Der SC Freiburg wurde von Stoke City in den Zweikämpfen häufig gefordert.
Der SC Freiburg wurde von Stoke City in den Zweikämpfen häufig gefordert.

Freiburg und Stoke City trennen sich 1:1

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Freiburg/Köln- Der SC Freiburg hat im letzten Testspiel vor dem Pflichtspielstart 1:1 (1:1) gegen Stoke City gespielt. Im Rahmen der offiziellen Saisoneröffnung mit Mannschaftsvorstellung brachte Pavel Krmas den Sport-Club früh per Kopf nach einer Ecke in Führung. Der Ex-Hannoveraner Mame Diouf glich vor 13700 Zuschauern in der 39. Spielminute aus.

Flüssiges Spiel - überflüssiger Ausgleich

Seine Mannschaft hatte eine gute, in Teilen sehr ansehnliche Leistung anlässlich der offiziellen Saisoneröffnung beim Sport-Club gezeigt, entsprechend aufgeräumt zeigte sich SC-Trainer Christian Streich hinterher. "Wir haben gegen einen guten Gegner zwar nicht alles, aber schon Einiges richtig gemacht," sagte Streich: "In Sachen Frische und Spritzigkeit haben wir die Fortschritte gemacht, die wir uns erhofft hatten von der letzten Woche."

Auch was den Spielverlauf anging, konnte man beim SC Fortschritte in Sachen Frische und Spritzigkeit erkennen. Lag die Mannschaft vor Wochenfrist schon nach 20 Minuten gegen Stade Rennes mit 0:3 im Rückstand, so lag sie diesmal bereits nach nur drei Minütchen mit 1:0 in Führung: Pavel Krmas war bei einer Ecke spritzig genug, um in Position zu laufen, und frisch genug, um den Ball dann mit Wucht ins Tor der Engländer zu köpfen (3. Spielminute). Das gehörte schon mal ganz bestimmt zu jenen Dingen, die der SC gut machte gegen Stoke.

Aber nicht nur bei Standardsituationen, auch aus dem laufenden Spiel heraus zeigte die SC-Elf Ansätze, welche die Vorfreude auf die neue Saison ordentlich befeuern. Wieder und wieder tappten die Stoke-Verteidiger bei den SC-Kombinationen ins Leere, und nur weil Admir Mehmedi (8.), Jonathan Schmid (24.) und Mike Frantz (34.) kein Abschlussglück hatten, blieb es bei der 1:0-Führung. Als sich der Spielstand dann in der 39. Minute tatsächlich änderte, war das allerdings nichts Positives aus Freiburger Sicht: Pavel Krmas ging im Zweikampf mit Mame Diouf zu Boden, der Schiedsrichter entschied auf Weiterspielen, wodurch Diouf frei auf Bürki zulaufen konnte, und im Eins-gegen-Eins behielt der Ex-Hannoveraner die Nerven und traf zum Ausgleich.

Der Ausgleich war glücklich für die mit einiger Prominenz angereisten "Potters" aus dem Nordwesten Englands. Neben Mame Diouf kamen mit Peter Crouch, Marko Arnautovic, Peter Odemwingie und Bojan Krkic noch weitere durchaus klangvolle Namen in den Breisgau, während für den SC Akteure auf dem Feld standen, deren Klang sich erst noch entwickeln muss. Maximilian Philipp etwa - vor der Saison vom SC II zu den Profis befördert - stand in der ersten Elf beim SC, und als Dank für das Vertrauen der Trainer legte Philipp dann eine lebhafte Leistung hin, die sowohl frisch als auch spritzig war. Außer dem internen Neuzugang Philipp standen auch die externen Neuzugänge Roman Bürki, Stefan Mitrovic und Mike Frantz in der Anfangsformation, wobei sich Letzterer das Zentrum mit Julian Schuster teilte. Vladimir Darida und Immanuel Höhn fehlten mit Leistenbeschwerden auf dem Aufstellungsbogen. "Ich hoffe, bis zum Spiel in Frankfurt sind die beiden wieder dabei", sagte Christian Streich.

"Das ist kein Fingerzeig"

Die Systemfrage blieb 90 Minuten lang weitestgehend unbeantwortet. 4-2-3-1? 4-4-2? 4-1-4-1? Der SC spielte so variabel, dass man ihn an diesem Abend in kein System zwängen konnte, und das war gut so. Dass nach der Pause Stoke City stärker wurde und nun häufiger den Weg nach vorne fanden, trübte das positive Gesamtbild, dass der Sport-Club abgab, keineswegs. Zumal auch der SC immer wieder gelungene Offensivaktionen zeigte. Mehmedi scheiterte per Volley-Abnahme am gut reagierenden Admir Begovic im Stoke-Tor (57.), während Charlie Adam per Linksschuss auf der anderen Seite am gut reagierenden Roman Bürki im SC-Tor scheiterte (72.). Da war schon jene Zeit des Spiels angebrochen, in der weniger Fußball gespielt, dafür aber umso fleißiger gewechselt wurde. Die Gäste tauschten fast im Minutentakt doppelt, während beim SC alles auf einen Schlag verändert wurde: Eine Viertelstunde vor dem Ende kam ein halbes neues Team auf den Platz.


Am Ergebnis änderte das alles nichts mehr, 1:1 ging's aus, aber viel wichtiger als Resultate sind in der Vorbereitung ja sowieso die Erkenntnisse, die die Spiele abwerfen. Der Startelf wollte Christian Streich allerdings keine tiefere Bedeutung für die kommenden Spiele beimessen. "Das war kein Fingerzeig. Die Spieler, die angefangen haben, haben es gut gemacht, aber die Spieler, die reingekommen sind, haben es halt auch gut gemacht. Alles ist offen", sagte der SC-Trainer. Sicher scheint fürs Erste deshalb nur Eins: Diese Freiburger Mannschaft ist auf einem guten Weg. Eine Erkenntnis, mit der man es aushält.


Stenogramm:


SC Freiburg:
Bürki - Sorg (76. Riether), Mitrovic (76. Kempf), Krmas (76. Diagne), Günter - Schuster (76. Mujdza), Frantz (76. Höfler) - Klaus (76. Kerk), Schmid - Mehmedi (61. Guédé), Philipp (70. Freis)

Stoke City: Begovic - Bardsley, Shawcross, M. Wilson (74. Huth), Muniesa (74. Pieters) - N'Zonzi (61. Sidwell), Whelan - Odemwingie (65. Arnautovic), Ireland (61. Adam), Krkic (65. Walters) - Diouf

Schiedsrichter: Dominik Schaal (Pfrondorf)

Tore: 1:0 Krmas (3.), 1:1 Diouf (39.)

Gelb: Shawcross, Bardsley

Zuschauer: 13700