Der Final-Einzug der Bayern war bei Olympique nie ernsthaft in Gefahr
Der Final-Einzug der Bayern war bei Olympique nie ernsthaft in Gefahr

Überragende Mannschaftsleistung

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Der FC Bayern zieht mit einer Gala-Vorstellung bei Olympique Lyon ins Finale der Champions League ein. bundesliga.de präsentiert die FCB-Stars in der Einzelkritik.

Tor:

Hans-Jörg Butt: Ein eigentlich geruhsamer Arbeitstag für den FCB-Keeper. Nur bei einem Schuss von Govou im zweiten Durchgang ernsthaft geprüft. Durfte aber über die gesamten 90 Minuten sein fußballerisches Können bei unzähligen Rückpässen beweisen. Schindete mit stoischer Ruhe bei fast jedem Abstoß und Abschlag wertvolle Sekunden.


Abwehr:

Philipp Lahm: Wieder einmal eine fast fehlerfreie Leistung des Vize-Kapitäns. Starkes Stellungsspiel, im Zweikampf kaum zu überwinden. Nur einmal unachtsam, als er Michel Bastos im Rücken zum Kopfball kommen ließ. Beschränkte sich fast durchweg auf die Defensive und ließ Robben vor sich gewähren. Zum Ende dann mit butterweichen Flanken, eine fand Olic Kopf beim 3:0.

Daniel van Buyten: Der Abwehrchef bekam leider früh einen Schlag auf das ohnehin schon malade Wadenbein. Hielt aber zunächst durch und Lisandro Lopez immer wieder auf. Zeigte aber wie gewohnt Schwächen am Ball. Seine Abspiele gingen viel zu oft ins Leere. Blieb in der Pause verletzt in der Kabine.

Holger Badstuber: Kaum zu glauben, dass Badstuber seine erste Saison als Profi absolviert. Immer Herr der Lage. Fehlerfrei im Zweikampf. Kompromisslos, wenn es sein musste. Spielerisch auf der Höhe, wenn es die Situation verlangte. Als Innenverteidiger klar besser als auf der linken Seite in der Viererkette.

Diego Contento: Auch bei Contento klingt es unglaublich, dass er erst drei CL-Spiele auf dem Buckel hat. Ließ sich zwar zwei Mal von Bastos und Govou düpieren, machte die linke Seite aber ansonsten dicht und schaltete sich immer wieder in die Offensive ein. Am Boden kaum zu überwinden und auch im Luftkampf Robust.

Martin Demichelis: Kam zur zweiten Halbzeit für van Buyten. Der Argentinier, sonst gerne mal als Bruder Leichtfuß bekannt, war 45 Minuten lang voll konzentriert. Stark beim Kopfball. Rigoros im Zweikampf.


Mittelfeld:

Arjen Robben: Immer wenn Robben den Ball am Fuß hatte, herrschte Alarmstufe Rot in der Abwehr der Hausherren. Cissokho lief häufig nur mit, der statische Boumsong bekam mehrmals einen Knoten in die Beine gespielt. Im ersten Durchgang war bei seinen Abschlüssen immer wieder ein Bein dazwischen, im zweiten Durchgang drehte Lloris in der 57. Minute einen Schlenzer Robbens noch gerade so um den Pfosten.

Mark van Bommel: Hatte in Lyon eine klare Aufgabe: Ordnung halten im Mittelfeld und alle Löcher stopfen. Ausflüge nach vorne gab es nicht. Aber das war auch nicht von Nöten, da seine ganze Aufmerksamkeit in der Defensive gebraucht wurde. Wie van Bommel immer wieder mit dem langen Bein die Bälle vom Fuß des Gegners spitzelt, ist eine Klasse für sich.

Bastian Schweinsteiger: Der kongeniale Partner von van Bommel. Ungemein Laufstark, am Ball nie aus der Ruhe zu bringen und immer wieder auch mit Zug zum Tor. Hatte in der 53. Minute Pech, als sein Volleyschuss nach feiner Vorarbeit von Robben nur Zentimeter über die Latte ging. Kaum auszudenken, wie Schweinsteiger spielen würde, wenn schon früher jemand sein Talent für die Position im defensiven Mittelfeld entdeckt hätte.

Hamit Altintop: Altintop hatte die wohl schwerste Aufgabe an diesem denkwürdigen Abend: Er ersetzte den gesperrten Franck Ribery auf der für ihn absolut ungewohnten linken Seite im Mittelfeld. In der neuen Rolle fand er sich nicht sofort zurecht, steigerte sich aber von Minute zu Minute und glänzte fortan in Angriff und Abwehr. Spielte den Zuckerpass vor dem 2:0 auf Olic.

David Alaba: In seinen zwölf Minuten Einsatzzeit aufmerksam, aber viel musste der Youngster dann auch nicht mehr zeigen.


Angriff:

Thomas Müller: Im taktischen Schema als Stürmer geführt. Holte sich die Bälle aber mit schöner Regelmäßigkeit schon auf Höhe der Mittellinie an, um das Spiel anzukurbeln. Hätte schon in der 3. Minute aus kurzer Distanz nach toller Vorarbeit von Olic einnetzen müssen. Bereitete das 1:0 mustergültig vor. Tolles Spielverständnis. Seine Ideen haben Hand und Fuß.

Ivica Olic: Eigentlich bedarf es nicht vieler Worte: Mit drei Toren schoss er Lyon ab. Aber der Kroate glänzte nicht nur durch seine Tore. Wie immer unermüdlich. Sprintete jedem Ball hinterher, auch wenn die Situation eigentlich noch so aussichtslos erschien. Mit sieben Toren in der Champions League jetzt nur noch einen Treffer hinter Barca-Star Lionel Messi.

Miroslav Klose: Ersetzte in der 76. Minute Robben. Konnte sich nicht mehr entscheidend in Szene setzen.