Großchance für Robert Lewandowski. Thomas Müller legt quer, aber der Ball ist ein wenig zu weit, Lewi kann nicht einschießen - © © gettyimages / Matthias Hangst
Großchance für Robert Lewandowski. Thomas Müller legt quer, aber der Ball ist ein wenig zu weit, Lewi kann nicht einschießen - © © gettyimages / Matthias Hangst

2:1-Sieg reicht den Bayern nicht zum Finaleinzug

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München - Der FC Bayern München ist aus der Champions League ausgeschieden. Die drückend überlegenen Münchner siegten im Halbfinal-Rückspiel zwar mit 2:1 (1:0) gegen Atlético Madrid, in der Gesamtabrechnung reicht das nach dem 0:1 im Hinspiel aber nicht. Atletico steht damit wie schon 2014 wieder im Finale.

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Den Tiefschlag versetzte den Münchnern der Franzose Antoine Griezmann mit seinem entscheidenden (Auswärts-)Treffer in der 54. Minute. Robert Lewandowski brachte die leidenschaftlich kämpfenden Münchner in der 74. Minute dem Traum vom Triple noch einmal nahe, der dritte Treffer aber wollte trotz Powerplay und dicker Chancen nicht fallen. Auch nicht, nachdem Manuel Neuer in der dramatischen Schlussphase einen unberechtigten Foulelfmeter des zuvor außerhalb des Strafraums gefoulten Fernando Torres abgewehrt hatte (84.).

Ein Knackpunkt war somit die 34. Minute, als Thomas Müller, der im Gegensatz zum Hinspiel von Beginn an dabei war, mit einem an Javi Martínez verursachten Foulelfmeter an Atléticos starkem Torhüter Jan Oblak scheiterte. Drei Minuten zuvor waren die Münchner durch einen raffinierten Freistoß des starken Xabi Alonso, den Elfmeter-Verursacher José Maria Giménez leicht abgefälscht hatte, in Führung gegangen (31.).

Ein Fehler reicht

Der bis dahin gute Jerome Boateng leitete dann das vorzeitige Ausscheiden der Münchner ein. Sein Fehlpass landete bei Torres, der Griezmann auf die Reise schickte - und der Franzose ließ alleine vor Neuer dem deutschen Nationaltorhüter keine Chance. Es war der erste grobe Fehler der Bayern in diesem Spiel, zugleich aber der entscheidende.

Im Gegensatz zum Hinspiel hatte Guardiola diesmal wie erwartet von Beginn an auf Weltmeister Müller und auf Franck Ribéry gesetzt, ebenso wie auf Boateng. Der Innenverteidiger hatte erst am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach nach dreimonatiger Verletzungspause sein Comeback gefeiert. Er machte ein gutes Spiel - bis zu seinem folgenschweren Patzer. Müller arbeitete sich auf, verschoss aber den Elfmeter. Ribéry versuchte alles, konnte aber nicht die entscheidenden Akzente setzen.

Müller verschießt einen Elfmeter

Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw agierte der FC Bayern wesentlich engagierter und wacher als noch vor einer Woche. Nach etwa 20 Minuten nahm der Druck der Münchner von Minute zu Minute zu. Nach dem Führungstreffer durch Alonso vergab dann aber Müller die große Chance, noch vor der Pause zu erhöhen: Oblak konnte den halbhoch geschossen Ball scheinbar mühelos parieren.

Die Münchner ließen derweil wenig zu. Im Gegensatz etwa zum Halbfinale vor zwei Jahren gegen Madrid (0:4), als sie ausgekontert wurden, gingen sie nicht von Beginn an volles Risiko, sondern versuchten, das Spiel zu kontrollieren. Das gelang prima - bis Boateng in der 54. Minute kurz die Kontrolle verlor.

SID

Die Stimmen zum Spiel

Philipp Lahm: "Der Mannschaft kann man heute keinen Vorwurf machen. Alle haben alles versucht, aber leider hat es nicht gereicht. Wir haben es verpasst, zum richtigen Zeitpunkt die Tore zu machen. Es ist bitter, dass man mit so einem Spiel ausscheidet. Schade, dass wir uns und unser Trainerteam nicht für die letzten drei Jahre belohnt haben."

Thomas Müller: "Der Fußball ist manchmal extrem. Wir haben vieles richtig gemacht und ein bisschen etwas falsch. Leider hat das nicht gereicht. Ich habe selten so einen Abend hier erlebt. Der Stachel sitzt schon sehr tief. Natürlich bin ich auch enttäuscht, dass ich den Elfmeter nicht verwandelt habe."

Robert Lewandowski: "Es ist schwer zu akzeptieren, denn wir hatten den Sieg verdient. Heute so auszuscheiden tut weh. Wir hatten viele Aktionen und haben dann ein Geschenk verteilt."

Manuel Neuer: "Ich glaube, dass uns allen ein bisschen die Worte fehlen. Wir haben 45 Minuten in Madrid und heute über 90 Minuten sehr guten Fußball gezeigt und sind traurig, dass wir die Reise nach Mailand nun nicht antreten können."