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Thomas Tuchel gilt als akribischer Taktikfreund, seine Maxime: Neue Reize setzen
Thomas Tuchel gilt als akribischer Taktikfreund, seine Maxime: Neue Reize setzen

Thomas Tuchel: Taktikfuchs und Distanzwahrer

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Mainz - Es ist fix: Thomas Tuchel wird ab kommender Saison Cheftrainer bei Borussia Dortmund und damit Jürgen Klopp folgen. Doch wer ist der gefragte Schwabe, der in den letzten Wochen regelmäßig die Titelseiten füllte?

bundesliga.de stellt den kommenden Anführer der Schwarz-Gelben mal etwas genauer vor.

Tuchels Maxime: Neue Reize setzen

Tuchel, 41, verheiratet, Vater zweier Töchter, hat noch keine Pokale und keine Meisterschaften gewonnen. Er hat es aber geschafft, sich als die interessanteste Trainerfigur Deutschlands zu positionieren. In Mainz sah er vergangenen Sommer sein Wirken nach fünf erfolgreichen Jahren als abgeschlossen an.

"Ich hatte das Gefühl, dass mal ein anderer Lehrer vor der Klasse stehen muss", erklärte er. Seitdem befindet sich Tuchel auf einem einjährigen "Steigerungslauf". So hat dieser eloquente Fußballtrainer sein Sabbatjahr nach seinem überraschenden Abgang in Mainz in einem seiner raren Interviews beschrieben.

Nach der Zeit des Ausruhens und Fortbildungsreisen auch zu fachfremden Sportanalysten hat dieser Steigerungslauf zuletzt dramatisch an Tempo gewonnen - und ist nun schließlich in Dortmund geendet. Nicht überall hinterließ Tuchels Verhandlungsoffensive Positives. In Hamburg setzten sie im Verlauf der Runde Interimstrainer Peter Knäbel ein als Platzhalter für den Mann, von dem alle glauben, jede Mannschaft besser machen zu können.

Die Verhandlungen mit Tuchel schritten in Hamburg bekanntermaßen weit voran. Der Coach, dessen Vertrag in Mainz nach seinem nicht ohne Wunden abgelaufenen Rücktritt ruht, hätte die Mannschaft aber nicht sofort übernehmen können. Die Mainzer hätten Tuchel nie für einen Konkurrenten im Abstiegskampf freigegeben. Der HSV verpflichtete schließlich Bruno Labbadia bis zum Juni 2016.

Klopp sucht Nähe, Tuchel die Distanz

Tuchel gilt als variantenreicher Trainer, der während eines Spiels durchaus auch zwei oder drei Mal die taktische Ausrichtung ändert. Sein grundsätzlicher Ansatz ist der einer aggressiven Vorwärtsverteidigung - so wie das auch bei Jürgen Klopp der Fall ist. Beide Trainer sehen nicht ein, Spiele verlieren zu müssen. Verlieren sie dennoch eines, können sie nur schwer damit umgehen.

Doch die beiden unterscheiden sich vor allem in einem Punkt: Klopp, den alle "Kloppo" nennen als sei er ihr bester Freund, ist ein Volkstribun. Er wird in Dortmund und Mainz geliebt und verehrt. Der an der Außenlinie so hochemotionale Tuchel aber blieb abseits des Rasens in Mainz immer irgendwie auch ein Fremder.