Gladbach wacht in Hannover zu spät auf

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Hannover - Borussia Mönchengladbach geht im Rennen um die direkte Qualifikation zur Champions League auf der Zielgeraden die Puste aus. Eine Woche nach dem 1:2 gegen 1899 Hoffenheim ließ der fünfmalige Deutsche Meister durch ein 1:2 (0:0) bei Hannover 96 im Fernduell mit Schalke 04 weitere Punkte liegen und verpasste den - zumindest vorübergehenden - Sprung auf Platz 3.

Vor eigenem Publikum ungeschlagen

96 hingegen kletterte durch den Sieg auf den 5. Platz und hat nun beste Karten im Kampf um einen erneuten Platz in der Europa League. Die Tore für Hannover erzielten Didier Ya Konan in der 57. und Mame Diouf in der 77. Minute. Gladbach kam nur noch zum Anschlusstreffer durch Havard Nordtveit (78.).

Die Borussia gerät mehr und mehr unter Druck: Mit nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen verliert die Mannschaft von Trainer Lucien Favre das Ziel langsam aus den Augen.



Hannover bleibt hingegen zu Hause eine Macht. Die Niedersachsen sind als einzige Mannschaft in der Bundesliga im eigenen Stadion in dieser Saison ungeschlagen. Das Team von Mirko Slomka holte in der Arena am Maschsee zuletzt 13 von 15 möglichen Punkten.

Gladbach präsentierte sich lange harmlos: kaum Ideen in der Offensive, mangelnde Präzision im Abspiel und zu wenig Zug zum Tor. Ein Flachschuss von Kapitän Filip Daems, den 96-Keeper Ron-Robert Zieler ohne Probleme aufnehmen konnte (14.), und ein Distanzschuss von Nordtveit, der weit über den Kasten segelte (34.) - mehr hatte Gladbach im ersten Abschnitt nicht zu bieten. Die Stürmer Marco Reus und Igor De Camargo, der anstelle von Mike Hanke in die Startelf rückte, waren bei Hannovers Innenverteidigern bestens aufgehoben.

Bei Hannover lässt die Kraft nach



Weil auch Hannover zunächst nur wenig Elan im Angriffsspiel zeigte, sahen die 49.000 Zuschauer eine schwache erste Halbzeit. Lediglich ein abgefälschter Versuch von Jan Schlaudraff (33.) und ein Fernschuss aus 35 Metern von Geburtstagskind Christian Schulz (40.) sorgten für einen Hauch von Gefahr.

Auch im zweiten Abschnitt bot sich zunächst das gleiche Bild. Bis auf zwei zaghafte Versuche des Nationalspielers Reus (68. und 70.) passierte vor dem 96-Tor kaum etwas. Hannover blieb durch Konter stets gefährlich.

Die Strapazen des Europacup-Spiels am vergangenen Donnerstag bei Atletico Madrid (1:2) waren den Gastgebern allerdings anzumerken. Oft fehlte es beim finalen Pass an der nötigen Genauigkeit. Zudem machte sich das verletzungsbedingte Fehlen des zuletzt starken Lars Stindl (Adduktoren) bemerkbar.