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Bei Borussia Dortmund ist man mit dem Unentschieden gegen Fortuna Düsseldorf alles andere als zufrieden - am Samstag geht es zu den Bayern
Bei Borussia Dortmund ist man mit dem Unentschieden gegen Fortuna Düsseldorf alles andere als zufrieden - am Samstag geht es zu den Bayern

Verpatzte Generalprobe

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Dortmund - Nur , Generalprobe vor dem Gipfeltreffen beim FC Bayern verpatzt - aber Roman Weidenfeller lächelte trotzdem. "Soweit ich weiß, wurde die Meisterschaft noch nie Anfang Dezember entschieden", stellte der Torhüter von Borussia Dortmund gelassen fest.

"Keine gute Leistung von uns"

So entspannt hatten die Dortmunder unmittelbar nach dem Schlusspfiff gegen Düsseldorf noch nicht ausgesehen. Sebastian Kehl stapfte kopfschüttelnd in die Kabine, Moritz Leitner folgte mit leerem Blick. Und hinter Sportdirektor Michael Zorc schlug die Kabinentür deutlich hörbar ins Schloss.



Keine Frage: Nur vier Tage vor dem Duell des Doublesiegers beim Tabellenführer in München kam dieses Remis gegen Fortuna Düsseldorf ebenso überraschend wie ungelegen. Es war bereits das fünfte Unentschieden in dieser Spielzeit und dieses Mal "sicherlich vermeidbar", wie Michael Zorc feststellte: "Das war keine besonders gute Leistung von uns!"

Zwar standen am Ende satte 65 Prozent Ballbesitz und stolze 21:5-Torschüsse für den BVB zu Buche. Doch das Ergebnis spiegelte das nicht wider, weil die Mannschaft über weite Strecken nicht zwingend, dynamisch und druckvoll agierte, sich zu passiv verhielt, zu oft den Querpass spielte und es insgesamt an Kreativität, Ideen und Entschlossenheit fehlen ließ.

Vor dem Giganten-Gipfel wollte die Borussia gegen den Aufsteiger eher im Schongang bestehen. Statt druckvoller Offensive stand kräftesparendes Sicherheitsdenken im Vordergrund. "Wir wollten das Spiel gewinnen, ohne ein Risiko einzugehen", gab Neven Subotic freimütig zu, "aber dabei haben wir oft hinten herum gespielt, waren zu sehr auf Sicherheit bedacht und sind so selbst nur zu wenigen Chancen gekommen."

Fehlendes Gegenpressing



Fehlende Klarheit in den Offensivaktionen bemängelte auch Jürgen Klopp. Dortmunds Trainer hatte aber noch einen weiteren, gewichtigen Grund ausgemacht, warum es für seine Mannschaft dieses Mal nicht zu drei Punkten reichte: "Wenn ein Gegner so tief steht, dann muss man konsequent Gegenpressing spielen. Aber das hatten wir dieses Mal nicht im Angebot und dafür sind wir bestraft worden."

Gerade das Gegenpressing gilt sonst als Charakteristikum der Dortmunder. Entsprechend verärgert war auch Klopp, dass sich seine Mannschaft erst in der Schlussphase des Spiels darauf besann. "Gegenpressing ist kein Vorschlag, sondern Pflicht", schrieb er seinen Spielern nach der Partie ins Stammbuch.

Das ungewohnt lässige und bisweilen nachlässige Spiel war auch Folge einer Einstellung, die bei den Dortmundern nicht ganz die 100 Prozent erreichte. Das wollte auch Sebastian Kehl nicht verleugnen: "Wir müssen es uns selbst zuschreiben, dass wir nicht das komplette Spiel durchgezogen haben mit einer größeren Gier und einer höheren Bereitschaft."

Götze wurde schmerzlich vermisst



Was weder Kapitän noch Trainer als Grund für den ungewohnt zähen Auftritt ins Feld führen wollten, war das Fehlen von drei Stammkräften. Doch vor allem der neben Mats Hummels und Ilkay Gündogan verletzte Mario Götze und seine Spielfreude wurden schmerzlich vermisst. Marco Reus zeigte einmal mehr, dass er als Ersatz auf der zentralen Position im offensiven Mittelfeld nicht wirklich gut aufgehoben ist, sondern auf den Flügeln deutlich wertvoll für den BVB ist. Er lebt von Tempo und Räumen, das enge Spiel im Zentrum gegen die kompakte Düsseldorfer Defensive war nicht seines.

Und auch der zweite Anzug passte zumindest dieses Mal nicht. Julian Schieber als zusätzlicher Stürmer verbreitete einmal mehr kaum Torgefahr. An diesem Abend ein echtes Problem, da auch Stürmer Nummer eins Robert Lewandowski weitgehend abgetaucht war.

Trio vor Rückkehr



Lichtblick für die Borussen: Zum Spitzenspiel bei den Bayern dürfte die BVB-Elf personell wieder anders aussehen. Sowohl Götze als auch Gündogan und Hummels wollen in München die Schuhe schnüren. Und auch die Einstellung wird dann wieder eine andere sein, ist Sebastian Kehl überzeugt. Der Kapitän verspricht im Gipfeltreffen 100 Prozent: "Solche Spiele wie gegen Fortuna hat man in den letzten Wochen schließlich nur ganz selten von uns gesehen. Ich bin mir sicher, dass wir bei den Bayern wieder anders auftreten."

Auch Neven Subotic ist überzeugt, dass der BVB am Samstag wieder sein Meistergesicht präsentieren wird: "Wir haben nach einem nicht so gelungenen Spiel oft mit einer positiven Reaktion geantwortet. Das ist in gewisser Weise ein Markenzeichen von uns. Ich glaube, dass uns auch bei den Bayern eine Reaktion gelingt."

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte