Huub Stevens dirigiert seine VfB-Profis zum wichtigen Sieg gegen Schalke (© Imago)
Huub Stevens dirigiert seine VfB-Profis zum wichtigen Sieg gegen Schalke (© Imago)

Huub stoppt den "Hunter", Harnik glänzt

xwhatsappmailcopy-link

Köln - Mit seinem Credo "Die Null muss stehen" machte sich Huub Stevens einst in der Bundesliga einen Namen und gewann nebenbei mit Schalke 04 1997 den UEFA-Cup und 2001 sowie 2002 den DFB-Pokal. Mit seinem aktuellen Club blieb er gegen seine alte Liebe zwar nicht ohne Gegentor, aber die Analyse der belegt, dass die kompakte Defensivleistung des VfB Stuttgart ein wichtiger Faktor beim 3:1-Erfolg gegen den Tabellendritten war (Spielbericht).

Elf Tore in 15 Partien - so lautete die eindrucksvolle Bilanz von Klaas-Jan Huntelaar vor dem Gastspiel im Schwabenland (Topdaten). Der Schalker Aufschwung in der Rückrunde ist eng mit der Genesung des niederländischen Torjägers verbunden. Huub Stevens gelang es, seine Defensive perfekt auf seinen ehemaligen Schützling einzustellen. Der "Hunter" war kein Faktor im Schalker Spiel, wie die Spielmatrix eindeutig belegt.

Der niederländische Nationalspieler ist generell eher ein lauernder als ein spielender Stürmer, aber die in Stuttgart erreichten 30 Ballkontakte und 21 Pässe liegen dennoch deutlich unter seinem Saisonschnitt. Die Grafik seiner Zuspiele zeigt, dass er zwar relativ ballsicher agierte, aber kaum Aktionen im torgefährlichen Raum initiieren konnte. Darüber hinaus ließ die VfB-Abwehr lediglich einen Torschuss des besten Schalker Torschützen zu. In den Bundesliga-Partien zuvor war Huntelaar im Schnitt 3,2 Mal zum Abschluss gekommen. Im direkten Duell ließen Niedermeier, Rüdiger und Co. gegen ihn kaum etwas anbrennen. Der robuste Mittelstürmer gewann nur 25 Prozent seiner Zweikämpfe.

Am Einsatzwillen mangelte es Huntelaar nicht. Schalkes mit 30 Jahren ältester war gleichzeitig auch der fleißigste Akteur der Knappen beim VfB. Er legte 11,3 Kilometer zurück. Auf der anderen Seite feierte Cacau ein bemerkenswertes Startelf-Comeback. Der 33-jährige Angreifer erzielte seinen ersten Bundesliga-Treffer seit September 2012. Der ehemalige Nationalspieler zeigte sich enorm spielfreudig. Starke 36 Sprints zog der Routinier gegen Königsblau an. Lediglich Martin Harnik war in der Mercedes-Benz Arena noch häufiger in höchstem Tempo unterwegs.

Der in Hamburg aufgewachsene Österreicher war gegen den FC Schalke aber nicht nur enorm fleißig - seine 45 Sprints waren der beste Wert des 31. Spieltags - sondern auch gnadenlos effektiv. Zwei Mal kam Harnik gegen S04 zum Abschluss - beide Versuche landeten im Tor. Diese Verbindung zwischen "Die Null muss stehen" und starken Offensivleistungen von Cacau und Harnik bescherte dem VfB drei enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Florian Reinecke