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Freiburg-Coach Markus Sorg hat beim Sport-Club seit Saisonbeginn das sportliche Sagen
Freiburg-Coach Markus Sorg hat beim Sport-Club seit Saisonbeginn das sportliche Sagen

"Spricht für unsere Truppe"

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Freiburg - Zum zweiten Mal in Folge hat der SC Freiburg gegen Hertha BSC einen Rückstand gedreht. Die Moral scheint also intakt zu sein beim Tabellen-Vorletzten. Und da wäre noch der Edeljoker, der diesmal gleich zwei Mal traf.

Stefan Reisinger ist beim SC Freiburg der Mann für alle Fälle - auf und neben dem Platz. Wenn es mal nicht so läuft, wird er eingewechselt, schießt dann gerne einmal ein oder wie gleich zwei Tore. Und redet nach dem Schlusspfiff über Gott und die Welt, ohne auch nur einmal etwas nachdrücklicher zu fordern, er müsse nun auch mal von Beginn an spielen.

Reisinger lebt gut mit der Joker-Rolle

Das wäre wohl auch sinnlos, schließlich sieht sein Coach Marcus Sorg ihn als Spieler, "der für neuen Schwung sorgt, wenn er reinkommt und dann seine Torgefährlichkeit ausspielen kann." Reisinger kann offenbar damit leben, beim SC der Edeljoker zu sein. Vielleicht auch, weil die Fans ihn frenetisch feiern, sobald er anfängt, sich warmzulaufen. Wenn Reisinger kommt, passiert eben etwas auf dem Platz. Das war auch am Samstag wieder so.

Nach den beiden Berliner Toren von Ramos (20.) und Peter Niemeyer (45.) war der aus Niederbayern stammende Stürmer in der 53. Minute für Cedric Makiadi gekommen. Nur acht Minuten später verkürzte er auf 1:2 (61.), und als er eine gute Viertelstunde später abermals traf, schien das 2:2 gefallen zu sein. Schiedsrichter Markus Wingenbach annullierte das Tor jedoch nach Rücksprache mit seinen Assistenten, weil er den vorangegangenen Eckball noch nicht freigegeben hatte.

Eine Entscheidung, die die Emotionen im Breisgau hochkochen ließ, von der aber selbst SC-Trainer Marcus Sorg nach dem Schlusspfiff sagte, dass sie korrekt gefällt worden war. "Das war eine korrekte Regelauslegung. Und dann ist es auch richtig, eine falsche Entscheidung zurückzunehmen."
Sorg hätte sich wahrscheinlich ähnlich geäußert, wenn das Spiel verlorengegangen wäre.

"Man merkt, dass die Mannschaft intakt ist"

Doch den Endstand von 2:2 konnte er nach einem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand nur als befreiendes Happy-End werten. Nicht, dass sich der SC den Punkt nicht redlich verdient gehabt hätte - aber zur Halbzeit hatten selbst größte Optimisten nicht mehr damit gerechnet, dass der SC die Partie noch würde drehen können. Doch genau so kam es.

Nach einer schwachen ersten Halbzeit voller Fehlpässe und Abstimmungsschwierigkeiten waren die Gastgeber im zweiten Durchgang nicht mehr wiederzuerkennen. Wild entschlossen berannten sie das Berliner Tor und ließen sich auch durch die Ereignisse rund um das nicht gegebene Reisinger-Tor nicht entmutigen. "Nach einem 0:2-Rückstand zurückzukommen, ist nicht so einfach, wenn man unten drin steht. Umso schöner, dass es geklappt hat. Man merkt einfach, dass die Mannschaft intakt ist."

Und so kam es, wie es kommen musste: In der fünften Minute der Nachspielzeit brachte ebendieser Reisinger das Leder dann doch noch irgendwie über die Linie. "Der Punkt war mehr als verdient", fand Trainer Marcus Sorg, "wir haben in der zweiten Halbzeit unheimlich viel investiert." Zum zweiten Mal in Folge hat der SC nun einen Rückstand gedreht. Auch das, so Sorg, mache Hoffnung im Abstiegskampf. Ins gleiche Horn stieß auch Mittelfeldspieler Julian Schuster. "Wir haben nach dem Rückstand eine Riesenmoral bewiesen und sind super zurückgekommen. Das spricht einfach für unsere gesamte Truppe."

Aus Freiburg berichtet Christoph Ruf