Zdravko Kuzmanovic (M.) scheiterte mit einigen Distanzschüssen
Zdravko Kuzmanovic (M.) scheiterte mit einigen Distanzschüssen

Stuttgarts Einsatz wird nicht belohnt

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Der VfB Stuttgart muss nach der ersten Niederlage in der Champions League ernsthaft um den Einzug ins Achtelfinale bangen.

Die Schwaben verloren trotz einer zunächst ordentlichen Leistung am Ende verdient 1:3 (0:1) gegen den spanischen Spitzenclub FC Sevilla und warten damit auch nach dem dritten Spiel in der "Königsklasse" weiter auf den ersten Sieg.

Nur Elson trifft für den VfB

Sebastien Squillaci (23./72.) und Jesus Navas (55.) versetzten dem VfB, der in der Bundesliga nach dem schwächsten Start seit der Abstiegssaison 1974/75 nur 13. ist, mit ihren Toren einen weiteren Nackenschlag. Dem eingewechselten Elson gelang lediglich noch der späte Anschlusstreffer (74.).

Mit nur zwei Punkten hat Stuttgart vor der Rückserie in der Champions League, die am 4. November mit der Partie in Sevilla beginnt, eine denkbar schlechte Ausgangsposition, um sein Ziel K.o.-Runde doch noch zu erreichen.

Babbel mit der Leistung zufrieden

"In den entscheidenden Situationen waren wir nicht wach genug. Am Ende war es bitter, das 1:3 ist eine klare Sache. Aber insgesamt haben wir ganz ordentlich gespielt", kommentierte VfB-Kapitän Thomas Hitzlsperger den Auftritt seiner Mannschaft. Der Nationalspieler hob hervor, dass nach dem 0:3 noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft gegangen sei: "Wir haben uns nicht hängen lassen."

"Heute passen die Leistung und das Resultat nicht zusammen. Wir müssen weiter hart daran arbeiten, über 90 Minuten hochkonzentriert zu spielen. Ich bin aber zuversichtlich, denn ich habe insgesamt ein gutes Spiel von uns gesehen", sagte Trainer Markus Babbel.

Neue Besetzung im VfB-Mittelfeld

In der nicht ausverkauften Mercedes-Benz Arena hatte sich Babbel gegen den Dritten der Primera Division für ein 4-3-2-1-System mit den drei defensiven Mittelfeldspielern Christian Träsch, Sami Khedira und Zdravko Kuzmanovic entschieden. Kapitän Thomas Hitzlsperger saß erneut nur auf der Bank.

Der ein oder andere zuletzt schwache Profi bekam eine Pause. So ersetzte Ricardo Osorio bei seinem ersten Pflichtspiel in dieser Saison Rechtsverteidiger Stefano Celozzi, links spielte Arthur Boka für Ludovic Magnin und im Sturm war Julian Schieber für Babbel die bessere Alternative zu Pavel Pogrebnyak.

Im neuen System fühlte sich Babbels Elf eine Halbzeit lang sehr wohl. Das lag besonders am endlich besser aufgelegten Regisseur Alex Hleb. Zwar trennte sich der Weißrusse mitunter zu spät vom Ball, mit klugen Pässen setzte er die Spitzen aber immer wieder gut ein - wie bei der ersten Chance, die jedoch Cacau freistehend in die Arme von Gäste-Keeper Javi Varas schlenzte.

Kuzmanovic' Tor zählt nicht

Einem Tor von Zdravko Kuzmanovic versagte der gute Schiedsrichter Pieter Vink (Niederlande) dann die Anerkennung, weil Schieber im Abseits Varas die Sicht versperrte.

Der VfB mühte sich weiter, doch wie beim 1:2 gegen Schalke am Samstag brachten zwei individuelle Fehler Stuttgart um den Lohn: Hleb ließ Adriano nach einer Ecke von links flanken, in der Mitte bewachte Khalid Boulahrouz Gegenspieler Squillaci nicht eng genug - und der köpfte bei der ersten guten Chance der Gäste gleich ein.

Zunächst schien Stuttgart den Rückstand gut wegzustecken, bald aber war der anfängliche Schwung verflogen. Zwar erarbeiteten sich Hleb, Kuzmanovic und Schieber noch Möglichkeiten gegen defensivere Spanier, der Ausgleich wollte aber nicht fallen. Sevilla leistete sich dann sogar den Luxus, zur Pause seinen Starstürmer Luis Fabiano für den defensiveren Aldo Duscher aus dem Spiel zu nehmen.

Nach dem 2:0 durch Sevilla geht fast nichts mehr

Dennoch erhöhte der zweimalige UEFA-Cup-Sieger Sevilla bald auf 2:0. Torhüter Jens Lehmann konnte eine Flanke von Diego Perotti nur abklatschen und Navas vollstreckte aus fünf Metern. Nun war vom VfB kaum mehr ein Aufbäumen zu erkennen, stattdessen drängte Sevilla auf das dritte Tor.

Zunächst vertändelte Frederic Kanoute noch gegen den gut reagierenden Lehmann, doch wenig später machte Squillaci erneut per Kopf alles klar, wenngleich er bei seinem zweiten Treffer im Abseits stand. Kurz zuvor hatte Babbel Hitzlsperger, Pogrebnyak und Elson in die Partie gebracht.

Das wurde immerhin mit dem Freistoßtor von Elson belohnt - am dringend benötigten Punktgewinn war der VfB aber trotz zweier Chancen durch Schieber und Tasci in der Schlussphase zu keiner Phase dran.


Schema:

Stuttgart: Lehmann - Osorio, Tasci, Boulahrouz, Boka - Träsch (69. Hitzlsperger), Kuzmanovic, Khedira - Hleb (69. Elson), Cacau (69. Pogrebnjak), -Schieber

Sevilla: Javi Varas - Sergio Sanchez, Squillaci, Dragutinovic, Fernando Navarro - Lolo, Zokora - Jesus Navas, Adriano (37. Perotti) - Luis Fabiano (46. Duscher), Kanoute (90.+3 Arouna Kone)

Schiedsrichter: Pieter Vink (Niederlande)

Tore: 0:1 Squillaci (23.), 0:2 Jesus Navas (55.), 0:3 Squillaci (72.),1:3 Elson (74.)

Gelbe Karten: Tasci - Fernando Navarro, Duscher



Thomas Hitzlsperger im bundesliga.de-Interview