage auch war, die Wölfe hakten sie direkt ab und konzentrieren sich nun auf das Pokalhalbfinale am Mittwoch und den Endspurt in der Bundesliga.

"Nicht durchmogeln, sondern Fußball spielen"

Auch wenn Spieler und Verantwortliche des VfL Wolfsburg nach der Partie nichts davon wissen wollten, es war der Mannschaft von Dieter Hecking anzusehen, dass ihr gerade in den zweiten 45 Minuten des Spitzenspiels die Frische fehlte. Die Truppe wirkte müde und beschränkte sich auf die Defensive. Das ging fast 90 Minuten gut, dann schlug Gladbachs Max Kruse doch noch zu.

"Borussia war zwar die bessere Mannschaft, aber wenn man es hinkriegt, bis kurz vor Schluss das Unentschieden zu halten, ist die Niederlage sehr ärgerlich", sagte Wölfe-Keeper Diego Benaglio. "Das Unentschieden wäre sehr gut für uns gewesen." Mit einem Remis hätte der VfL den Konkurrenten weiter auf sieben Punkte Distanz gehalten. So ist der Vorsprung auf vier Zähler zusammengeschmolzen. Die Vizemeisterschaft könnte noch einmal in Gefahr geraten.

"Wir lassen uns nicht verrückt machen", meinte Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs. "Wir hätten einen Riesenschritt nach vorne machen können, was die Sicherung des 2. Platzes angeht. Jetzt haben wir noch die Spiele gegen Hannover, Paderborn, Dortmund und Köln, in denen wir uns nicht durchmogeln, sondern Fußball spielen und Punkte holen wollen."

Vor dem brisanten Niedersachsen-Derby gegen Hannover 96 steht aber noch am Mittwoch das Halbfinale im DFB-Pokal bei Arminia Bielefeld an. Für Ivan Perisic ist es "das wichtigste Spiel der Saison". Auch seine Teamkollegen versprechen, dass sie den Drittligisten nicht auf die leichte Schulter nehmen wollen.

Semifinale wird Wolfsburgs 47. Pflichtspiel

"Ein Halbfinale ist immer ein Highlight. Jeder, der im Halbfinale steht, will ins Finale", meint Diego Benaglio, der mit den Wölfen bereits zum vierten Mal die Vorschlussrunde erreicht hat, aber noch nie die Reise nach Berlin perfekt machen konnte. "Wir sind gewarnt. Bielefeld hat drei Bundesligisten rausgeworfen und steht nicht zu unrecht im Halbfinale. Wir wissen, dass uns eine richtig schwere Nummer erwartet. Aber nichtsdestotrotz werden wir alles dafür tun, um das Endspiel in Berlin zu erreichen."

Bislang spielt Wolfsburg ein fantastische Saison, die mit der Vizemeisterschaft und dem Einzug ins Pokalfinale gekrönt werden soll. Das Semifinale in Bielefeld wird Pflichtspiel Nummer 47, so viele hat kein anderer Bundesligist bestritten. Entsprechend rotiert auch Dieter Hecking, in Mönchengladbach saßen Stars wie Andre Schürrle oder Bas Dost 90 Minuten auf der Ersatzbank.

VfL ist gewarnt

"Wir müssen jetzt die richtigen Schlüsse aus dem Gladbach-Spiel ziehen", fordert Klaus Allofs. "Gegen Bielefeld müssen wir es anders machen. Das ist ganz sicher eine Mannschaft, die nicht die Klasse von Mönchengladbach hat. Aber sie werden um ihr Leben rennen. Und das werden wir auch. Wenn wir alles so machen wie Bielefeld und dann unsere Klasse bringen, sollten wir gewinnen." Wenn nicht, wird es eine enge Kiste. Schließlich scheiterten bereits Hertha BSC, Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach auf der Alm.

Aus Mönchengladbach berichtet Tobias Gonscherowski