Verwirrendes Flügelspiel

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Am 10. Spieltag im Aufsteiger-Duell gegen Freiburg ging Mainz erstmals nicht als Außenseiter in eine Partie. "Es war das erste Mal in dieser Saison, dass für uns ein Sieg Pflicht war. Da geht man natürlich schon ganz anders ins Spiel", deutete Tim Hoogland den Druck an, der auf den Rheinhessen lastete. Doch speziell Kapitän Hoogland fand erfolgreich ein Ventil zum Druckablass, dank eines ganz besonderen Planes seine Trainers.

Fünf Minuten vor der eigentlichen Spielersitzung sammelte Coach Tuchel seine Offensivspieler Chadli Amri, Hoogland, Andreas Ivanschitz und Aristide Bancé um sich. Laut Anordnung Tuchels sollten Hoogland und Amri so oft wie möglich ihre Positionen auf dem linken und rechten Flügel tauschen und so in der Hintermannschaft der Breisgauer Verwirrung stiften. Besonders bei der Aufstellung von Amri, der gegen den Sport-Club nach langer Verletzungspause sein erstes Saisonspiel bestritt, zeigte Tuchel Mut - und wurde schon nach 24 Minuten belohnt.

In einem ausgeglichenen Spiel mit stark aufspielenden Gästen war es eine Einzelaktion des Algeriers, der die Mainzer in die Erfolgsspur lenkte. Nach einem starken Solo hob Amri die Kugel gefühlvoll in den Lauf von Ivanschitz, der Simon Pouplin mit einem sehenswerten Heber zum 1:0 überwand.

Danach folgte die "Tim-Hoogland-Show": Den ersten Teil seines Doppelschlags servierte er von links, das zweite Tor erzielte er von rechts - der verwirrende Flügelwechsel (Hoogland: "Das war wieder ein guter Schachzug unseres Trainers, der sehr gut aufgegangen ist") und einmal mehr die hervorragende Chancenauswertung bescherten den 05ern den ersten Zu-Null-Sieg der Saison und schon den fünften "Dreier" insgesamt.