Peter Stöger erhofft sich vom Derby-Sieg positive Effekte für schlechtere Phasen - © © imago / Eibner
Peter Stöger erhofft sich vom Derby-Sieg positive Effekte für schlechtere Phasen - © © imago / Eibner

"Die Jungs haben Spaß in der Kabine"

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Köln - Der 1. FC Köln gewinnt das rheinische Derby gegen Borussia Mönchengladbach. Nach dem Spiel äußerten sich die Protagonisten über den Spielverlauf und das Zustandekommen des Ergebnisses.

"Jeder in der Stadt hat darauf gewartet"

Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Die Jungs haben Spaß in der Kabine. Sie wissen, dass sie ein wichtiges Spiel endlich mal wieder für sich entschieden haben. Es ist wichtig, dass wir zu Hause weiter ungeschlagen sind. Das wird uns weiterhelfen in Phasen, in denen die Ergebnisse nicht mehr ganz so gut sind."

Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir haben unnötig verloren. Unsere Leistung war nicht schlecht. Allerdings haben die klaren Torchancen gefehlt. Wir hatten insgesamt zu wenig Ballbesitz und haben oftmals zu überhastet gespielt, weil wir sofort die Lösungen finden wollten. Dennoch war es mehr als möglich, ein 0:0 zu erreichen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten wir eine gute Phase, leider haben wir nach 20 Minuten ein wenig die Konzentration verloren, zudem waren ein paar Spieler etwas müde. Beim Gegentor hätten wir mehr Druck auf den Flankengeber ausüben müssen, aber so etwas kann passieren. Momentan ist es sehr, sehr schwer. Wir müssen viele kleine Sachen korrigieren und wieder mit mehr Vertrauen spielen."

Leonardo Bittencourt (1. FC Köln): "Wir haben das Spiel heute genossen. Wir wussten, dass wir lange kein Derby mehr gewonnen hatten und das hat uns zusätzlich gereizt. Aber wir brauchen die Punkte auch. Unten wird es auch enger, da wird auch gepunktet. Wir haben letzte Woche auf gut Deutsch auf den Arsch bekommen und haben heute die richtige Trotzreaktion gezeigt. Ein 1:0-Heimsieg und dann auch noch im Derby - besser geht’s nicht. Beim Tor bekomme ich aussen den Ball und weiß natürlich, dass Tony auch wenn er drei oder vier Gegenspieler hat, die Sprungkraft hat das Ding reinzuköpfeln. Und ich dachte, irgendwie muss der Ball in den Strafraum kommen, damit wir ein Tor machen können. Also habe ich einfach geflankt und Tony kann den Ball verlängern und er fällt in die lange Ecke."

Marcel Risse (1. FC Köln): "Die ganze Stadt und jeder einzelne Fan hat ewig darauf gewartet, dass dieses Spiel mal wieder für uns entschieden wird. Vor allem im eigenen Stadion. Es ist schön, dass wir das heute endlich erledigt haben. Ich glaube, beide Mannschaften waren von Beginn an eher verunsichert. Die Gladbacher dadurch, dass sie noch nicht gepunktet haben und wir natürlich durch die heftige Niederlage in Frankfurt. Wir haben so erstmal den Schwerpunkt auf die Defensive gelegt und standen sehr kompakt. Die Gladbacher allerdings auch, dadurch gab es nicht so viele Torchancen und somit war es auch nicht so ansehnlich."

Anthony Modeste (1. FC Köln): "Das war wichtig, die Rivalität ist groß. Deshalb ist es schön, so ein Spiel zu gewinnen. Nach der letzten Woche und vor der englischen Woche war das sehr wichtig."

"Stecken momentan in einem Loch"

Tony Jantschke (Borussia Mönchengladbach): Es ist klar, dass man von uns momentan keinen Zauberfußball erwarten darf. Dennoch haben wir uns schlichtweg zu wenige Torchancen herausgespielt, um das Spiel zu gewinnen. Nichtsdestotrotz wäre ein 0:0 absolut im Bereich des Möglichen gewesen. Defensiv haben wir weniger zugelassen als zuletzt, aber einmal waren wir leider zu nachlässig und wurden dafür bestraft. Ich hab auf die Schnelle auch kein Patentrezept, wie wir uns aus dieser schwierigen Situation befreien können. Wir liegen momentan am Boden, und es liegt an uns jetzt so schnell wie möglich wieder aufzustehen. Am Mittwoch gegen Augsburg müssen wir uns unbedingt ein Erfolgserlebnis holen.

Ibrahima Traoré (Borussia Mönchengladbach): Uns fehlt im Moment das Vertrauen. Wir hatten das Spiel eigentlich im Griff und haben über weite Strecken kontrolliert, doch wir kreieren derzeit einfach keine Chancen – so ist es schwierig, ein Tor zu erzielen. Und die Kölner sind gleich mit ihrer ersten Chance in Führung gegangen. Das ist derzeit unsergrößtes Problem. Wir lagen bislang in allen Spielen mit 0:1 im Rückstand. Dann verfallen wir in Hektik und spielen nicht mehr vernünftig nach vorne. Doch wir dürfen jetzt nicht aufgeben und müssen uns zurückkämpfen. In vier Tagen spielen wir zuhause gegen Augsburg, da müssen punkten – ganz egal wie.

Granit Xhaka (Borussia Mönchengladbach): Dass wir wieder als Verlierer vom Platz gehen, ist sehr bitter. Aus meiner Sicht haben wir kein schlechtes Spiel gemacht. Bis zum Strafraum haben wir ordentlich kombiniert, aber in den entscheidenden Situationen hat die Genauigkeit gefehlt, um zu klaren Torchancen zu kommen. Dass wir uns dann auch noch so ein einfaches Gegentor fangen, darf einfach nicht sein. Wir stecken momentan in einem Loch und müssen noch härter arbeiten, um da gemeinsam wieder herauszukommen. Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen.