Selbstbewusst an die neue Aufgabe: Bert van Marwijk soll den HSV aus dem Tabellenkeller führen
Selbstbewusst an die neue Aufgabe: Bert van Marwijk soll den HSV aus dem Tabellenkeller führen

Van Marwijk soll den Umbruch bringen

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Hamburg - Als sich um 10:58 Uhr die Seitentür im Presseraum der Imtech Arena öffnete, war es mit der angespannten Ruhe vorbei. Sofort kam Bewegung in den dichten Kamera-Dschungel. Rund 150 Medienvertreter wollten dabei sein, als der neue Heilsbringer des Hamburger SV seinen Dienst beim Bundesliga-Dino antrat.

Klare Aufgabe: HSV aus dem Keller führen

Doch Bert van Marwijk, der von 2004 bis 2006 bei Borussia Dortmund an der Seitenlinie stand, war nicht gekommen, um sich im Scheinwerferlicht zu sonnen. Er formulierte klare Ziele, die er nicht mittel- und schon gar nicht langfristig verfolgt. Der Umbruch soll sofort her.



"Wir müssen dafür sorgen, dass wir da unten so schnell wie möglich wegkommen. Das ist unser einziges Ziel. Und da geht es am Samstag in Frankfurt schon mit los", sagte van Marwijk.

Nach der Trennung von Thorsten Fink, der aus sechs Partien lediglich vier Zähler holte, suchte HSV-Manager Oliver Kreuzer nach einem Trainer, "der die Bundesliga kennt, Deutsch spricht und über die nötige Erfahrung verfügt", so Kreuzer.

Van Marwijk, der den BVB vor neun Jahren in schwieriger wirtschaftlicher Situation zwei Mal auf Tabellenplatz 7 und die niederländische Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2010 zum Vize-Titel führte, erfüllt alle Anforderungen.

Van Marwijk sieht sich gewappnet



Er sieht sich für die Aufgabe bestens gewappnet. "Bei meiner ersten Trainerstation in der ersten niederländischen Liga war Fortuna Sittard nach drei Spieltagen mit null Punkten und einer Tordifferenz von 1:12 Letzter, am Ende sind wir noch auf Rang 7 gelandet."

Wie er dieses Kunststück mit dem strauchelnden HSV schaffen will, weiß van Marwijk ganz genau. "Die Mannschaft muss Stabilität zurückbekommen. Wir müssen auf dem Platz gut organisiert sein und als Team verteidigen", erklärte er.

"Da waren viele gute Sachen dabei"



Der knappe Pokal-Erfolg gegen Fürth vom Dienstag war in seinen Augen auch ein Schritt in die richtige Richtung. "Gegen Bremen habe ich noch eine total verunsicherte Mannschaft gesehen. Das war im Pokal anders. Da waren viele gute Sachen dabei, auch wenn der Gegner aus der 2. Bundesliga kam."

Mit van Marwijk geht der Blick rund um den Volkspark nun wieder nach oben. Ob der Niederländer die Erwartungen erfüllen kann, wird sich zeigen. Denn eigentlich, so van Marwijk, sei der HSV ein Team für die Plätze 1 bis 6. Eigentlich, wenn alles normal laufen würde. Das tut es aber derzeit (noch) nicht.

Aus Hamburg berichtet Michael Reis