Kapitän Pirmin Schwegler (r.) ärgert sich über die Niederlage gegen einen "nicht übermächtigen Gegner" aus Gladbach
Kapitän Pirmin Schwegler (r.) ärgert sich über die Niederlage gegen einen "nicht übermächtigen Gegner" aus Gladbach

"Vermeidbare Niederlage" ist kein Grund zur Enttäuschung

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Mönchengladbach - Auf die haben die Spieler und Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt gelassen reagiert. Denn die Eintracht hatte im Borussia-Park eine ordentliche Partie gespielt und nicht viel falsch gemacht.

Veh: "Haben ordentlich Fußball gespielt"

In den meisten Statistiken lagen die Hessen sogar vorne. 11:8-Torschüsse, 7:1-Ecken, 60 Prozent Ballbesitz. Die Zahlen lesen sich nicht schlecht für eine Auswärtsmannschaft. Doch in der wichtigsten Kategorie hatten die Borussen die Nase vorne. Sie hatten zwei wunderschöne Tore erzielt, während die Eintracht eigentlich keine richtig gute Torchance für sich verbuchen konnte. So steht dann am Ende die erste Saisonniederlage, die nicht unverdient war.



"Wir haben nicht viel aufzuarbeiten: Wir haben ordentlich Fußball gespielt und gezeigt, dass wir kicken können", fasste Entracht-Coach Armin Veh das Spiel zusammen. "Wir haben nur dumme Gegentore bekommen und aus unserer Überlegenheit nichts gemacht." Im Gegensatz zu den "Fohlen", die dank eines Geniestreichs ihres Strategen Juan Arango in Form eines 30-Meter-Distanzschusses in den Winkel des Eintracht-Tores in Führung gingen.

"Das erste Tor macht nicht jeder. Aber wenn es einer macht, dann Arango. Bei ihm ist es aber kein Zufall, dass er den Ball so trifft - Hut ab", zollte Veh dem Südamerikaner seine Anerkennung. So hat es auch Frankfurt am 7. Spieltag erstmals erwischt. "Aber umwerfen wird uns die Niederlage nicht, denn wir haben gezeigt, dass wir mit unserem Stil gut spielen können", sagte Veh.

Frankfurt glücklos



Überhaupt war der Frankfurter Trainer trotz der Niederlage erstaunlich gut gelaunt und aufgelegt. "Es ist nichts passiert. Wir sind immer noch Zweiter und stehen auf einem Champions-League-Platz", scherzte der 51-Jährige. Die Eintracht geht in dieser Saison konsequent ihren Weg. Der Coach lässt begeisternden Offensivfußball spielen, ganz egal ob daheim oder auswärts und gegen welchen Gegner.

In den ersten sechs Spielen fuhr der Aufsteiger auf diese Weise 16 von 18 möglichen Punkten ein und schoss 16 Tore. Die Ausbeute war optimal, gegen Leverkusen, Dortmund und Freiburg fanden die Hessen auch nach Rückstand erfolgreich ins Spiel zurück. In Mönchengladbach jetzt erstmals nicht. Es fehlte auch etwas das Glück, dass die Frankfurter etwa gleich im ersten Auswärtsspiel in Hoffenheim hatten, als sie nicht frühzeitig in Rückstand gerieten.

Trapp: "Müssen uns vor Niemandem verstecken"



Die Eintracht hatte in den ersten Spielen derart beeindruckt, dass der Mönchengladbacher Trainer Lucien Favre sehr defensiv agieren ließ. Darauf fanden die Gäste nicht die richtige Antwort. Es könnte sein, dass sich künftige Gegner der Veh-Truppe die Gladbacher Taktik zum Vorbild nehmen werden. Darauf müssen sich die Frankfurter einstellen und sich cleverer anstellen als in Mönchengladbach.

"Das war eine vermeidbare Niederlage. Sie war unnötig, weil der Gegner nicht übermächtig war", ärgerte sich Eintracht-Kapitän Pirmin Schwegler über die eigene Naivität. "Wir haben vieles gut gemacht, aber das Entscheidende auf den letzten Metern hat gefehlt. Aber solche Niederlagen gehören auch dazu. Jetzt werden wir wieder aufstehen."

Nach der Länderspielpause warten mit dem Heimspiel gegen Hannover 96 und der Auswärtspartie beim VfB Stuttgart anspruchsvolle Aufgaben auf Frankfurt. "Wir haben aber in der Vergangenheit schon bewiesen, dass wir uns vor Niemandem verstecken müssen. Gegen Hannover ist zuhause alles drin", sagte Eintracht-Torhüter Kevin Trapp im Gespräch mit bundesliga.de.

Aus Mönchengladbach berichtet Tobias Gonscherowski