Michael Ballack (r.) absolvierte gegen Bolton sein neuntes Premier-League-Spiel in der laufenden Saison
Michael Ballack (r.) absolvierte gegen Bolton sein neuntes Premier-League-Spiel in der laufenden Saison

Turban-Ballack fordert Sieg gegen Draculas Erben

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Nach seinem spektakulären Turban-Auftritt zeigt Michael Ballack auch verbal Härte. "Wir haben das letzte Match zu Hause, aber wir müssen da nicht viel herumreden: Wir müssen gewinnen", fordert der deutsche Nationalmannschaftskapitän vom FC Chelsea vor dem entscheidenden Champions-League-Spiel am Dienstag gegen den rumänischen Meister CFR Cluj einen Sieg von seiner Mannschaft.

Für die "Blues" ist ein "Dreier" gegen die Gäste aus der Heimat von Graf Dracula Pflicht, wenn sie aus eigener Kraft das Achtelfinale erreichen wollen. Andernfalls könnte der französische Traditionsklub Girondins Bordeaux durch einen Erfolg beim AS Rom noch an den Londonern vorbeiziehen. Das Star-Ensemble des Milliardärs Roman Abramowitsch müsste dann in den UEFA-Cup absteigen.

Ballack mit starker Generalprobe

"Normalerweise sind wir zu diesem Zeitpunkt schon qualifiziert, aber wir haben nicht gut gespielt", meinte Ballack. Gegen die Bolton Wanderers lieferte er jedoch eine glänzende Generalprobe ab. Erst bereitete Ballack das 2:0 vor, dann spielte er trotz einer Platzwunde nach einem Ellbogencheck mit einem Kopfverband weiter.

Gegen das bereits ausgeschiedene Cluj ist jedoch neben Härte auch Kreativität gefragt. Bereits im Hinspiel bissen sich Ballack und Co. beim 0:0 an der Abwehr des rumänischen Champions die Zähne aus.

Da ist es besonders bitter für Chelsea, dass das zuletzt gut harmonierende Mittelfeld-Trio Ballack, Deco und Frank Lampard wegen einer Sperre des englischen Nationalspielers gesprengt wird.

Gegen die Serie an der Stamford Bridge

Hinzu kommt, dass Chelsea in entscheidenden Spielen an der heimischen Stamford Bridge zuletzt wenig zustande gebracht hat. In der Liga verlor man gegen den FC Liverpool und den FC Arsenal, gegen Meister Manchester United gab es nur ein Remis. Im Ligapokal scheiterte die Elf von Teammanager Luiz Felipe Scolari gar am Zweitligisten FC Burnley.

"Normalerweise sind wir zu Hause sehr stark, aber nach der ersten Niederlage seit langem haben wir vor ein paar Wochen das gewisse Etwas verloren", erklärte Ballack.

Immerhin hat Chelsea in der Champions League die vergangenen 14 Heimspiele nicht verloren und dabei nur zehn Gegentore kassiert. Außerdem hat seit fast 30 Jahren kein rumänischer Club in England gewonnen.

Scolari heizt die Stimmung an

Für Coach Scolari steht ein Aus in der "Königsklasse" ohnehin nicht zur Debatte: "Ich denke daran überhaupt nicht, denn ich glaube an meine Spieler." Für genügend Motivation bei den Rumänen hat der Brasilianer allerdings selbst gesorgt.

"Er kann nicht einfach sagen, dass er nach Brasilien zurückgeht, wenn Chelsea gegen Cluj verliert. Das ist respektlos", sagte Flügelspieler Juan Culio. Scolari hatte nach dem 1:1 in Bordeaux scherzhaft gesagt, er müsse zurück in seine Heimat, wenn Chelsea das Achtelfinale verpasse.

Um die "goldene Ananas"

In den Spielen der anderen Gruppen ohne deutsche Beteiligung geht es dagegen nur noch um die "goldene Ananas". Der FC Barcelona empfängt in der Gruppe C die fest auf Platz drei stehenden Ukrainer von Schachtjor Donezk, und Sporting Lissabon tritt beim bereits ausgeschiedenen FC Basel an.

In der Gruppe D kämpfen die PSV Eindhoven (gegen den FC Liverpool) und Olympique Marseille (gegen Atletico Madrid) noch um Platz drei.