Mats Hummels bemängelte die Passivität seines Teams in der ersten Halbzeit - © © gettyimages / Matthias Hangst
Mats Hummels bemängelte die Passivität seines Teams in der ersten Halbzeit - © © gettyimages / Matthias Hangst

Trotz Niederlage: Kein Grund für schlechte Laune beim FCB

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Sinsheim - Es war eine Niederlage, die wehtat. Und dennoch hatte nach der 0:1-Niederlage in Sinsheim keiner im Lager des FC Bayern München eine solch schlechte Laune, dass Wutreden oder sonstige Ausfälle zu vernehmen gewesen wären.

Keine Leistung, für die man sich schämen müsste

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Sven Ulreich, der erneut den verletzten Manuel Neuer im Tor vertrat betonte zwar mehrfach, wie "ärgerlich" die Niederlage doch sei. Schließlich habe man den Anspruch, "in jedem Spiel zu zeigen, dass wir die beste Mannschaft Deutschlands sind." Doch so richtig sauer wirkte auch der 28-Jährige nicht, der im starken ersten Durchgang der Hoffenheimer einige Mal Schlimmeres verhindert hatte, aber eine kleine Mitschuld am Tor von Andrej Kramaric (21.) einräumen musste. "Ich hatte den Ball höher erwartet, aber er ist dann runter gefallen. Sonst hätte ich versucht, ihn mit der rechten statt mit der linken Hand abzuwehren."

Die relative Gelassenheit beim Rekordmeister hatte zwei Gründe. Zum einen war die Leistung vom Dienstag Abend unterm Strich keine, für die man sich hätte schämen müssen. Dazu waren die Bayern im zweiten Durchgang zu überlegen. Der Ausgleich lag permanent in der Luft.

- © imago / Sven Simon

"Waren etwas überrascht"

Und zum anderen haben sich die Bayern in den 26 Spielen zuvor solch einen komfortablen Punkte-Vorsprung erarbeitet, dass sowohl die Niederlage gegen den Champions-League-Aspiranten Hoffenheim als auch der zeitgleiche Sieg des BVB über den Hamburger SV größere Sorgen um den Meistertitel hervorrief. Und auch der bislang hartnäckigste Verfolger ist ja auf zweistelliger Distanz: "Jetzt warten wir erst mal ab, was Leipzig in Mainz macht", riet Hummels.

Umso bemerkenswerter, dass Spieler und Funktionäre des FC Bayern die Defizite aus dem ersten Durchgang offen ansprachen. "Wir waren am Anfang etwas überrascht von deren Spielweise", gab Trainer Carlo Ancelotti unumwunden zu. „"Sie haben schnell gekontert und wir waren nicht kompakt genug." Dass die Hoffenheimer die Vorgabe ihres Trainers Julian Nagelsmann, mutig nach vorne zu spielen, so konsequent umsetzen würden, hatte mancher vielleicht auch deshalb nicht für möglich gehalten, weil die Gegner ja in der Regel auch bei Heimspielen dem vermeintlich übermächtigen Gegner die Initiative überlassen.

"Wir waren in der ersten Halbzeit viel zu passiv und haben nicht gezeigt, was wir uns vorgenommen haben", monierte dann auch Mats Hummels, der keine Ausreden gelten lassen wollte. Schon gar nicht die Rotation, die Ancelotti in Hinblick auf die beiden kommenden schweren Partien gegen Dortmund und Real Madrid vorgenommen hatte. Im Vergleich zum 6:0 gegen Augsburg waren lediglich Ulreich, Robert Lewandowski und Kingsley Coman in der ersten Elf übriggeblieben "Dafür sind ja Spieler wie Martinez, Alaba, Robben oder Xabi Alonso reinrotiert".

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Auch im Anschluss an die Frage, ob die 0:1-Niederlage denn einer verpatzten Generalprobe fürs Champions-League-Spiel gegen Real Madrid sei, hatte der Nationalverteidiger eine schlagfertige Antwort parat: "Die Generalprobe für Madrid findet erst noch statt. Das ist das Spiel in Dortmund.“

Aus Sinsheim berichtet Christoph Ruf